Der moderate Anstieg der Rezessionswahrscheinlichkeit auf niedrigem Niveau beruht nach der IMK-Analyse auf dem zuletzt leichten Rückgang der Produktion im Verarbeitenden Gewerbe und einer geringfügigen Eintrübung der Finanzmarktindikatoren. So stiegen etwa die Prämien für Kreditausfallversicherungen zeitweilig.
Die neuen Indikatorergebnisse stützen die aktuelle Prognose des IMK, dass sich die konjunkturelle Erholung in Deutschland fortsetzt, sich aber im nächsten Jahr verlangsamt und eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau erst Ende 2021 erreicht wird. Gleichzeitig bleiben die Unsicherheit und die Risiken für einen Rückschlag hoch. Zu den Risikofaktoren zählen die Ökonomen neben einer erneuten großflächigen Infektionswelle auch den Kurs der USA nach den Präsidentschaftswahlen und einen ungeordneten Brexit sowie die Frage, ob die exportabhängigen Bereiche der deutschen Industrie und vor allem der Maschinenbau aus der Rezession herausfinden, die für sie zum Teil schon vor der Pandemie begonnen hatte. "Die deutsche Politik ist gut beraten, an den Punkten, die sie selbst beeinflussen kann, Vorsorge zu treffen", sagt Theobald. Das gelte beim Infektionsschutz ebenso wie für die Bereitschaft, bei Bedarf mit zusätzlichen öffentlichen Investitionen einer hartnäckigen Investitionsschwäche entgegenzuwirken.
In den IMK-Konjunkturindikator fließen zahlreiche Daten aus der Real- und der Finanzwirtschaft ein. Darüber hinaus berücksichtigt das Instrument Stimmungsindikatoren. Das IMK nutzt die Industrieproduktion als Referenzwert für eine Rezession, weil diese rascher auf einen Nachfrageeinbruch reagiert als das Bruttoinlandsprodukt. Der Konjunkturindikator wird monatlich aktualisiert.
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