„Wir bedanken uns bei allen Kolleginnen und Kollegen, die sich auch gestern wieder auf den Weg gemacht haben, um ihre Interessen zu vertreten. Das verleiht ihren Forderungen den Nachdruck, den es braucht, um zu zeigen, dass die aktuelle wirtschaftliche Situation insbesondere der tierhaltenden Betriebe wirklich absolut nicht mehr zu stemmen ist“, bewerten die teilnehmenden landwirtschaftlichen Organisationen und Verbände des Milchdialogs den gestrigen Aktionstag. „Einige Verarbeiter haben mit Vorab-Antworten und auch mit der direkten Ansage, dass die Bauern keine Antwort erhalten würden und daher gar nicht kommen bräuchten, schon Einiges unternommen, um sie von einem erneuten Besuch vor den Werkstoren abzuhalten. Umso stärker ist es zu bewerten, dass die Bauern sich ganz überwiegend davon nicht haben beeindrucken lassen. Wir lassen uns mit unseren wirklich berechtigten Forderungen nicht einfach abwimmeln. Wir können es uns schlicht nicht leisten, locker zu lassen.“
„Es geht uns nicht darum, einzelne Verarbeiter zu brandmarken, es geht darum flächendeckend das Erzeugerpreisniveau anzuheben. Deshalb werden natürlich auch die Verarbeiter angesteuert, die besser als die Konkurrenz bezahlen, deshalb werden auch Bio-Verarbeiter genauso besucht wie konventionelle Verarbeiter. Wir erwarten von allen die größtmögliche Anstrengung, das Erzeugerpreisniveau in der geforderten Größenordnung kurzfristig anzuheben und von jedem einzelnen Verarbeitungsbetrieb, dass er daran mitwirkt. Dass die Branchenriesen dabei den größten Einfluss haben, liegt auf der Hand, macht das Engagement aber auch der kleineren Verarbeiter absolut nicht entbehrlich“, stellen die Teilnehmer des Milchdialogs klar.
„Wir werden jetzt gemeinsam die Antworten der Molkereien und Schlachtbetriebe auswerten und in der kommenden Woche dazu Stellung beziehen. Dann werden wir auch sehen, was unsere nächsten Schritte sein müssen“, skizzieren die Milchdialog-Teilnehmer die weiteren Planungen. „Wir hoffen sehr, dass die Antworten mehr als eine Situationsbeschreibung enthalten, an der man vermeintlich nichts ändern kann. Wer für sich in Anspruch nimmt, es als Branche oder Sektor ohne politische Eingriffe regeln zu wollen, muss mehr bieten als ein schulterzuckendes Akzeptieren der Situation.“
„Um es noch einmal klarzustellen: Wir erwarten, dass unsere Verarbeiter den Ernst der Lage wirklich wahrnehmen und erwarten ihre Bereitschaft, in allen Bereichen alles dafür zu tun, dass die dringend benötigten Mehrerlöse für die tierhaltenden Betriebe auch erwirtschaftet werden können. Uns ist klar, dass mehr Geld nicht vom Himmel fällt, dafür muss etwas getan werden. Was sie dafür tun wollen, das wollen wir von unseren Verarbeitern hören“, betonen die Teilnehmer des Milchdialogs.
Hintergrund zum Milchdialog & seinen Teilnehmern:
Bereits im August hatten sich die Verbände und Organisationen der Landwirte, die sich insbesondere für den Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft engagieren, im Rahmen des so genannten Milchdialogs auf ein gemeinsames Positionspapier zu notwendigen Handlungsschritten im Milch- und Fleischbereich geeinigt, das sich an Politikerinnen und Politiker richtete.
Angesichts der katastrophalen Situation, in der sich die tierhaltenden Betriebe aktuell befinden, haben sich die Teilnehmer des Milchdialogs nun auf ein gemeinsames Forderungspapier an die Verarbeiter – im Milchbereich also an die Molkereien – verständigt, das diesen im gemeinsamen Aktionsauftakt am 11. November öffentlich überbracht wurde.
Unterzeichnet wird das aktuelle Forderungspapier an die Verarbeiter von BDM, AbL, der LsV-Milchgruppe, EMB, den Freien Bauern und der MEG Milch Board. Unterstützt wird es zudem von der Bauern & Land Stiftung.
Informationen rund um die Aktionen finden Sie hier: www.milchdialog.com
Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V.
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85356 Freising
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