Am 4. November ist im Zoo Basel eine Giraffe zur Welt gekommen. Schon seit Tagen hat man die Geburt erwartet. Nun ist die Freude gross, dass Mutter Sophie (9) und das weibliche Jungtier Rohaya wohlauf sind.

Rohaya wurde am frühen Abend des 4. November um 16.34 Uhr im Antilopenhaus geboren. Auf die Minute genau eine Stunde später stand sie das erste Mal auf den langen, noch etwas wackeligen Beinen. Vater ist Xamburu (11).

Sophie ist eine erfahrene Mutter, und für Sorgen gab es eigentlich keinen Anlass. Doch diesmal dauerte es fast drei Wochen von den ersten Anzeichen, dass bei Sophie eine Geburt bevorstand, bis es endlich so weit war. Dann ging es schnell, und die Kleine rutschte wie bei Giraffen üblich aus zwei Metern Höhe auf die vom Tierpfleger vorbereitete Strohschicht.

Das Antilopenhaus wird zurzeit umgebaut, daher sind Mutter und Kind für die Besucher nur zu sehen, wenn sie sich ausserhalb des Hauses aufhalten. Die Wiedereröffnung ist im Dezember geplant. Die Giraffengruppe im Antilopenhaus besteht nun aus insgesamt fünf Tieren.

Bedrohte Giraffen-Unterart

Im Zoo Basel werden seit 2011 Kordofan-Giraffen gehalten. Im Unterschied zu allen anderen Unterarten haben Kordofan-Giraffen nur kleine und eher unregelmässige Flecken auf der Innenseite der Beine. Sie gelten laut IUCN als stark gefährdet. Der Wildbestand beläuft sich auf nur noch rund 1400 Tiere, mit abnehmender Tendenz. Kordofan-Giraffen kommen im Tschad, im nördlichen Kamerun, in der Zentralafrikanischen Republik und eventuell noch im westlichen Sudan vor. Besonders der Lebensraumverlust, Kriege und die Jagd setzen den Beständen zu. Umso wichtiger ist die Aufgabe von Zoologischen Gärten, genetisch gesunde Populationen zu erhalten.

Kordofan-Giraffen sind in Zoos eher selten. Von insgesamt 394 Zoos, die ihre Daten in das ZIMS (Zoological Information Management System) eingeben, halten nur 22 diese Giraffen-Unterart. Das sind 88 Tiere von 2029 in Zoos gehaltenen Giraffen. Deshalb ist die Geburt einer jeden Kordofan-Giraffe wichtig, um den Bestand in Zoos genetisch gesund zu halten. Die in Zoos lebenden Giraffen machen es möglich, den Besucherinnen und Besuchern nahezubringen, dass Giraffen in ihrem natürlichen Lebensraum immer seltener werden. In ganz Afrika leben nur noch rund 68’000 Giraffen.

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