Gleich im ersten Anlauf hat das Weingut Wild aus Gengenbach bei der AWC Vienna, der größten offiziell anerkannten Weinbewertung der Welt, einen Weltmeister-Titel geholt. Das junge Weingut ging in der Kategorie Chardonnay ab 13 Volumen Prozent als Trophy-Sieger hervor und wurde zudem zum Drei-Sterne-Weingut gekürt.

„Für uns ist das eine Sensation“, freuen sich Manuel und Maximilian Wild über die herausragende Platzierung. Für vier Weine gab es Gold und für 13 weitere Silber-medaillen. Das junge Weingut aus dem Kinzigtal im Schwarzwald hatte erstmals an dieser Challenge teilgenommen. Um so höher bewerten die Jungwinzer den Erfolg, denn immerhin standen ihre Weine mit 11 232 Weinen von 1510 Produzenten aus 41 Ländern aller Kontinente in Konkurrenz. Es sollte eine Standortbestimmung sein. Oenologe Manuel Wild und der Getränke-Technologe Maximilian Wild wollten sehen, wo sie sich im internationalen Vergleich einzureihen haben. Wie das Ergebnis beweist, befindet sich die Franz Wild GbR an der Spitze der Weinmacher weltweit. „Dieses Ergebnis hätten wir uns nicht erträumt.“ Gold gab es in Wien demnach für den 2019 Gewürztraminer, für den Sieger-Wein 2019 Chardonnay trocken, den 2018 Weißburgunder „Herzstück“ trocken und den 2019 Grauburgunder trocken.

Die Winzer aus dem Kinzigtal ließen es mit ihrem Weingut zunächst langsam angehen. 2015 startete man mit 1,9 Hektar. Mittlerweile werden die Weine von sieben Hektar Reben vermarktet. In Wien hatte Wild das gesamte Sortiment des Weinguts angestellt. Die Punktezahl der sechs höchstbewerteten Weine wurde von der Jury addiert und so gab es noch eine Prämierung als Drei-Sterne-Weingut. Die höchste Bewertung sind drei Sterne. Von der herausragenden Platzierung erhoffen sich die jungen Wilden eine besondere Strahlkraft. Den besonderen Charakter der AWC Vienna macht auch die strenge Weinverkostung aus. Die Juroren kennen lediglich Rebsorte und Jahrgang und verkosten die Weine in Einzelkabinen.

Der Schwerpunkt des Weinguts liegt bei den Weißweinen. Nachdem nun fünf Jahre der Erkundung in der neuen Branche Wein zurückgelegt sind, wagt sich der Betrieb an den Ausbau. Im nächsten Jahr wird am Standort Streuobstgarten auf rund 600 Quadratmeter ein neues Weingut gebaut. Dann sind Traubenannahme, Barrique-Keller und Weinausbau sowie Logistik an einem Ort vereint. Aufgestockt werden soll auch die Rebfläche auf rund zehn Hektar. Dadurch erhofft sich das Weingut weitere Kunden im Gastro-Bereich und im Fachhandel. Seit 1. Oktober ist auch der jüngste Bruder des Trios im Betrieb. Lukas Wild ist nach seinem dualen Studium für Vertrieb und Marketing gesetzt. Dass Seniorchef Franz Wild und Ehefrau Inge auf das Trio und die ersten Erfolge stolz sind, versteht sich von selbst. Als Brennerei hat die Franz Wild GbR längst einen großen Namen in der Branche.

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