Der Konzernumsatz der 3U HOLDING AG ist in den ersten neun Monaten 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um EUR 6,28 Mio. von EUR 38,21 Mio. auf EUR 44,49 Mio. gestiegen, das entspricht einem Wachstum um 16,4 %.
Alle drei Segmente trugen zu dieser Entwicklung bei, wobei das Segment ITK (Informations- und Telekommunikationstechnik) mit einem Wachstum um 33,9 % seinen Anteil am Konzernumsatz auf über 30 % ausbaute.
Im Segment ITK wurden 31,1 % (9M/2019: 27,1 %) der konsolidierten Umsatzerlöse erzielt, im Segment Erneuerbare Energien waren es 16,0 % (9M/2019: 14,4 %) und im Segment SHK (Sanitär-, Heizungs-, und Klimatechnik) 53,8 % (9M/2019: 58,9 %).
Da bis auf den Erwerb des Windparks Roge weder 2019 noch 2020 in den ersten neun Monaten größere Mergers & Acquisitions-Aktivitäten bilanzwirksam wurden, sind die Veränderungen in der Gewinn- und Verlustrechnung überwiegend auf die operative Geschäftstätigkeit in den Segmenten zurückzuführen. Effekte aus der zu Ende des zweiten Quartals vereinbarten Veräußerung der fremdvermieteten Teile der Liegenschaft Adelebsen können mit deren Eigentumsübergang an den Käufer gegebenenfalls im vierten Quartal 2020 gebucht werden.
Der Materialaufwand hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum unterproportional um 11,1 % erhöht. Die Materialaufwandsquote (Materialaufwand in Prozent vom Umsatz) ging von 56,2 % in den ersten neun Monaten 2019 auf 53,6 % in den ersten neun Monaten 2020 zurück. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf das Wachstum des Cloud Computing und des Telefoniegeschäfts im Segment ITK sowie auf den geringeren Anteil des warenintensiven SHK-Segments zurückzuführen.
Der Personalaufwand stieg ebenfalls unterproportional um 14,2 % auf EUR 9,78 Mio. (9M/2019: EUR 8,56 Mio.). Zwar arbeiteten am 30. September 2020 insgesamt 233 Personen im 3U Konzern, sieben mehr als ein Jahr zuvor (30. September 2019 : 226 Personen), die Personalaufwandsquote (Personalaufwand in Prozent vom Umsatz) ging aber in den ersten neun Monaten leicht auf 22,0 % zurück (9M/2019: 22,4 %). Gegenläufig stieg die Personalaufwandsquote im Segment SHK – im Wesentlichen aufgrund des vorübergehenden, umfangreichen Einsatzes von Aushilfskräften im Distributionszentrum in Montabaur. Zum Schutz der Beschäftigten vor möglichen Infektionen war dort im Zweischichtbetrieb gearbeitet worden, der nur mit zusätzlichem Personal durchgeführt werden konnte. Diese Maßnahme wurde im Laufe des vierten Quartals erneut eingeführt.
In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs 2020 wurde im Konzern ein EBITDA in Höhe von EUR 6,43 Mio. erwirtschaftet (9M/2019: EUR Mio. 4,42 Mio.). Die Verbesserung des Ergebnisses vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern ist auf die durchweg geringeren Kostenquoten zurückzuführen. Die EBITDA-Marge (EBITDA in Prozent der Umsatzerlöse) stieg von 11,6 % im Vorjahreszeitraum auf 14,5 % in den ersten neun Monaten 2020.
Verlustvorträge, die in der Vergangenheit genutzt werden konnten, sind inzwischen teilweise ausgeschöpft. Erwartungsgemäß stieg der Steueraufwand von EUR 0,05 Mio. daher in den ersten neun Monaten 2019 auf EUR 0,81 Mio. in den ersten drei Quartalen 2020. Es entstand ein positives Konzernperiodenergebnis (nach Minderheiten) von EUR 0,60 Mio., rund viermal so hoch wie im Vorjahreszeitraum (9M/2019: EUR 0,14 Mio.).
