Was erwarten Junglandwirte und Junglandwirtinnen wirklich von agrarischen Interessenverbänden? Wie müssen Verfahren und Kommunikation gestaltet sein, damit der Nachwuchs der Grünen Berufe sich einbringen kann und will? Das sind Fragen, die Viele umtreiben. Der Bund der Deutschen Landjugend (BDL) e.V. möchte sie verlässlich beantworten. Daher hat er sich Kooperationspartner gesucht und bringt jetzt „Die Junglandwirtestudie“ auf den Weg.

„Es geht uns bei der Studie darum hinzuhören“, so BDL-Vize Stefan Schmidt. „Wir wollen anhand von zuverlässigen Daten wissen, wo Junglandwirten der Schuh drückt, welche Erwartungen, Bedürfnisse und Interessen sie Verbänden, Agrarpolitik und dem Leben auf dem Land entgegenbringen und wie ihr eigenes Engagementbedürfnis und -potential aussieht“, sagt er.

Erklärtes Ziel des BDL ist es, die anstehenden Prozesse in der Agrarpolitik, wie z.B. die GAP, die Zukunftskommission Landwirtschaft, aber vor allem auch die Verbandsentwicklungsprozesse der Agrarverbände und des BDL selbst mit empirisch belastbaren Fakten und nicht nach Bauchgefühl oder Hörensagen zu gestalten und zu begleiten. „Unsere Leitschnur bei solchen Vorhaben muss die Realität sein und nicht das, was irgendjemandem beim Frühstück einfällt“, legt Stefan Schmidt nach.

Aber noch gibt es diese Ergebnisse nicht. Der Startschuss für die basisnahe Erhebung fällt am 9. November 2020. Und zwar für die qualitative Phase, in der die Einstellungen und Haltungen, Denk-, Kommunikations- und Handlungsmuster von Junglandwirten und Junglandwirtinnen in den Fokus genommen werden. Hier sind weniger große Mengen von Daten wichtig, sondern Erklärungszusammenhänge und kontextuelles Verstehen.

Wenn diese Phase Ende des Jahres abgeschlossen ist, folgt die quantitative Überprüfung. „Dann wollen wir wissen, wie verbreitet welche Ansichten und Handlungsformen sind. Wenn alles so läuft, wie geplant, können wir im Frühjahr 2021 mit ersten Ergebnissen rechnen“, kündigt der stellv. BDL-Bundesvorsitzende an.

Als Kooperationspartner hat sich der größte Jugendverband im ländlichen Raum mit produkt+markt ein erfahrenes Marktforschungsunternehmen an die Seite geholt. Gemeinsam mit dem Projekt „JunglandwirtInnen“ und gefördert von der Landwirtschaftlichen Rentenbank hat der BDL den Leitfaden und das Untersuchungsdesign dieser Studie entwickelt, die empirisch u.a. die Rahmenbedingungen für agrarpolitisches Engagement ergründen soll. Die Studie ist so angelegt, dass sie anschlussfähig für Folgestudien ist. Damit soll der Grundstein für eine langfristige, empirische Beobachtung und Untersuchung hinsichtlich Engagements und Kommunikation gelegt werden.

„Diese Bestandsaufnahme wird eine Grundlage und Ressource für unsere strategische Ausrichtung – für uns als Landjugend, für uns als Junglandwirte und Junglandwirtinnen, aber auch für die Agrarpolitik in Deutschland und die Ausrichtung unserer Berufsverbände“, so Stefan Schmidt, der im BDL-Bundesvorstand für die Junglandwirtestudie in der Verantwortung steht.

Projekt JunglandwirtInnen

Gegründet, um jungen Landwirtinnen und Landwirten eine Plattform zu bieten, ist das Projekt von BDL und DBV ein Dauerbrenner. Denn es geht um den Austausch von Meinungen und Erfahrungen, um neue Kontakte zu Gleichgesinnten und Impulse für die Arbeitskreisarbeit vor Ort – kurz: Es will die Vernetzung und das Engagement im jungen Berufsstand stärken. Das Projekt JunglandwirtInnen wird von der Landwirtschaftlichen Rentenbank unterstützt.

Über Bund der Deutschen Landjugend (BDL)

Der Bund der Deutschen Landjugend e.V. (BDL) ist der größte Jugendverband im ländlichen Raum und macht sich für junge Menschen auf dem Land stark. Er vertritt ihre politischen Interessen und will vor allem eins: ihre Lebens- und Bleibeperspektiven in ihrer ländlichen Heimat verbessern. In seinen 18 Landesverbänden gestalten rund 100.000 ehrenamtlich Aktive das Leben vor Ort. Der BDL wird von den beiden Bundesvorsitzenden Kathrin Muus und Sebastian Schaller geführt.

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