Neugierig, niedlich, naseweis. Das quirlige Eisbärjungtier „Nana“ im Erlebnis-Zoo Hannover wurde heute ein Jahr alt! Zu ihrem ersten Geburtstag bekam die verspielte Nana von ihrem Patenunternehmen, dem Großraum-Verkehr Hannover (GVH), ein bärenstarkes Geschenk zum Spielen, Knabbern, Versenken, Erlegen, zum Rumschleppen und Kämpfen: eine Eisbär-Rassel, die selbst spitzesten Zähnen und schärfsten Krallen widersteht.

Die ungewöhnliche Rassel wurde von Nana ausgiebig untersucht und dann bekämpft – nachdem Mutter Milana das neue Spielzeug genau unter die Nase genommen, es getestet und offensichtlich für sehr gut befunden hatte! Zuerst aber galt es, ein duftendes Geschenk anzuknabbern: Die Zoo-Handwerker hatten der kleinen Eisbärin eine große Eins aus Eis geschenkt, die mit Rote-Bete-Saft prächtig rotviolett eingefärbt war. Die Form für die Eis-Eins hatten die Handwerker selbst gezimmert. Die eisige Überraschung hielt zwar nicht so lange wie die Bären-Rassel, war aber ein echt leckerer Hingucker.

Die Bären-Rassel hingegen wurde den ganzen Tag bespielt. Das Geschenk hatten die Tierpfleger anstelle der Paten übergeben (beziehungsweise ins Wasser geworfen), da der Zoo zurzeit geschlossen ist. Der GVH übersandte seinem Patentier tierisch gute Wünsche: „Der Großraum-Verkehr Hannover gratuliert seinem Patenkind ganz herzlich zum 1. Geburtstag. Coronabedingt können ja leider nicht so viele Gratulanten vor Ort sein.

Deshalb alles Gute aus der Ferne! Wir wünschen Nana, dass sie sich ihre Neugier und ihre Spielfreude möglichst lange bewahrt. Hoffentlich kann Nana bald wieder viele Besuche-rinnen und Besucher in Yukon Bay begrüßen“, so GVH-Geschäftsführer Ulf-Birger Franz.

Der GVH informiert auf einer eigenen Webseite über sein Patentier. Noch bis heute läuft dort ein bärenstarkes Gewinnspiel! eisbaer.gvh.de

Als Eisbär-Weibchen Milana vor genau einem Jahr ihr erstes Jungtier zur Welt brachte, war das Kleine gerade mal so groß wie ein Meerschweinchen. Zoogeschäftsführer Andreas M. Casdorff erinnerte an die spannenden und aufregenden Tage rund um die Geburt: „Wir wussten ja nicht, ob Milana tragend war, also haben wir gehofft und gewartet.“ Und nach der Geburt hieß es dann Daumen drücken, denn die ersten zehn Tage gelten bei Eisbärjungtieren als besonders kritisch. „Wir hatten Kameras in der Wurfhöhle installiert und das Bärchen die ganze Zeit beobachtet“, so Casdorff.

Zum Glück war die Sorge unbegründet, Milana zeigte sich als perfekte Mutter und das Jungtier entwickelte sich prächtig – heute wiegt es stolze 126 kg. In den vergangenen Monaten wurde Nana zum Publikumsliebling. „Nana ist eine wunderbare Botschafterin für ihre bedrohte Art“, so Tierpflegerin Ann Katrin Schumacher, die Nana vom ersten Tag an betreut hat. „Während die Zoobesucher sie beobachten, erfahren sie von uns gleichzeitig viel über den schwindenden Lebensraum der Eisbären – und was wir alle aktiv dagegen tun können.“

Corona: Geburtstag ohne Publikum

Genau wie Nanas erster Ausflug aus der Wurfhöhle im März, fand auch ihr erster Geburtstag ohne Zoobesucher statt. Seit dem 02. November ist der Erlebnis-Zoo erneut geschlossen. „Es tut uns sehr leid, dass unsere Zoobesucher auch dieses wichtige Ereignis in Nanas Leben nicht live miterleben konnten“, so Casdorff, „aber wir haben Verständnis für die Kontaktbeschränkungen und unterstützen alle notwendigen Maßnahmen, um gemeinsam dazu beizutragen, die Ausbreitung der Corona-Pandemie einzudämmen.“

Und dennoch: Schon die achtwöchige Schließung im März hatte den Zoo vor große wirtschaftliche Herausforderungen gestellt, denn auch ohne Besucher laufen in einem Zoo nahezu alle Kosten weiter – die Versorgung der Tiere steht dabei an erster Stelle. Durch die Aufnahme von zusätzlichen Krediten konnte der Betrieb im Frühjahr aufrechterhalten werden. „Die Unterstützung in der regionalen und Landes-Politik war herausragend und eine große Wertschätzung für unsere Arbeit als bedeutender Ort der Bildung, des Artenschutzes und der Naherholung“, so Casdorff, „wir sind sehr dankbar für die starke wirtschaftliche Unterstützung unseres Gesellschafters, der Region Hannover.“

Hilfe kam auch von vielen Zoobesuchern, die den Zoo mit der Übernahme von Patenschaften, dem Kauf von Jahreskarten trotz Schließung und Spenden nach Kräften unterstützt hatten. „Dieses Engagement hat uns alle sehr berührt“, bedankt sich der Zoogeschäftsführer.

Erbschaft lässt Planungen vorangehen

Besonders eine Erbschaft in Höhe von 350.000 € hat dem Zoo in diesem Krisenjahr weitergeholfen: „Mit dieser Erbschaft können wir unsere Planungen für unsere Artenschutzprojekte ‚Riesenschildkröten-Haus‘ und ‚Zoologicum‘ trotz der Corona-Krise weiterführen“, so Casdorff. „Es macht uns stolz, dass der Zoo diesem großzügigen Menschen zu Lebzeiten so viel Freude bereitet hat, dass er ihn auch für zukünftige Generationen erhalten möchte.“ Das Vermächtnis werde sorgsam eingesetzt.

Ungewisse Zukunft – Hoffnung auf Unterstützung

Ungewiss bleibt jedoch die Zukunft: Die erneute Schließung im November bedeutet knapp eine Million Euro an weiteren Umsatzausfällen. „Wir hoffen auf Bundesmittel aus der ‚Novemberhilfe‘, aber leider gibt es hierzu noch keine Klarheit“, so Casdorff. Auch sei unklar, welche Belastungen noch weit in das nächste Jahr hineinreichen würden – und die Mittel der Region Hannover seien verständlicherweise begrenzt. Der Zoo habe viele Maßnahmen eingeleitet, um die operativen Kosten zu reduzieren. „Umso mehr freuen wir uns über jede Unterstützung!“, so Casdorff. Mit Spenden, Tierpatenschaften oder Jahreskarten können die treuen Besucher ihren Zoo weiterhin unterstützen.

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