Segment ITK (Informations- und Telekommunikationstechnik)
Das Segment ITK steigerte den Umsatz um 33,9 % auf EUR 13,86 Mio. (9M/2019: EUR 10,35 Mio.) und erwirtschaftete ein EBITDA in Höhe von EUR 3,66 Mio., 90,1 % höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres (9M/2019: EUR 1,92 Mio.). Die EBITDA-Marge stieg von 18,6 % in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs 2019 auf 26,4 % in den ersten neun Monaten 2020.
Im Zuge der Maßnahmen gegen die COVID-19-Pandemie stieg die Nachfrage nach Telekommunikationsleistungen, wie berichtet, seit der zweiten Hälfte des ersten Quartals deutlich an. Auch wenn sich dieser Effekt im dritten Quartal wieder abflachte, konnte der Geschäftsbereich Telekommunikation das Geschäft in den ersten neun Monaten um 26,5 % ausbauen. Zum Wachstum trug auch der steigende Umsatz im Bereich der Mehrwertdienste maßgeblich bei.
Das Geschäft der weclapp SE, also der Geschäftsbereich Cloud Computing, konnte auch in den ersten neun Monaten 2020 um 52,7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum ausgeweitet werden. Als Einzelgesellschaft erwirtschaftete sie eine EBITDA-Marge von rund 35 %.
Segment Erneuerbare Energien
Im Segment Erneuerbare Energien stieg der Segmentumsatz um 29,1 % von EUR 5,52 Mio. in den ersten neun Monaten 2019 auf EUR 7,12 Mio. im Berichtszeitraum. Zum Segmentumsatz trug der zu Jahresbeginn akquirierte Windpark Roge EUR 1,51 Mio. bei. Der Ertrag aus Wind- und Photovoltaik-Anlagen liegt auf noch zufriedenstellendem Niveau, obwohl im dritten Quartal nur geringer Windertrag zu verzeichnen war. Das Segment-EBITDA verbesserte sich von EUR 4,35 Mio. im Vorjahreszeitraum auf EUR 5,61 Mio. in den ersten neun Monaten 2020. Die EBITDA-Marge im Segment Erneuerbare Energien lag wie im Vorjahreszeitraum bei 78,7 %.
Segment SHK (Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik)
In den ersten neun Monaten 2020 stieg der Umsatz im Segment SHK um 6,5 % von EUR 22,49 Mio. (9M/2019) auf EUR 23,95 Mio. (9M/2020). Der Geschäftsbereich Onlinehandel wuchs deutlich um 10,7 %. Die Materialaufwandsquote im Segment SHK lag im Neunmonatsvergleich konstant bei 77,4 %. Der Anfang des zweiten Quartals 2020 vom Vorstand gemeinsam mit den Geschäftsführungen im Geschäftsbereich Onlinehandel aufgelegte Zwölf-Punkte-Plan zur Ergebnisverbesserung im Segment SHK sieht unter anderem den verstärkten Einsatz von Eigenmarken im Produktspektrum vor sowie Maßnahmen in Einkauf, Sortimentsaufstellung und Marketing.
Das Segment-EBITDA ging von EUR -0,14 Mio. im Vorjahrszeitraum auf EUR -0,38 Mio. in den ersten neun Monaten 2020 zurück. Während das Onlinehandelsgeschäft in der Konzerngesellschaft Selfio erneut ein leicht positives EBITDA verzeichnete, beeinträchtigen die Aufwendungen für die Erweiterung und Optimierung der Supply Chain sowie Maßnahmen zum Infektionsschutz der Beschäftigten am Standort Montabaur das Segment-EBITDA. Während das Segment SHK im dritten Quartal des Geschäftsjahrs 2020 ein fast ausgeglichenes Segmentergebnis erreichte, entstand in den ersten neun Monaten 2020 erneut ein negatives Segmentergebnis (9M/2019: EUR –0,47 Mio.; 9M/2020: EUR –0,84 Mio.).
