China ist nicht nur der weltweit größte Markt von E-Commerce bis Social Commerce, es ist auch eine große Unbekannte der westlichen Welt. Vor allem im B2B Bereich erfuhr die Fertigungsindustrie massive Unterstützung durch die Regierung Chinas. 2019 kamen in China allein 2/3 der E-Commerce Transaktionen über den B2B Markt.

Die aufstrebende Mittelschicht in China verlangte nach qualitativ hochwertigen Produkten, wollte aber nicht riskieren, Fälschungen zu kaufen. Deshalb wurden grenzüberschreitende E-Commerce-Plattformen zu ihrer idealen Option für den Einkauf ausländischer Waren.

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Das Potenzial des chinesischen Marktes ist gleichzeitig auch eine Herausforderung für ausländische Unternehmen. Eine pauschale Antwort oder Lösung gibt es nicht.

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Mit dem Aufkommen des chinesischen E-Commerce-Markts wurde eine neue Ära der chinesischen Wirtschaft eingeläutet. Im Jahr 2019 machte die Wertschöpfung der digitalen Wirtschaft mehr als ein Drittel des BIP des Landes aus. Darüber hinaus übertraf Chinas E-Commerce-Umsatz die Gesamtzahl von Europa und den Vereinigten Staaten zusammengenommen. Heute hat China mit mehr als 710 Millionen Menschen die größte digitale Käuferpopulation der Welt.

B2B-E-Commerce in China
Infolge der sich schnell entwickelnden Digitalisierung aller Aspekte des modernen Lebens sind in China immer mehr Unternehmen online gegangen. Dank seiner massiven Fertigungsindustrie und der Unterstützung durch die Regierung steht China bei der Einführung des elektronischen B2B (Business-to-Business)-Handels an vorderster Front, gefolgt von Japan und Südkorea. Im Jahr 2019 trug der B2B-E-Commerce zwei Drittel zum Gesamtwert der E-Commerce-Transaktionen in China bei. Fast ein Jahrzehnt lang wurde Chinas B2B-Markt vom E-Commerce-Konglomerat Alibaba beherrscht. Das 1999 gegründete Unternehmen mit einem Umsatz von fünf Milliarden US-Dollar ist derzeit das größte öffentliche Unternehmen in China.

B2C- und C2C-E-Commerce in China
Chinas Online-Einzelhandelsumsätze stiegen in den letzten zehn Jahren rapide an und verzeichneten im Jahresvergleich ein Wachstum von 27,3 Prozent, das über der durchschnittlichen Wachstumsrate weltweit liegt. Im Jahr 2019 erreichte der Anteil des Landes an den Online-Einzelhandelsumsätzen mit mehr als 20 Prozent des gesamten Einzelhandels, der online abgewickelt wird, einen neuen Höchststand.

Dank einer raschen Einführung des Internets in ganz China erreichte die Durchdringungsrate des Online-Einkaufs fast 80 Prozent. Zusammen mit der immer stärkeren Nutzung und Verbreitung mobiler Geräte bedeutet dies auch, dass das Einkaufen auf Smartphones oder Tablets für chinesische Internetnutzer zu einer neuen Norm geworden ist.

Abgesehen von technologischen Upgrades hat der Anstieg der Kaufkraft von Kleinstädten und Landbewohnern auch die Online-Einzelhandelslandschaft in China umgestaltet. Pinduoduo, ein 2015 gegründeter Online-Gruppendiscounter, überholte JD.com und wurde zur zweitgrößten Online-Einzelhandelsplattform in China.

Grenzüberschreitende Exporte
Im Jahr 2019 gab es in China fast zwanzigtausend grenzüberschreitende E-Commerce-Unternehmen, und die meisten von ihnen waren kleine und mittlere Unternehmen. In diesem Jahr machte der durch den internationalen Online-Handel generierte Bruttowarenwert fast 40 Prozent des gesamten Import-Export-Wertes in China aus. Angetrieben durch die Entwicklung der Logistik und des digitalen Zahlungsverkehrs entwickelten viele chinesische E-Commerce-Unternehmen Strategien zur Erschließung weiterer Überseemärkte. Aliexpress, die Tochtergesellschaft des chinesischen Online-Einzelhandelsriesen Alibaba, schlug eBay und wurde zur zweitbeliebtesten Website unter den grenzüberschreitenden Online-Käufern.

Nach dem Ausbruch des Coronavirus im Jahr 2020 wurde der Verkauf auf grenzüberschreitenden Online-Marktplätzen wie Aliexpress und wish.com für viele chinesische Hersteller zu einer Möglichkeit, ihre wirtschaftliche Notlage in den Griff zu bekommen. Um das Wachstum des grenzüberschreitenden E-Commerce zu fördern, plante China die Einrichtung von 46 neuen Pilotzonen zusätzlich zu den 59 bestehenden grenzüberschreitenden E-Commerce-Pilotzonen. Unternehmen, die in diesen Pilotzonen angesiedelt waren, wurden durch Steuerabzüge beim Export unterstützt.

Grenzüberschreitende Importe
Die aufstrebende Mittelschicht in China verlangte nach qualitativ hochwertigen Produkten, wollte aber nicht riskieren, Fälschungen zu kaufen. Deshalb wurden grenzüberschreitende E-Commerce-Plattformen zu ihrer idealen Option für den Einkauf ausländischer Waren. Rund drei Viertel der grenzüberschreitenden E-Commerce-Nutzer in China kauften über grenzüberschreitende E-Commerce-Websites ein. Tmall Global und Kaola.com waren bei den chinesischen Verbrauchern die beliebtesten Websites für grenzüberschreitende Online-Einkäufe. Insgesamt sind die grenzüberschreitenden E-Commerce-Importe in den letzten zehn Jahren sprunghaft angestiegen, wobei sich das Handelsvolumen fast verzehnfacht hat. Von Snacks bis hin zu Fahrzeugen kaufen chinesische Verbraucher eine Vielzahl internationaler Waren online ein.

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