„Nach einer drastischen Kürzung unserer globalen Gewinnerwartungen um 30 Prozent für dieses Jahr senkt unser Research-Team die kurzfristigen Gewinnprognosen mittlerweile nicht mehr und hat zuletzt sogar einige Aufwärtskorrekturen vorgenommen. Insgesamt entsprechen unsere Prognosen für 2021 in etwa den Werten vor der Pandemie für 2019. Unsere langfristige ’normalisierte‘ Prognose, die ein zentrales Element unseres Anlageprozesses ist, liegt jedoch rund 10 Prozent unter Vorkrisenniveau. Auch wenn regionale Nuancen in der Erholung zu erkennen sind, bleiben die Unterschiede zwischen den Branchen weitaus bedeutsamer – um nicht zu sagen extrem“, erklärt Paul Quinsee, Managing Director und Global Head of Equities bei J.P. Morgan Asset Management. Im Energiesektor etwa seien die Erwartungen am stärksten eingebrochen.
Der Titelselektion komme nach Ansicht von Paul Quinsee nun eine entscheidende Rolle zu. Chancen sehen Quinsee und das Aktien-Team etwa in angeschlagenen zyklischen Konsumgüterunternehmen, die nächstes Jahr von einer Erholung der Nachfrage profitieren dürften. Zudem seien Investments in Autozulieferer, Halbleiterhersteller und Grundstoffunternehmen, die auf einen Aufschwung in der Automobilbranche ausgerichtet sind, attraktiv. Auch Wohnimmobilien seien ein weiteres Thema für die Portfolios. Hinzu kommen Unternehmen mit Schwerpunkt erneuerbare Energien in Europa. Ebenso japanische Aktien seien eine oft übersehene Chance.
Im Anhang finden Sie die Global Equity Views für das 4. Quartal 2020 – die wesentlichen Punkte aus Sicht von Paul Quinsee sind:
- Trotz der anhaltenden COVID-19-Pandemie hat die Erwartung einer raschen Erholung und einer lockeren Geldpolitik die Märkte beflügelt. Der Aufschwung am Aktienmarkt war beeindruckend, wenn auch uneinheitlich, wobei sich der Enthusiasmus für die Technologiegiganten weiter verstärkte.
- Unsere Portfoliomanager sind der Meinung, dass ein großer Teil der Markterholung bereits hinter uns liegt, und nur wenige erwarten weiterhin überdurchschnittliche Erträge. Angesichts der äußerst unterstützenden Geldpolitik sowie der Hoffnungen und Erwartungen an eine medizinische Lösung für COVID-19, fällt es jedoch schwer, allzu vorsichtig zu sein. Für unser Team geht es dabei allerdings in erster Linie um die Aktienauswahl und weniger um die Marktrichtung.
- Die Bewertungen variieren innerhalb der Märkte enorm. Wir sehen gute Ertragschancen bei einem recht breiten Spektrum von Aktien. Denn die wahrgenommenen Gewinner sind inzwischen sehr teuer, auch wenn sie weiterhin von einem starken Wachstum profitieren. Deshalb sollten Anleger aus unserer Sicht auf ein ausgewogenes Portfolio achten. Es gilt, nach Gelegenheiten in günstiger bewerteten Unternehmen suchen, denen eine Erholung der wirtschaftlichen Aktivität zugutekommen dürfte.
Im Anhang finden Sie die ausführlichen Informationen.
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