Finanzlage
Gegenüber dem 31. Dezember 2019 hat sich der Finanzmittelfonds zum 30. September 2020 kaum verändert und betrug zum Ende des dritten Quartals 2020 EUR 17,52 Mio. Einschließlich verfügungsbeschränkter Bestände belaufen sich die liquiden Mittel zum 30. September 2020 auf EUR 20,06 Mio.
Der Baubeginn des neuen Distributionszentrums in Koblenz prägt neben der Kapitalflussrechnung auch die Veränderungen wesentlicher Bilanzpositionen. Im Anstieg der Sachanlagen spiegelt sich bereits der Baufortschritt, dem auf der Passivseite der Anstieg der Finanzverbindlichkeiten entspricht. Trotzdem weist der 3U Konzern eine Nettocashposition (liquide Mittel minus kurz- und langfristige Finanzverbindlichkeiten) in Höhe von EUR 0,94 Mio. sowie ein positives Working Capital in Höhe von EUR 26,15 Mio. aus. Der Verschuldungsgrad hingegen war am 30. September 2020 auf 76,0 % erhöht (31. Dezember 2019: 73,0 %).
Die 3U HOLDING AG verfügt im Konzern weiterhin über eine solide Eigenkapitalquote von 56,8 % (31. Dezember 2019: 57,8 %).
Ausblick
Nach dem guten bisherigen Verlauf des Geschäftsjahrs 2020 bekräftigt der Vorstand seine Prognose und rechnet mit einer starken Umsatzsteigerung. 2020 sollen Umsatzerlöse zwischen EUR 58,0 Mio. und EUR 63,0 Mio. erzielt werden. Unter Einbeziehung von Erträgen aus der Veräußerung von Vermögenswerten wird mit einem EBITDA zwischen EUR 10,0 Mio. und EUR 12,0 Mio. gerechnet. Das Konzernergebnis wird aufgrund höherer Abschreibungen und höheren Steueraufwands entsprechend der Jahresplanung zwischen EUR 2,0 Mio. und EUR 3,0 Mio. liegen. Der Vorstand geht davon aus, dass die wirtschaftlichen Beschränkungen im Zuge der Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie im Geschäftsjahr 2020 keinen wesentlichen belastenden Einfluss auf den Geschäftsverlauf haben werden. Allerdings hängt der Grad der Zielerreichung vom erfolgreichen Übergang veräußerter Vermögensgegenstände auf die Erwerber im Lauf des vierten Quartals ab.
„Der ganze bisherige Geschäftsverlauf zeigt: Wir sind 2020 auf einem guten Kurs und haben uns auch den Herausforderungen durch die Bekämpfung der COVID-19-Pandemie gut gewachsen gezeigt. Die Kennzahlen in unseren strategischen Schwerpunkten im Onlinehandel und im Cloud Computing entwickeln sich wie geplant und besser“, freut sich Michael Schmidt, Sprecher des Vorstands der 3U HOLDING AG. „Schon jetzt zeichnet sich ab, dass wir mit viel Schwung in das kommende Geschäftsjahr eintreten werden und dass wir unseren Erfolg in Megatrends fortschreiben können.“
Quartalsmitteilung
Die vollständige Quartalsmitteilung wird am 11. November 2020 veröffentlicht und kann auf www.3U.net unter Investor Relations / Berichte heruntergeladen werden.
Die 3U HOLDING AG (www.3u.net) mit Sitz in Marburg wurde 1997 gegründet. Sie steht als operative Management- und Beteiligungsholding an der Spitze des 3U Konzerns. Sie erwirbt, betreibt und veräußert Unternehmen in den drei Segmenten ITK (Informations- und Telekommunikationstechnik), Erneuerbare Energien und SHK (Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik). In allen drei Segmenten ist der 3U Konzern mit Geschäftsmodellen in Megatrends erfolgreich und profitabel, baut insbesondere seine wachstumsstärksten Geschäftsmodelle Cloud Computing und E-Commerce energisch weiter aus und strebt mit ihnen marktführende Positionen an.
Die Aktien der 3U HOLDING AG werden auf XETRA, Tradegate und an den deutschen Regionalbörsen gehandelt (ISIN: DE0005167902; Kürzel: UUU).
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