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MAX BECKMANN / OMER FAST – abfahrt
VIDEOARBEITEN DER AUSStellung ONLINE ZU SEHEn

AUSSTELLUNGSDAUER: 08.010.2020 – 10.01.2021

Omer Fast – Einführung

Erstmals steht eine einzelne Zeichnung im ästhetischen Fadenkreuz einer Szenographie des international renommierten Filmemachers Omer Fast. Max Beckmann zeigt sich in dem doppelseitig ausgeführten Selbstbildnis von 1917 als rekonvaleszenten Kriegsveteran. Der Künstler war 1915, nach einem erlittenen Nervenzusammenbruch, vom aktiven Kriegsdienst als Sanitäter freigestellt worden. Zwei Jahre später noch scheint es so, als dass ihn die Bilder gesehener Kriegsgräuel in seiner Gedankenwelt wieder und wieder heimsuchen und ihn auch äußerlich zerrütten. Sie machen es ihm schwer, einen Ausweg aus seiner innerlich aus den Fugen geratenen Welt hin zu einem geordneten und emotional stabilen Zivilleben zu finden.

Omer Fasts installative Recherche greift diesen offensichtlichen Schwebezustand zwischen Realität und Wahn in Beckmanns Porträt auf und überführt ihn in unsere eigene Lebens- und Bilderwelt.

Während der Corona-bedingten Schließung der Ausstellung zeigt die Staatliche Graphische Sammlung auf der Homepage fünf Videoarbeiten von Omer Fast, die in der Ausstellung ABFAHRT zu sehen sind.

https://www.sgsm.eu/ausstellungen-exhibition/aktuelle-ausstellung-current-exhibition/ 

https://www.pinakothek-der-moderne.de/ausstellungen/max-beckmann-omer-fast-abfahrt/

VIDEOARBEITEN OMER FAST

KARLA 2020
Holografische Projektion und HD-Video, 34:45 Min., 2020
KARLA basiert auf einem Gespräch mit einer Person, die Inhalte für die weltweit größte Video-Internetplattform filterte. Diese Person wünschte, anonym zu bleiben, daher studierte eine Schauspielerin ihre Worte ein und ihr Auftritt wurde dann mit Hilfe von Gesichtserfassungssoftware aufgezeichnet.
Während die Schauspielerin spricht, verwandeln sich ihr Gesicht und ihre Stimme langsam in andere Personen, um nicht als eine bestimmte Person zu erscheinen. Zugleich dringt man tiefer und tiefer in die Alpträume eines in der Gig-Economy Tätigen vor. 
Die Arbeit hat zwei Teile: Eine holografische Projektion und einen kleiner Flachbildschirm. In der hier zu sehenden Vorschau-Datei werden beide Teile der Arbeit nebeneinander in einem Bild gezeigt.
KARLA entstand im Auftrag der Staatlichen Graphischen Sammlung / Freunde der Pinakothek der Moderne für eine Ausstellung 2020.

A Place Which Is Ripe (deutsche Fassung) 2020
A PLACE WHICH IS RIPE ist ein Zusammenschnitt von Gesprächen mit zwei ehemaligen Scotland Yard Ermittlern, die über ihre Arbeit mit Videoüberwachung und Gesichtserkennung sprechen.
Ihre Interviews wurden Satz für Satz in eine Google-Bildsuche eingespeist, die jene Bilder lieferte, die ihre Worte begleiten.
Die Arbeit wird eigentlich auf drei Handys gezeigt, die synchron in einer offenen Schublade abgespielt werden. Dieses Vorschau-Video ist eine Simulation.
Der Film entstand im Auftrag der Staatlichen Graphischen Sammlung / Freunde der Pinakothek der Moderne für eine Ausstellung 2020.

De Oylem iz a Goylem (2019)
Eine einsame Skifahrerin trifft auf einen unerwarteten Passagier an einem Lift hoch über den österreichischen Alpen. Der 24-minütige Film basiert auf einem mittelalterlichen jüdischen Märchen und entstand 2019 im Auftrag des Salzburger Kunstvereins.

The invisible Hand (2018)
Dieser Kurzfilm über den Konflikt einer chinesischen Familie mit einem Geist entstand 2018 im Auftrag des Guangdong Times Art Museum, Guangzhou, China. Der Film wurde im Museum uraufgeführt, aber nach zwei Tagen aufgrund behördlicher Zensur ausgeschaltet. Er basiert auf einem mittelalterlichen jüdischen Märchen und wurde als 360-Grad und 3D-Aufnahme produziert. In der Originalfassung kann er daher auch in VR angeschaut werden. Die hier zu sehende 2D-Fassung war als Preview gedacht.

BECKMANN’S ROPE (2020)
Zunächst als aufwendige, dreidimensionale filmische Nachstellung von Max Beckmanns Triptychon „Abfahrt“ geplant, sollte dieses Projekt im Zentrum meines Projekts in der Pinakothek der Moderne stehen. Doch die Verfilmung wurde aufgrund von Corona abgesagt. Diese mit dem Handy gefilmte Probe ist alles, was von der Idee bleibt. Zwei Darsteller treffen sich an einem kalten Tag in Berlin, um ein Detail aus Max Beckmanns Gemälde nachzustellen und zu proben.

Das Werk wird auf einem Handy abgespielt.

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