Wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder am kommenden Mittwoch erneut über die Corona-Auflagen beraten, wird auch die Situation an den Schulen wieder im Fokus stehen. In ganz Deutschland gelten strenge Kontaktbeschränkungen und wer kann, ist aufgerufen, seine Arbeit aus dem Homeoffice heraus zu bewältigen. Nur für Schüler gilt das nicht! So machen sich mehr als acht Millionen Schüler nach wie vor täglich auf den Weg in einen Klassenraum, in dem empfohlene Mindestabstände meist nicht eingehalten werden können. Während weiterhin vor allem die Kultusministerien der Länder unter allen Umständen am Präsenzunterricht festhalten, werden die Stimmen, die vermehrt digitalen Unterricht und alternative Beschulungskonzepte fordern, immer lauter.
Eine immer wieder vorgeschlagene Halbierung der Klassen und die Einführung des hybriden bzw. des wechselseitigen Unterrichts könnte zwar die Ansteckungsgefahr für Kinder und Jugendliche minimieren, doch sie offenbart auch neue Probleme. Denn trotz eines überstandenen Lockdowns im Frühjahr und eines aktuellen Teil-Lockdowns scheint das Themenfeld der Digitalen Bildung noch heute weitestgehend unerforschtes Terrain an vielen Schulen in nahezu allen Teilen Deutschlands zu sein. „Es mangelt weiterhin nicht nur an technischer Ausstattung sowohl auf Lehrer- als auch auf Schülerseite oder an einer entsprechenden Netzabdeckung, damit auch der letzte Schüler via Homeschooling erreicht werden kann“, gibt Mirco Fretter, Präsident des Bundesverbandes der Fernstudienanbieter, zu bedenken. „Vielmehr haben es Bund und Länder in den vergangenen Monaten vor allem versäumt, Lehrkräfte auf die neue Situation pädagogisch und didaktisch vorzubereiten.“
Daher haben sich einige Mitglieder des Verbandes nun zusammengeschlossen und das Projekt „Verband macht Schule“ ins Leben gerufen. „Denn seit Jahrzehnten wissen wir, dass es erfolgreiche Alternativen zum Präsenzunterricht gibt“, so Dr. Kerstin Brauckhoff, Geschäftsführerin des Verbandes. Und das gelte nicht nur für die Weiterbildung von Erwachsenen. So unterrichtet beispielsweise das Fernlehrwerk des ILS – Institut für Lernsysteme schon seit 1980 im Auftrag des Auswärtigen Amtes weltweit Schüler in allen Schulformen. Und das nicht in einem gemeinsamen Klassenraum, sondern über die Distanz. Das Fernunterrichtsangebot orientiert sich an deutschen Bildungsplänen und ist zugelassen durch die Staatliche Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU). Im Fernlehrwerk ist Unterricht zu jeder Zeit und an den unterschiedlichsten Orten der Welt möglich. Das Fernlehrwerk ist allerdings eine Fernschule, die ausschließlich deutsche Kinder im Ausland beschulen darf. Die Erfahrungen, die hier gesammelt werden, fließen jedoch in ein Weiterbildungsangebot ein, dass allen zur Verfügung steht: „Lehrerfortbildung – multimediale Unterrichtsgestaltung“. Mit diesem ist das ILS nun Projektpartner von „Verband macht Schule“.
Der Lehrgang ist nur ein Angebot der Aktion, mit der der Bundesverband und seine Mitglieder gemeinsam das Knowhow, das bereits vorhanden ist und sich stetig weiterentwickelt, sichtbar machen wollen. „Dieser über Jahrzehnte gewachsene und etablierte Erfahrungsschatz kann Schulen und Lehrern helfen, dem Thema Digitale Bildung zu begegnen und sie im Umgang damit zu qualifizieren“, ist sich Dr. Kerstin Brauckhoff sicher. Schon im April bot der Verband spontan gemeinsam mit der sgd – Studiengemeinschaft Darmstadt ein Webinar an, um beispielsweise methodische und didaktische Grundlagen zu vermitteln, die es braucht, um erfolgreich Online-Veranstaltungen durchzuzuführen. Mit „Verband macht Schule“ werden diese ersten Hilfestellungen nun deutlich ausgebaut.
