In welche Richtung seine Karriere gehen sollte, wusste Kaiser schon früh: An der Universität Stuttgart studierte er von 1975 bis 1981 Maschinenbau und forschte in dieser Zeit in unterschiedlichen Projekten am Institut für Kunststofftechnik (ITK). Einer der Schwerpunkte war die Entwicklung eines Programms, dass das Formen von Kunststoffflaschen erleichtern soll. Das Thema Recycling lässt ihn seitdem nicht mehr los und begleitet den promovierten Ingenieur auch an der Hochschule Aalen seit Aufnahme seiner Lehrtätigkeit am 01.09.1992. Zuvor hatte er an der Universität Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem ITK promoviert mit dem Dissertationsthema: „Theoretische und experimentelle Untersuchungen des Schwellverhaltens extrudierter Schläuche beim Hohlkörperblasprozess“.
Der Wechsel von der Industrie, wo Kaiser bei der Firma Bosch Elektrowerkzeuge in Leinfelden arbeitete, an die Hochschule, war eine Herzensangelegenheit, die Kunststofftechnik seine Leidenschaft. Wenn Kaiser an seine ersten Tage auf dem Campus denkt, erinnert er sich vor allem an die damaligen Arbeitsmethoden und Programme, die heute längst weiterentwickelt und ersetzt wurden. „Die Technik von damals ist mit dem heutigen Stand nicht zu vergleichen“, erzählt er.
Kaiser übernahm das Lehrgebiet der Programme CAD (Computer Aided Design) /CAE (Computer Aided Engeneering) in der Kunststoffverarbeitung, Angewandte Informatik und Werkzeugbau. Die CAD und CAE Systeme sind Voraussetzung, um Kunststoffe herzustellen. Besonders stark liegt hier der Fokus im Werkzeug-Design. „Zu Beginn meiner Zeit war das CAD Programm noch in 2D, heute ist es in 3D“, fügt Kaiser hinzu.
Die Kunststofftechnik ist heute eine der „grünen“ Technologien mit Fokus auf die Nachhaltigkeit. Dazu trägt auch das Qualifizierungsangebot Green Technology and Economy (GreenTech) der Hochschule Aalen bei, dass auch im Bereich der Kunststofftechnik von den Studierenden erworben werden kann. Denn in Bezug auf das Thema Recycling gibt es laut Kaiser noch viel zu tun und einige Hürden zu überwinden. Wichtig sei es, die Anzahl der Materialien zu sortieren, also quasi „sortenrein“ zu machen. „Die Trennung von Kunststoffen ist Pflicht, damit diese recycelt werden können“, sagt Kaiser, der auch schon Dekan des Fachbereichs Produktionstechnik war, woraus später der aktuelle Masterstudiengang Polymer Technology (PTC) entstand.
Prof. Dr. Gerhard Schneider gratulierte Kaiser zu seinem 40-jährigen Dienstjubiläum: „Prof. Kaiser hat in seinen 30 Jahren an der Hochschule Aalen wichtige Impulse in der Kunststofftechnik gesetzt, insbesondere im Bereich der Digitalisierung und Simulation.“ Auch nach seiner Pensionierung wird Kaiser als Lehrbeauftragter der Hochschule erhalten bleiben wird. Mit genauso viel Leidenschaft wie bisher will er sich weiterhin mit Programmen wie CAD oder Virtual Reality beschäftigten. Zudem arbeitet er an der Entwicklung einer App, um Schulungen durchzuführen und sein Wissen so weiter zu geben.
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