Kurz und knapp – Luftverkehr kommt nicht aus der Krise – der Trend zeigt weiter abwärts
Im Verlaufe des Monat Oktober 2020 fällt das Verkehrsaufkommen an den deutschen Flughäfen zurück:
- 3.943.010 Passagiere nutzten die deutschen Flughäfen – das sind -83,2% (an+ab) weniger als im Vorjahr.
- Das Cargo-Aufkommen steigt um +0,6% (an+ab) auf 422.395t.
- Die Zahl der gewerblichen Flugbewegungen geht um -62,1% zurück, das sind 76.060 Starts und Landungen.
Der Oktober im Blick – Herbstreisewelle bleibt aus – zweiter Lockdown beginnt
- Der innerdeutsche Verkehr fällt um -83,3%.
- Der Europa-Verkehr geht um -80,8% zurück.
- Die Interkont-Verbindungen fallen um -92,8%.
Wie befürchtet, konnten auch die Oktoberferien keinen Nachfrageimpuls auslösen. Das Passagiervolumen ist weiter rückläufig und die Airlines nehmen ursprünglich geplante Angebote aus dem Markt – die schlechten Auslastungszahlen zwingen sie aus wirtschaftlichen Gründen dazu. Auch die Buchungszahlen lassen keine Besserung erkennen. Weitreichende Reisebeschränkungen und Beherbergungsverbote schüren die Unsicherheit bei der Reiseplanung. Mit einem Passagiervolumen von weniger als 20 % gegenüber der Vor-Corona-Zeit befindet sich die Luft- und Reisebranche faktisch in einem zweiten Lockdown. Die Luftverkehrsbranche kommt nicht aus der Krise.
Januar – Oktober 2020 im Blick: Reisebeschränkungen pulverisieren Luftverkehrsnachfrage
Von Januar bis Oktober wurden an den deutschen Flughäfen 59,2 Mio. Passagiere (an+ab) gezählt (-72,3%).
- Der innerdeutsche Verkehr liegt mit -71,9% unter dem Vorjahresaufkommen.
- Der Europaverkehr nimmt um -71,8% ab.
- Der Interkontverkehr fällt um -74,7%.
- Die gewerblichen Flugbewegungen gehen um -56,8% zurück.
Das kleine Sommerhoch hat unterstrichen: das Bedürfnis länderübergreifend zu reisen, ist ungebrochen hoch – nur die Möglichkeiten sind nicht gegeben. Die notwendigen Einschränkungen schnüren die Luftverkehrsnachfrage ein. Die Verkehrszahlen nähern sich wieder rasant den Lockdown-Werten aus dem Frühjahr diesen Jahres von unter 10%. Auch die Buchungszahlen lassen keine Besserung für den Ende Oktober startenden Winterflugplan erkennen. Die Flugangebote im Winterflugplan werden zunehmend aufgrund der geringen Buchungszahlen gestrichen. Der Winter wird hart, einige Flughäfen befinden sich im Überlebensmodus. Der Luftverkehr wird in all seinen Kennzahlen weiter rückläufig bleiben: Sitzplatzangebote, Auslastung in den wenigen noch fliegenden Flugzeugen, Luftverkehrsnachfrage, Buchungszahlen.
Luftfracht – positiver Wachstumstrend im Cargo-Aufkommen
Im Oktober steigt das Cargo-Aufkommen um +0,6% (an+ab).
Die Ausladungen steigen um +1,9% auf 205.560t und die Einladungen fallen um -0,5% auf 216.834t.
Die Luftfrachtentwicklung belegt, dass die Flughäfen trotz der schwierigen wirtschaftlichen Situation weiterhin ihren Beitrag zur Sicherung der Versorgungsketten leisten. Das Cargo-Aufkommen wächst den zweiten Monat in Folge. Funktionierende Logistikketten und die sich erholende Konjunktur pushen sich gegenseitig. Dieser Trend wird sich verstetigen. Im Jahresverlauf liegt die Cargo-Tonnage nur noch um -6,7% (3.712.431t, an+ab) unter dem Vorjahr. Die Ausladungen fallen um -5,5%, die Einladungen um -7,8%.
Als ältester ziviler Luftfahrtverband in Deutschland vertritt die ADV – Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) – bereits seit 1947 die Interessen ihrer Mitglieder. Dabei arbeitet die ADV eng mit den Flughäfen in Österreich, der Schweiz und Ungarn zusammen.
Der Flughafenverband ADV setzt sich für einen wettbewerbsfähigen Luftverkehr und moderne, leistungsfähige Flughäfen in Deutschland ein. Das gute Miteinander von Anwohnern und Flughäfen ist der ADV ein besonderes Anliegen.
In allen rechtlichen und wirtschaftlichen Belangen ist die ADV der Berater und Partner von Wirtschaft, Politik und Regionen. Die Facharbeit umfasst zudem die Bereiche Luftsicherheit, Standortentwicklung, Flughafenbetrieb und Flughafeninfrastruktur, vernetzte Verkehrsplanung sowie den Umwelt- und Fluglärmschutz.
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