Nach Erhebungen der Betriebskrankenkassen (BKK) sind Rückenschmerzen der häufigste Grund für Fehlzeiten am Arbeitsplatz. Dabei sind die Ursachen vielfältig und für viele Leidtragende die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Eine fundierte Hilfe können Betroffene über ein neues Rückenschmerzportal (www.tala-med.de) und eine Suchmaschine (https://gapsearch.imbi.uni-freiburg.de) erwarten. Beide Portale wurden im Rahmen eines Modellprojekts entwickelt und stehen jetzt auch der breiten Bevölkerung zur Verfügung, teilt der BKK Landesverband Bayern mit.

Sigrid König, Vorständin des BKK Landesverbandes Bayern: „Informationen zum Thema Rückenschmerz gibt es viele. Allerdings ist die Qualität vieler Informationsangebote im Internet oft fragwürdig und zum Teil von Interessen geleitet. Wir wollen mit dem Angebot sowohl Patienten als auch Ärzte dabei unterstützen, die Informationsfülle einzuordnen und helfen, einen ursachengerechten Therapieweg zu finden.“

Vor drei Jahren starteten die Betriebskrankenkassen das Projekt Gut informierte Kommunikation zwischen Arzt und Patient, kurz GAP. Es soll Ärzten und Patienten unterstützen, ein gut informiertes Arzt-Patienten-Gespräch bei Rückenschmerzen zu führen. Das GAP-Team aus Wissenschaftlern und Praktikern von mehreren Universitäten baute dafür eine Plattform für Betroffene und Hausärzte auf, das talamed-Rückenschmerzportal. Ergänzt wird das Portal durch die GAP-Suchmaschine, die Gesundheitsinformationen auch zu anderen Erkrankungen findet.

Durch die Nutzung des talamed-Rückenschmerzportals sollen Patienten und deren Hausärzte befähigt werden, sich nach neuestem medizinischem Wissensstand mit der Diagnose und Therapie von Rückenschmerzen auseinanderzusetzen. Dabei erhalten beide Seiten über einen niedrigschwelligen Online-Zugang deutschsprachige Materialien, die nationale und internationale Informationen auf Basis der neuesten Entwicklung zum Thema bündeln. Diese Informationen sind evidenzbasiert, aktuell, unabhängig und verständlich. Weil die Informationen in laienverständlicher Sprache aufbereitet werden, sind sie direkt im Arzt-Patienten-Gespräch einsetzbar.

Das öffentlich, im Rahmen des Innovationsfonds geförderte Projekt (Förderkennzeichen: 01NVF17010), untersucht, ob und wie diese Informationen Betroffenen und Hausärzten helfen, die Ursache und die Therapie bei Rückenschmerzen zu ergründen und die Versorgung zu verbessern. Bisherige Untersuchungen zeigen, dass gute Gesundheitsinformationen aktuell, verständlich, leicht zugänglich und vertrauenswürdig sein sollten. Vertrauenswürdig bedeutet, frei von wirtschaftlichen Interessen und basierend auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft (evidenzbasiert).

Das talamed-Rückenschmerzportal und die Suchmaschine stehen für alle interessierten Ärzte und Versicherte zur freien Nutzung zur Verfügung, um evidenzbasierte Gesundheitsinformationen im Internet zu finden.

Weitere Informationen:
www.tala-med.de
https://gapsearch.imbi.uni-freiburg.de

Über BKK Landesverband Bayern

Der BKK Landesverband Bayern vertritt als Körperschaft des öffentlichen Rechts die Interessen der Betriebskrankenkassen und ihrer Versicherten in Bayern. Aktuell zählt der BKK Landesverband Bayern 17 Betriebskrankenkassen als Mitglieder mit rund 3,4 Millionen Versicherten (Kassensitz). In Bayern selbst leben mehr als 2,4 Millionen Menschen, die bei einer Betriebskrankenkasse (BKK) versichert sind. Damit verfügen die Betriebskrankenkassen im Freistaat über einen GKV-Marktanteil von rund 22 Prozent.

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