Der Öffentliche Nahverkehr ist kein Infektionstreiber – das belegen mehrere nationale und internationale Studien. Dazu tragen neben der guten Durchlüftung von Bussen, Bahnen und Nahverkehrszügen auch die von den Verkehrsunternehmen stark intensivierten Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen bei. Zudem sorgt die Verpflichtung zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung für eine größtmögliche Sicherheit der Fahrgäste. „Wenn sich alle an die Regeln halten, ist das Reisen im Nahverkehr auch in Corona-Zeiten sicher. Doch Sicherheit lässt sich nicht nur objektiv herstellen, sie muss auch subjektiv empfunden werden“, betont Michael Vogel, Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg (VRS). Eine neue Serviceleistung des VRS soll zu einem gesteigerten Sicherheitsgefühl beitragen: die Auslastungsanzeige. In einer ersten Phase des Projekts werden zunächst Fahrzeugauslastungen von S-Bahnen sowie von Regionalexpress- und Regionalbahnlinien prognostiziert und den Fahrgästen über die VRS-Fahrplanauskunft auf der Homepage sowie in der VRS-App zur Verfügung gestellt. Fahrgäste können ihre Fahrt somit noch komfortabler planen und – wenn gewünscht – auf Fahrten mit geringerer Auslastung ausweichen. Langfristig ist geplant, auch die Auslastung von Bussen und Bahnen sowie die Verfügbarkeit von weiteren Verkehrsmitteln wie etwa Leihrädern zu prognostizieren. Neuartig bei diesem Serviceangebot des VRS ist die Nutzung anonymisierter Nutzerdaten aus den digitalen Auskunftssystemen, sodass keine zusätzlichen Hardwareinstallationen erforderlich sind.

So funktioniert die Prognose
Zur Berechnung der Auslastungsprognose ziehen die Digitalisierungsexperten des VRS, die das vom NRW-Verkehrsministerium angestoßene und geförderte Projekt ohne externes Know-how aufgebaut haben, verschiedene Daten heran: etwa aus Fahrgastzählungen, der geplanten Kapazität sowie anfallenden Verspätungen der Züge und den aktuellen Verbindungsanfragen der VRS-App. Der Datenschutz ist dabei selbstverständlich gewahrt: Es werden keine persönlichen Daten wie etwa Standort, Ticketkäufe etc. verwendet. Die prognostizierten Auslastungsanzeigen werden alle drei Minuten aktualisiert und daraus Hochrechnungen für zukünftige Fahrten berechnet. Die Prognose wird in Form farbiger Piktogramme dargestellt: Grüne Personensymbole stehen dabei für geringe Auslastung (0 bis 25 Prozent), orange-farbene für mittlere (25 bis 50 Prozent) und rote Piktogramme für eine hohe prognostizierte Auslastung (mehr als 50 Prozent) der zur Verfügung stehenden Sitzplätze im Zug.

„Wir freuen uns, dass wir den Fahrgästen diesen neuen Service anbieten können. Diese Innovation bietet grade in Zeiten der Corona-Pandemie einen Mehrwert. Natürlich kann es im komplexen SPNV-System auch mal zu abweichenden Prognosen kommen. Wir arbeiten aber zusammen mit den Verkehrsunternehmen daran, in Zukunft auch kurzfristige Kapazitätsänderungen abzubilden“, so VRS-Geschäftsführer Michael Vogel.

In der ersten Projektphase wird die Auslastung folgender Linien berücksichtigt:
• Regional-Express-Linien: RE 1 (RRX), RE 5 (RRX), RE 6 (RRX), RE 7, RE 8, RE 12, RE 22
• Regionalbahn-Linien: RB 24, RB 25, RB 26, RB 30, RB 48
• S-Bahn-Netz: S 6, S 11, S 12, S 13, S 19, S 23

Seit Ende September 2020 wird die Auslastung der oben genannten Linien in der VRS-Fahrplanauskunft angezeigt. Die Einbindung in der VRS-App ist Ende Oktober 2020 realisiert worden. Ausdrücklich erwünscht sind Rückmeldungen der Nutzer, entweder über das VRS-Kontaktformular oder direkt in der App. Michael Vogel: „Die neue Serviceleistung soll stetig verbessert werden. Daher sind wir sehr dankbar, wenn die Fahrgäste durch ihre Anregungen und Kritik dabei mithelfen, die Auslastungsanzeige weiterzuentwickeln.“

VRS-App – https://youtu.be/Zx3e_Xn3iSU

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