Vattenfall hat dem Land Berlin alle Anteile an der Stromnetz Berlin GmbH zum Kauf angeboten. Damit sollen die jahrelangen Auseinandersetzungen um die Stromkonzession beendet und ein vorhersehbarer und klarer Weg für die weitere Entwicklung des Berliner Stromnetzes geebnet werden – zum Wohle der Kundinnen und Kunden, der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wie auch der Bürgerinnen und Bürger Berlins. 

Das Angebot gibt dem Land Berlin die Möglichkeit, das gesamte Stromnetzgeschäft als funktionsfähige Einheit zu übernehmen und gemeinsam mit Vattenfall die viele Jahre andauernden Rechtstreitigkeiten zu beenden.

„Es war eine schwierige Entscheidung für Vattenfall, Stromnetz Berlin zum Verkauf zu stellen. Denn wir blicken mit Stolz auf das grundsolide und gut geführte Unternehmen mit seiner hochkompetenten und engagierten Belegschaft und seinem exzellenten Führungs-Team. Deshalb haben wir uns sehr engagiert dafür eingesetzt, die Stromkonzession zu sichern und für den Ausbau des Netzes zu sorgen, um den Herausforderungen der Energiewende in der Hauptstadt gerecht zu werden. Aber auch nach dem jüngsten Erfolg vor dem Berliner Kammergericht können wir jedoch nicht mit einer zeitnahen Konzessionsentscheidung im Sinne von Vattenfall rechnen. Die Aussicht auf weitere Jahre gerichtlicher Auseinandersetzung stellen nicht nur eine Belastung für das Unternehmen dar, sondern erschweren auch Entscheidungen über die anstehenden Milliardeninvestitionen. Solche Entscheidungen können nur auf Basis von klaren Rahmenbedingungen getroffen werden. Daher möchten wir in einem großen Schritt die verfahrene Situation überwinden und auf dem Weg in eine fossilfreie Zukunft die Kooperation mit dem Land Berlin suchen.“ sagt Magnus Hall, CEO und Präsident von Vattenfall AB.

Mit jährlichen Investitionen von etwa €200 Millionen in Netzertüchtigung, Netzausbau und Digitalisierung schafft Stromnetz Berlin schon heute die Grundlage für die Smart City Berlin von Morgen. Und Stromnetz Berlin ist eine der ganz wenigen Netzgesellschaften in Deutschland, die von der Bundesnetzagentur als hocheffizientes Unternehmen anerkannt wurden. Vattenfall möchte die Partnerschaft mit dem Land weiter stärken und dem Berliner Senat noch vor den Wahlen zum Abgeordnetenhaus die Möglichkeit geben, die politisch gewünschte Rekommunalisierung der Stromnetze auch umzusetzen.

Vattenfall wird sich nun ganz auf die anderen deutschen Geschäftsfelder konzentrieren und alle Aufmerksamkeit und Ressourcen auf die Erfüllung seines Ziels ausrichten, innerhalb einer Generation ein fossilfreies Leben zu ermöglichen.

“Deutschland bleibt ein Kernmarkt für Vattenfall und wir investieren in die Umstellung auf eine fossilfreie Wärmeversorgung in Berlin. Dadurch tragen wir mehr als jeder andere Sektor zur geplanten Reduzierung der CO2-Emissionen in der deutschen Hauptstadt bei. Außerdem ermöglichen wir künftig über 1,3 Millionen Berliner Haushalte klimaneutral zu heizen. Wir bleiben Berlins größter Stromanbieter und werden weiterhin etwa 1,6 Millionen Strom- und Gaskunden in Berlin und 3,8 Millionen bundesweit verlässlich versorgen.” betont Anna Borg, CFO und künftige CEO und Präsidentin von Vattenfall AB. “Mit dem Kaufangebot wollen wir den Weg für eine neue Qualität in der Kooperation mit dem Land Berlin ebnen.”

Berlin steht vor großen Herausforderungen bei der CO2-Minderung in allen Sektoren. Vattenfall wird durch den schrittweisen Kohleausstieg bis 2030 und die Investitionen in eine klimaneutrale Wärmeversorgung eine entscheidende Voraussetzung zur Erreichung der Berliner Klimaziele schaffen.

Das Kaufangebot an das Land Berlin steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Verwaltungsrates der Vattenfall AB sowie des Aufsichtsrats der Vattenfall GmbH und einer Freigabe der zuständigen Kartellbehörden. Wenn das Land Berlin entscheidet, das Angebot anzunehmen, könnte die Transaktion im Laufe des ersten Halbjahres 2021 vollzogen werden.    

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