- Digitalwirtschaft schafft in der Krise neue Jobs (+1,0% im 2. Quartal)
- Seit 2008: Jeder 6. neue Job in Berlin entsteht in den Digitalfirmen
- In 2019: Mehr als 500 Gründungen in Berlin, fast so viele wie in Hamburg, München und Frankfurt zusammen
Berlin ist nicht nur der wichtigste deutsche Standort für Digitale Startups, die Hauptstadt wird von der Digitalwirtschaft auch in der Krise gestärkt. Das belegt die neue Studie „Digitalwirtschaft – ein wichtiger Stützpfeiler in der Krise“, die die Investitionsbank Berlin (IBB) in Zusammenarbeit mit der Berliner Sparkasse erstellt hat.
„Die weltweite Wirtschaftskrise 2020 hat in der Berliner Wirtschaft tiefe Spuren hinterlassen, vor allem in den tourismusnahen Branchen“, sagt Dr. Jürgen Allerkamp, Vorsitzender des Vorstands der IBB. „Gut, dass das Berliner Businessmodell so vielseitig und innovativ aufgestellt ist. Denn in der Krise zeigt sich die Beschäftigung in der Digitalwirtschaft viel robuster gegenüber dem Krisengeschehen als vergleichbare Wirtschaftsbereiche.“
Zwar hat sich laut der Studie die hohe Beschäftigungsdynamik der vergangenen Jahre auch in der Digitalwirtschaft deutlich abgeschwächt. Doch konnte die Beschäftigung während der ersten Corona-Welle im 2. Quartal 2020 saisonbereinigt zumindest noch um +1,0% ausgebaut werden. In den unternehmensnahen Dienstleistungen insgesamt ist sie dagegen um 2,5% gegenüber dem Vorquartal zurückgegangen (Deutschland: -2,6%).
Dr. Johannes Evers, Vorsitzender des Vorstands der Berliner Sparkasse: „Der Innovationsgeist und Tatendrang der Digitalwirtschaft tun Berlin gut. Inzwischen entfällt jeder zehnte neue IKT-Job Deutschlands auf Berliner Arbeitgeber. Doch die Dynamik ist kein Selbstläufer. Gefragt bleiben Offenheit gegenüber zukunftsstarken Ansiedelungen, eine gut funktionierende Infrastruktur und eine Neubaupolitik, die für mehr bezahlbares Wohnen sorgt.“
In der Bundeshauptstadt entsteht jeder 6. neue Job bei den Digitals. Inzwischen sind in Berlins Digitalunternehmen rund 110.000 Menschen angestellt – mehr als in jeder anderen deutschen Großstadt. Die Volkswirte beider Kreditinstitute haben auch berechnet, dass sich für den Zeitraum 2010 bis 2018 rund 15% des Berliner Wirtschaftswachstums auf die Digitalwirtschaft zurückführen lässt, bei einer jährlichen Wachstumsrate von mehr als 10%. Allein 2018 hat die Branche ca. 6,4 Mrd. EUR Bruttowertschöpfung erwirtschaftet. Sie nimmt seit einer Dekade einen anhaltenden und überdurchschnittlich steilen Wachstumspfad. Bei jungen Berufseinsteigern aus aller Welt ist Berlin sehr gefragt. Jedoch deckt der Zuzug inzwischen nicht mehr die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften in der Digitalwirtschaft und weiteren Branchen.
Insgesamt macht die Studie von IBB und Sparkasse deutlich, dass seit nunmehr zehn Jahren die Digitalwirtschaft den Takt in der Wirtschaft vorgibt und das Lebensgefühl der Hauptstadt mitprägt. Während die Corona-Krise der Digitalisierung und damit dem Sektor dahinter einen weiteren Schub verleihen, eröffnen sich zunehmend auch Chancen für gegenseitige Entwicklungsimpulse von etablierten Unternehmen und neuen Marktteilnehmern.
Den vollständigen Bericht sowie weitere volkswirtschaftliche Analysen und Berichte finden Sie unter www.ibb.de/berlin-aktuell.
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