75 Prozent der Infektionen sind laut Kanzlerin Angela Merkel nicht mehr nachvollziehbar. Und welchen Einfluss Kinder und Kindertagesbetreuung auf das Infektionsgeschehen haben, ist bislang nicht hinreichend geklärt. Um den so wichtigen Regelbetrieb in Kitas dennoch aufrecht und gleichzeitig das Infektionsgeschehen niedrig zu halten, haben Bundesgesundheits- und Bundesfamilienministerium einige Praxistipps für den Kita-Alltag zusammengestellt. Die ARAG Experten informieren.

Abstand beim Bringen und Holen

Anders als bei Grundschülern, werden Kita-Kinder in der Regel gebracht und abgeholt. Zu einer bestimmten Uhrzeit knubbelt es sich dann regelmäßig vor und in der Kita. Mindestabstand? Schwierig. Hier könnte ein gestaffelter Zeitplan beim Bringen und Abholen helfen, dass nicht zu viele Eltern auf einmal zusammentreffen. Zudem sollten die Kinder bereits an der Tür oder im Außenbereich von ihren Erziehern in Empfang genommen werden. Ist der Empfang des wuselnden Nachwuchses nur in den Innenräumen möglich, sollten Eltern und Erzieher unbedingt eine Mund-Nasen-Maske tragen. Ansonsten ist die Maske im Kita-Alltag eher hinderlich, da die Mimik eine wichtige Rolle bei der Kommunikation mit den Erziehern spielt. Die ARAG Experten weisen allerdings darauf hin, dass es Fachkräften, wenn sie beispielsweise zur Risikogruppe gehören, gestattet werden muss, eine Maske zu tragen.

Gruppen und Räume

Ein weiterer Tipp der Ministerien: Es sollten möglichst kleine Gruppen gebildet werden, deren Zusammensetzung nicht wechselt. Damit sich Infektionen möglichst gar nicht erst bzw. begrenzt ausbreiten, ist es darüber hinaus ratsam, jeder Gruppe einen festen Raum und einen festen Erzieher zuzuordnen – eine Art Kohortenbildung also, ähnlich wie im Schulbetrieb. Eine tägliche Dokumentation, welcher Erzieher welche Gruppe in welchem Zeitraum betreut hat, kann zudem helfen, eine mögliche Infektionskette effizient nachzuverfolgen.

Hygieneregeln spielerisch vermitteln

Wie hustet und niest man richtig? Wie wäscht man die Hände ordentlich? Die Einhaltung der Hygieneregen ist beim Kampf gegen Corona immens wichtig und sollte daher schon den Kleinsten vermittelt und mit ihnen geübt werden. Und was mag der Nachwuchs am liebsten? Richtig: Spielen! Warum also nicht spielerisch an die Sache herangehen und z. B. mit einem Stempel auf der Hand das Händewaschen üben. Ist der Stempel, den jedes Kita-Kind morgens auf die Hand bekommt, am Nachmittag verblasst oder gar verschwunden, sind die Hände ausreichend geschrubbt worden.

Ab nach draußen!

Draußen ist die Infektionsgefahr deutlich niedriger als in Innenräumen – egal wie gut diese gelüftet werden. Nach Möglichkeit sollten sich Kita-Gruppen daher unter freiem Himmel aufhalten. Mit der richtigen Kleidung sind Outdoor-Aktivitäten das ganze Jahr über möglich – für Wald- oder Strandkindergärten gehört es zum ganz normalen Alltag, den ganzen Tag draußen zu verbringen. Spiel- und Projektideen für Aktivitäten unter freiem Himmel gibt es beispielsweise beim Bundesamt für Naturschutz und der Initiative Draußenkinder.info .

Abschließend weisen die ARAG Experten noch auf das online Kita-Register des Deutschen Jugendinstituts und des Robert Koch-Instituts hin. Dort können sich Einrichtungen und Pflegestellen von Kitas anmelden und online ihre Erfahrungen im Umgang mit Corona in der Kindertagesbetreuung teilen.

Weitere interessante Informationen unter: https://www.arag.de/…

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