Kein anderes Gedicht wurde nach 1945 so berühmt wie Paul Celans Todesfuge. Entstanden unter dem unmittelbaren Eindruck der Ermordung seiner Eltern durch die Nationalsozialisten, gilt die Todesfuge als eines der frühesten literarischen Zeugnisse der Shoah. Im Gespräch mit Jan Bürger spannt Thomas Sparr, Editor-at-Large im Suhrkamp Verlag, den Bogen von der Entstehung des Gedichts über seine zunächst kontroverse Aufnahme in den fünfziger Jahren bis hin zu den Literaten und Künstlern, die sich bis in unsere Tage von Paul Celan inspirieren lassen, der am 23. November 100 Jahre alt geworden wäre.

In seinem 2020 in der Deutschen Verlags-Anstalt veröffentlichten Buch Todesfuge. Biographie eines Gedichts zeichnet Thomas Sparr die Geschichte jenes Gedichts nach, das wie kein zweites deutschsprachiges Werk in der Nachkriegszeit eine ganze Epoche ins Bild setzt und eine enorme, bis heute andauernde internationale Wirkungsgeschichte entfaltet. Sparr zeigt auch, dass die Todesfuge auf besondere Weise die Biographie Celans birgt.

Die Ausstellung ›Hölderlin, Celan und die Sprachen der Poesie‹ im Literaturmuseum der Moderne (bis 1. August 2021) zeigt Hölderlins Gedichte aus ganz unterschiedlichen Perspektiven: von ihrer Entstehung über ihre Machart bis hin zu ihrer Wirkung. Auf dem Hölderlin-Leser Paul Celan, dessen Nachlass im Deutschen Literaturarchiv aufbewahrt wird, liegt dabei ein besonderer Schwerpunkt.

Die digitale Veranstaltung findet am 19. November um 19 Uhr statt. Anmeldung bis 18. Nov., 16 Uhr, per E-Mail an: museum@dla-marbach.de.

Im Rahmen des digitalen Programms zum 100. Geburtstag von Paul Celan.

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