Der Bund Katholischer Unternehmer (BKU) möchte eine breite gesellschaftliche Debatte zur verpflichtenden Nutzung der Corona-Warn-App anstoßen. Mit dem Ende des Sommers steigt die Zahl der Neuinfizierten in Deutschland wieder stark an. Ohne einschneidende Maßnahmen droht eine Überlastung des Gesundheitssystems mit zu wenig Plätzen auf den Intensivstationen. Die Verpflichtung zum Einsatz der bisher freiwillig zu nutzenden Corona-Warn-App könnte das Nachverfolgungssystem auf eine breitere Basis stellen und so helfen, schwerere Eingriffe wie weitere Lockdowns zu vermeiden. Eine verpflichtende Einführung eines solchen Instruments bedarf, wie andere Maßnahmen, eines gesellschaftlichen Konsenses, den der Bund Katholischer Unternehmer jetzt anstoßen will und für erforderlich hält.  

„Eine umfassendere Nutzung der Corona-Warn-App kann ein wichtiges Instrument sein, das unkontrollierbare Ansteigen der Infektionszahlen einzudämmen“, betont BKU Vorstandsmitglied Dr. Michael Gude. Die in Deutschland mit hohem Aufwand entwickelte Version halte sehr hohe Standards beim Datenschutz ein. Für eine bessere Akzeptanz wäre eine gesteigerte Nutzerfreundlichkeit hilfreich. Die App sollte deutlich zeigen, wie jeder einzelne hilft, andere zu schützen.

„Wir reden nicht über eine totale Überwachung nach chinesischem Vorbild“, erläutert Gude. Die Beispiele der demokratischen Staaten Taiwan und Süd-Korea zeigen, dass durch eine umfassendere Kontrolle eine zweite Welle vermeidbar gewesen wäre. In Deutschland habe man zum Zeitpunkt der Einführung der App hoffnungsvoll auf Freiwilligkeit und Verantwortung gesetzt. Die aktuelle Lage zeige, dass dieser Ansatz nicht aufgegangen sei. Deshalb bedürfe es jetzt einer schnellen Verständigung über andere Möglichkeiten.  

Über den Bund Katholischer Unternehmer e.V.

Dem 1949 gegründeten Bund Katholischer Unternehmer e.V. (BKU) gehören mehr als 1.000 Inhaber-Unternehmer, Selbstständige und leitende Angestellte an.

Der BKU ist in 32 Diözesangruppen gegliedert. In den Arbeitskreisen des Verbandes entstehen innovative Konzepte zur Wirtschafts- und Sozialpolitik und zur werteorientierten Führung. Der BKU wirkt als Schnittstelle zwischen Wirtschaft,
Kirche und Politik.

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