Anlässlich der Festveranstaltung betonte Akademiepräsident Christoph Markschies die Bedeutung des Einsteintags: „Der Einsteintag dient der Zeitansage: Wir präsentieren erstmals unser Jahresthema 2021|2022 (‚Die Vermessung des Lebendigen‘), wir diskutieren Fragen, die alle bewegen, auf einem wissenschaftlichem Niveau (‚Wieviel Staat in/nach der Corona-Krise?‘) und wir feiern fröhlich ein Jahr gute Arbeit unter schwierigen Bedingungen (mit der Musik von Rama Gottfried).“
Die brandenburgische Wissenschaftsministerin Manja Schüle überbrachte das Grußwort der Landesregierung: „Mit dem Einsteintag feiert die BBAW jedes Jahr die Wissenschaften in Berlin und Brandenburg. Und sie hat dafür sehr gute Gründe: Die BBAW und die Wissenschaften blühen in der Hauptstadtregion so wie lange nicht mehr. Der diesjährige Chemie-Nobelpreis für die in Berlin forschende Emmanuelle Charpentier – natürlich ein Mitglied der BBAW – steht dafür genauso wie die MOSAiC-Expedition, die außergewöhnliche Forschungsreise von Potsdam in die Arktis. Die BBAW hat sich in ihrer langen und wechselvollen Geschichte nie ‚nur‘ als sich selbst genügender Club herausragender Wissenschaftler verstanden. Die BBAW wollte immer heraustreten aus den rein akademischen Sphären. Sie hat wissenschaftliche Politikberatung schon angeboten, als es das Wort noch gar nicht gab. Und inzwischen berät sie nicht nur die Politik, sondern die gesamte Gesellschaft.“
Der Berliner Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung, Steffen Krach, erklärte: „Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften verbindet große Tradition mit einem nicht nur akademisch spannenden Zukunftsanspruch. Ich freue mich sehr, dass sie als Haus im Herzen unserer Brain City Berlin noch präsenter sein will und neue Impulse für den Dialog mit der Stadtgesellschaft setzt. Wie wichtig es ist, wissenschaftliche Erkenntnisse und auch die Arbeitsweise der Wissenschaft zu erläutern, erleben wir in diesem besonderen Jahr ganz deutlich.“
Im Mittelpunkt des Einsteintags stand eine Podiumsdiskussion zum Thema „Wie viel Staat in/nach der Corona-Krise?“, an der Jutta Allmendinger (Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung, Mitglied der BBAW), Karl-Ludwig Kley (Vorsitzender des Aufsichtsrats der E.ON SE und der Deutschen Lufthansa AG) und Kerstin Griese (Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Arbeit und Soziales) teilnahmen. Das Gespräch wurde von Akademiepräsident Christoph Markschies moderiert. Als weiterer Gesprächspartner hatte Thomas Oppermann (Vizepräsident des Deutschen Bundestags) seine Teilnahme zugesagt. Er verstarb unerwartet am 25. Oktober 2020.
Unter dem Titel „Was wir vorhaben“ präsentierte Arbeitsstellenleiterin Maria Deiters gemeinsam mit Akademiepräsident Christoph Markschies das Akademienvorhaben „Corpus Vitrearum Medii Aevi. Glasmalereiforschung (CVMA) Potsdam“. Sie zeigten, dass ein klassisches Akademienvorhaben auch beim Kampf gegen die Folgen des Klimawandels hilft. Der Komponist und Klangkünstler Rama Gottfried sowie Jessie Marino sorgten mit „Scenes from the Plastisphere“ (2018) für musikalische Interventionen.
Im Rahmen der Festsitzung wurde Robert Zeiser, Leiter der Abteilung für Tumorimmunologie und Immunregulation der Klinik für Innere Medizin I (Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation) am Universitätsklinikum Freiburg der Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, gestiftet von der Monika Kutzner Stiftung zur Förderung der Krebsforschung verliehen.
Der Potsdamer Nachwuchswissenschaftler-Preis wurde in diesem Jahr an David Uhlig für seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Geowissenschaften verliehen. Der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam, Mike Schubert, und Laudator Rolf Emmermann gratulierten dem Preisträger.
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