Zum internationalen Tag der Kinderrechte am 20. November betonen Wohlfahrtsverbände in Baden-Württemberg die Bedeutung von verlässlichen Strukturen in den Bereichen Kinderschutz und Beteiligung. Hier sei das seit Juli existierende landesweite Ombudssystem vorbildlich.
Um Kindern und Jugendlichen ein gutes Aufwachsen zu ermöglichen, müssen sie in erster Linie gehört und in ihren Belangen ernst genommen werden. Kinderrechte sollten nicht nur proklamiert, sondern in verlässlichen Strukturen umgesetzt werden. Zum Internationalen Tag der Kinderrechte am 20. November begrüßen Caritas, Diakonie und der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg sowie der Landesverband privater Träger der Kinder-, Jugend- und Sozialhilfe in Baden-Württemberg (VPK) diese Entwicklung als einen wichtigen Schritt, um die Rechte von Kindern und deren Familien sicherzustellen und ihnen Gehör zu verschaffen. „Das ist ein ganz entscheidender Baustein in den Bereichen Kinderschutz und Beteiligung“ heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Verbände.

Bei unabhängigen Ombudsstellen finden Kinder, Jugendliche und Familien kostenfrei und vertraulich Beratung, Begleitung und Vermittlung in Konflikten mit den Jugendämtern oder mit Einrichtungen der stationären Jugendhilfe. Seit Sommer dieses Jahres stehen Ratsuchenden sieben Berater*innen in den vier Regierungsbezirken Baden-Württembergs zur Verfügung.

Maßgeblich am Aufbau dieses Ombudssystems beteiligt war die „Initiative Habakuk“, die von der Caritas Baden-Württemberg vor 14 Jahren gegründet wurde und seit 2014 gemeinsam mit der Diakonie, dem PARITÄTISCHEN und dem VPK getragen wird. Der Name Habakuk (hebräisch: „der Umarmer“) bezieht sich auf einen Propheten aus dem Alten Testament, der die sozialen Verhältnisse und Bedingungen seiner Zeit kritisiert und Recht und Gerechtigkeit angemahnt hat. Wie der Prophet will die „Initiative Habakuk“ mit ihren Ombuds- und Beschwerdestellen Menschen in ihrem Recht (be-)stärken und ihnen anwaltschaftlich zur Seite stehen.

Von Anfang an unterstützte die Initiative Kinder und ihre Familien darin, für ihre Rechte einzutreten. Mit ihrer Expertise war sie entscheidend an dem fachlichen und politischen Diskurs zur Einführung eines Ombudssystems für die Jugendhilfe in Baden-Württemberg beteiligt. Nachdem jetzt ein landesweites unabhängiges Ombudssystem etabliert ist, wird die erfolgreiche „Initiative Habakuk“ mit dem Ende dieses Jahres eingestellt. Ihre Internetseite wird dann abgeschaltet. Informationen zu den Ansprechpersonen finden Ratsuchende weiterhin auf der Webseite: www.ombudschaft-jugendhilfe-bw.de

Dieses Jahr am 20. November jährt sich die Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention zum 31. Mal. Am 20. November 1989 verabschiedeten die Vereinten Nationen die UN-Konvention über die Rechte des Kindes. Doch trotz zahlreicher Fortschritte in den vergangenen Jahrzehnten fehlen Millionen Kindern noch immer die nötigen Voraussetzungen für ein gutes Aufwachsen. Mädchen und Jungen auf der ganzen Welt kämpfen für eine bessere Zukunft und setzen sich für ihre Rechte ein.

Über den Diakonisches Werk der evangelischen Kirche in Württemberg e.V.

Die Diakonie Württemberg ist die soziale Arbeit der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und der Freikirchen. Das Diakonische Werk Württemberg mit Sitz in Stuttgart ist ein Dachverband für 1.400 Einrichtungen mit fast 50.000 hauptamtlichen und 35.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie begleiten Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen mit Behinderungen, alte und pflegebedürftige Menschen, Arbeitslose, Wohnungslose, Überschuldete und andere Arme, Suchtkranke, Migranten und Flüchtlinge sowie Mädchen und Frauen in Not. Täglich erreicht die württembergische Diakonie über 200.000 Menschen. Das Diakonische Werk Württemberg ist ebenfalls Landesstelle der Internationalen Diakonie, Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe und Hoffnung für Osteuropa.

Bundesweit sind rund 525.000 hauptamtlich Mitarbeitende und etwa 700.000 freiwillig Engagierte in der Diakonie aktiv. Der evangelische Wohlfahrtsverband betreut und unterstützt jährlich mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland.

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