Am Wochenende kommt die Winterzeit, die Uhr wird eine Stunde zurückgestellt. Viele Menschen leiden dann zumindest kurzfristig unter Schlafstörungen und Müdigkeit, da ihr Schlafrhythmus durcheinander gerät. „Die Zeitumstellung ist für viele Menschen eine Belastung, da sie sich auf unseren Biorhythmus auswirkt. Viele Menschen leiden aber ohnehin schon unter Schlafproblemen. Für sie ist die Zeitumstellung umso problematischer“, sagt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der BARMER. Davon gebe es in Deutschland immer mehr Betroffene. So sei einer BARMER-Analyse zufolge die Zahl der Versicherten mit der Diagnose Schlafstörungen zwischen den Jahren 2005 und 2018 von einer Million auf 1,76 Millionen Personen gestiegen. Das entspreche einem Zuwachs um 76 Prozent.

Schlafstörungen bei Teenagern um 174 Prozent zugenommen

Die Zeitumstellung sei ein weiterer Faktor, der zumindest temporär negative Auswirkungen auf den Schlaf habe, so Marschall. Auch die sonst gesunden Teenager und jungen Erwachsenen könnten durch dauerhafte Schlafstörungen krank werden. Das belege die BARMER-Analyse. Demnach hätten Ärztinnen und Ärzte im Jahr 2005 bei 9.167 Jugendlichen im Alter von 15 bis 19 Jahren eine Schlafstörung diagnostiziert und im Jahr 2018 bei 25.116 Teenagern. Das entspreche einer Steigerung von 174 Prozent. Ein massives Plus um 168 Prozent von 17.042 auf 45.597 Betroffene habe es bei den jungen Erwachsenen zwischen dem 20. und 24. Lebensjahr gegeben. Auch bei den anderen Altersgruppen hätten deutliche Zuwächse vorgelegen. „Jüngere Menschen dürfen anhaltende Schlafstörungen nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sie können Menschen sogar krank machen. Dabei wird nicht nur die Leistungsfähigkeit im Beruf und beim Sport eingeschränkt. Schlafstörungen können auch erste Hinweise auf psychische Erkrankungen sein“, sagt Marschall. Daher sollten länger anhaltende Schlafstörungen beim nächsten Arztbesuch angesprochen werden.

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