Wie sehen in Zeiten der Corona-Pandemie die Gehaltserhöhungsbudgets in der deutschen Wirtschaft aus?

229 Unternehmen – vorwiegend aus dem Umfeld DAX, MDAX und größerem Mittelstand – beteiligen sich seit mehr als 20 Jahren an der Studie zu Trends in der Vergütung, die sich auf den deutschen Markt konzentriert. Die Studie liefert die Erhöhungsbudgets für die Mitarbeitergruppen „Executives/Top Management“, „Middle Management/Professionals“, „klassisch Angestellte“, „klassisch Gewerbliche“. Sie erfolgt branchenübergreifend sowie nach Größenklassen oder auch branchenspezifisch für die Branchen „IT, TK, IT-Dienstleistungen", „Pharma, Chemie, Mineralölverarbeitung", „Versicherungen, Banken, Beratung, Consulting, Wirtschaftsprüfung", „Elektrotechnik, Elektronik, Halbleiter" und „Automotive, Fahrzeugbau & automotivenahe Unternehmen". Des Weiteren stehen Differenzierungen abhängig von der Tarifbindung zur Verfügung.

Die globale Pandemie bewirkt, dass die Ist- und Plan-Gesamterhöhungsbudgets im Vergleich zu den Vorjahren deutlich geringer ausfallen.

Uwe Klingenburg, Partner bei Lurse: „Im Zuge der Corona-Pandemie haben viele Unternehmen auf die Kostenbremse getreten, was erwartungsgemäß auch die Gehaltserhöhungsbudgets extrem niedrig ausfallen lässt. Selbst während der Finanzkrise 2009 konnten wir keinen so deutlichen Einbruch verzeichnen.“

Abhängig von dem Zeitpunkt der Erhöhungsbudgets ergibt sich ein differenziertes Bild. Unternehmen, die schon vor dem Ausbruch der Pandemie erhöht haben, planen für 2021 ein geringeres Budget als die Unternehmen, die nach dem 1. April erhöht haben. Die letztgenannten Unternehmen liegen dafür in der Ist-Erhöhung signifikant unter den anderen Unternehmen.

Realisiertes Erhöhungsbudget

Für das Jahr 2020 haben deutlich mehr Unternehmen als in den Vorjahren Nullrunden geplant oder durchgeführt. Nach aktuellen Prognosen sehen z. B. im Top Management 48 % der Unternehmen keine Erhöhung vor. Das durchschnittlich realisierte Gesamterhöhungsbudget für 2020 über alle Mitarbeiter unabhängig des Zeitpunktes liegt bei 1,8 %. Unternehmen, die vor der Pandemie erhöht haben, beeinflussen diesen Wert. Bei den Unternehmen, die nach dem Ausbruch erhöht haben, beträgt die Gesamterhöhung je nach Mitarbeitergruppe zwischen 1,0 % und 1,3 %.

Geplantes Erhöhungsbudget

Das durchschnittlich geplante Gesamterhöhungsbudget für 2021 liegt über alle Mitarbeitergruppen unabhängig des Zeitpunktes bei 2,0 % und damit deutlich unter dem Niveau von 2020 (Planerhöhungsbudget 2020: 2,9 %). Bei den Unternehmen, die vor dem 1.4.2020 erhöht haben, liegt das Gehaltserhöhungsbudget zwischen 1,6 % und 1,7 % je Mitarbeitergruppe. Die Unternehmen, die erst nach dem Ausbruch der Pandemie in Deutschland erhöht haben, planen für 2021 mit deutlich höheren Gehaltserhöhungsbudgets zwischen 1,8 % bis 2,2 % je Mitarbeitergruppe.

Branchendifferenzen

Bei der Betrachtung der Branchen werden nur jene Unternehmen berücksichtigt, die in der jeweiligen Mitarbeitergruppe nach dem 1.4.2020 erhöht haben.

Mit 1,7 % sind die niedrigsten Erhöhungsbudgets bei der Automobilindustrie zu finden. Hier wurde zudem lediglich ein realisiertes Gesamterhöhungsbudget von 0,3 % für 2020 gemeldet.

Bei Versicherungen und Banken waren die realisierten Erhöhungen insbesondere für Professionals und Angestellte (2,4 % und 2,3 %) ebenfalls relativ hoch. Diese Branche plant auch für das kommende Jahr mit 2,0 % eher im oberen Niveau.

Über die Lurse AG

Lurse ist eine führende HR-Strategieberatung mit Fokus auf Compensation & Benefits, Pensions und Talent. Das Unternehmen ist an den Standorten Düsseldorf, Frankfurt/Main, Hannover, Köln/Bonn, München, Paderborn/Salzkotten und Zürich vertreten.

Seit 1989 berät Lurse große und mittelständische Kunden aller Branchen bei der Gestaltung, Weiterentwicklung und Harmonisierung von Vergütungs-, Benefits- und Performance Management-Systemen. Die praxiserfahrenen Berater des Unternehmens stellen als Experten und Moderatoren die erfolgreiche Umsetzung von HR-Lösungen mit allen involvierten Parteien – inklusive Mitbestimmung – sicher.

Lurse verfügt darüber hinaus über qualifizierte, seit Jahrzehnten gewachsene Benchmark-Informationen im Vergütungs- und Benefitsumfeld. Umfassendes Know-how sowie eine hoch- automatisierte Infrastruktur in der digitalen bAV-Administration und versicherungsmathematischen Bewertung von bAV-Systemen vervollständigen das Leistungsportfolio.

Mit dem Joint Venture MBWL International unterhält Lurse seit 2019 ein globales Netzwerk mit den Partnern Milliman und Barnett Waddingham. International agierenden Unternehmen macht dieser Zusammenschluss das gesamte Spektrum an weltweit angebotenen Renten- und Vorsorgeleistungen einfach zugänglich. Zudem ist Lurse Mitglied des international agierenden Netzwerks für Brokerage und Consulting WBN (Worldwide Broker Network™). Damit ist das Beratungshaus Teil von 109 Mitgliedern in 101 Ländern in dem größten Netzwerk unabhängiger Benefits-Beratungsunternehmen und Versicherungsmakler.

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