Leise und heimlich schlich die Europäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris) früher durch weite Teile Europas.
„In Sachsen galt sie lange Zeit als ausgestorben, seit einigen Jahren ist sie nun aber vereinzelt wieder zurückgekehrt. Sie ist ein scheues Tier und auf strukturreiche, naturnahe Wälder, sowie sichere Wanderwege zwischen den Wäldern angewiesen.“, berichtet Almut Gaisbauer, Leiterin des Projekts Rettungsnetz Wildkatze zur Wiedervernetzung der Wälder Nordwestsachsens des BUND Sachsen. Damit solche „Wanderwege“ auch Wirklichkeit werden, plant und prüft das Rettungsnetz Wildkatze seit fast drei Jahren mögliche Umsetzungsinitiativen in Nordwestsachsen.
„Die Etablierung des Waldverbunds ist nicht nur eine Mehrgenerationenaufgabe, es bedarf auch eines umfangreichen Netzwerkes an Mitstreiter*innen. Eine Vernetzung der Wälder benötigt eine Vernetzung von Menschen.“, so Gaisbauer.

Um die Chancen und Herausforderungen der Waldvernetzung zu diskutieren und gemeinsam Wege zur erfolgreichen Umsetzung in Sachsen zu finden, hat der BUND Sachsen heute Interessenvertreter*innen aus Politik, Naturschutzverbänden, Landwirtschaft und Verwaltung zu einer Regionalkonferenz in das malerische Schloss Wurzen eingeladen. Hier verweisen die Referent*innen noch einmal auf die dringende Notwendigkeit der Biotopvernetzung, nicht nur um der Wildkatze sondern auch vielen anderen geschützten und seltenen Arten die Wanderung zu ermöglichen.
„Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag, um dem weltweiten Artenschwund auch hier in Deutschland zu begegnen und freuen uns, dass unsere Bemühungen hier in Nordwestsachsen auf so viel Akzeptanz stoßen. Dies zeigt auch die heutige, bis auf den letzten Platz ausgebuchte Tagung.“, schließt Gaisbauer.

Abschließend unterzeichnen heute der Staatsbetriebs Sachsenforst Forstbezirk Leipzig und der BUND Sachsen feierlich eine Kooperationsvereinbarung, um die langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit zum Schutz der Wildkatze weiter zu festigen.

Weitere Infos: www.bund-sachsen.de/wildkatze