Denn gemeinsam möchten die Projektpartner ab sofort Schulen unterstützen, um im Bedarfsfall eine verlässliche Unterrichtsversorgung abseits des Präsenzunterrichts gewährleisten zu können. Dies gilt natürlich nicht nur in Zeiten der COVID 19 -Pandemie, sondern schafft auch Lösungen, um bspw. langzeiterkrankten Kindern eine Teilnahme am Unterricht zu ermöglichen oder auch die Einbindung digitaler Elemente in den Präsenzunterricht zu realisieren. Mit der Weiterbildung zum „Beauftragten für Medienbildung und Digitalkompetenz an Schulen“ bietet zum Beispiel die ibbw- consult GmbH eine nachhaltige Möglichkeit, Schule und Schüler für eine zunehmend digitalisierte Lebens- und Arbeitswelt fit zu machen und Medien verstärkt für ein anschauliches, differenziertes, zunehmend selbstorganisiertes und effektives Lernen zu nutzen. Das erforderliche Wissen und die Erfahrungen sind an vielen Schulen in Ansätzen bereits vorhanden. In der Weiterbildung geht es darum, diese Ansätze mit der erforderlichen technischen Ausstattung weiterzuentwickeln und im Kollegium auszutauschen. Auf der Website www.schule-geht-online.de finden Interessierte aber nicht nur Fortbildungen, sondern das Unternehmen schafft hier mit dem „Schultalk“ auch Austauschmöglichkeiten für Pädagogen und bietet Beratungen an.
Auch die APOLLON Hochschule der Gesundheitswirtschaft beteiligt sich am Projekt „Verband macht Schule“. Der Unterstützungsansatz ist hier allerdings ein deutlich anderer. Denn wer den Vorgang des Lernens verstehen will, muss über grundlegendes Wissen in einigen Teilgebieten der Biologie, Psychologie und Pädagogik verfügen. So werden in den Fortbildungsangeboten für Pädagogen und Erziehungsberechtige lernpsychologische Aspekte behandelt. Denn natürlich stellt die Corona-Pandemie nicht nur das System Schule vor große Herausforderungen, sondern schafft auch neue Lernsituationen für Kinder und Jugendliche, die mitunter Stress auslösen und zu Lernstörungen führen können.
„Verband macht Schule“ bündelt aber nicht nur Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote im Themenkontext Schule und Digitale Bildung, sondern liefert auch Beratungsleistungen vom Lerncoaching bis hin zur Entwicklung von Medienbildungskonzepten, um Mittel des DigitalPakt Schule zu beantragen.
Während also Politiker von Bund und Ländern noch viele offene Fragen diskutieren, liefert der Verband mit seinem Projekt bereits Antworten. „Denn wir möchten die Schulen unterstützen, in dieser so ungewissen Zeit ihrem Bildungsauftrag nachzukommen. Das muss nun verstärkt über Digitale Bildung erfolgen. Und genau hier können wir die Kompetenz unserer Verbandmitglieder als Hilfestellung anbieten“, so Verbandspräsident Fretter. Dazu braucht es pragmatische, praktikable und flexible Lösungen, die der Bundesverband der Fernstudienanbieter mit seinem Projekt präsentiert.
Alle Informationen und Angebote zum Projekt finden Sie auf: www.fernstudienanbieter.de/verbandmachtschule
Der Bundesverband der Fernstudienanbieter e.V. (vormals Forum DistancE-Learning e.V.) ist im November 2020 aus dem seit 1969 bestehenden Deutschen Fernschulverband e. V. (DFV) hervorgegangen. Der namensbegleitende Claim BILDUNG. DIGITAL. VERNETZT. steht für das Schaffen und Wirken des Experten-Netzwerks für Fernunterricht, Fernstudium und E-Learning. Seine zurzeit über 100 Mitglieder sind Experten des mediengestützten und tutoriell betreuten Lernens – seien es Unternehmen, Institutionen oder Privatpersonen. Damit bietet der Verband eine gemeinsame Gesprächs- und Aktionsplattform für die DistancE-Learning-Branche.
Insgesamt beträgt der Marktanteil der im Fachverband organisierten Fernlehrinstitute über 80 Prozent, das heißt: Mehr als acht von zehn Fernlerner/-innen in Deutschland profitieren vom verbandsinternen Informationsaustausch ihres Anbieters. Der Verband versteht sich als erster Ansprechpartner für Politik, Forschung, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Durch wissenschaftliche und bildungspolitische Aktionen sollen die öffentliche Diskussion angeregt und Impulse für Innovationen gesetzt werden.
Der Bundesverband der Fernstudienanbieter engagiert sich für die Etablierung von innovativen Lernkonzepten, die den Anforderunngen des Arbeitsmarktes gerecht werden.
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