Nach mehr als zwei Jahren und vielfachen Verzögerungen hat das Bundeskabinett heute die ressortübergreifende Strategie Globale Gesundheit verabschiedet. Der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO) sieht darin einen wichtigen Schritt, um das Recht auf Gesundheit für alle durchzusetzen.

„Bereits vor Corona führte uns die Ebola-Epidemie im Jahr 2014 deutlich vor Augen, wie wichtig es ist, die internationale Zusammenarbeit im Bereich Gesundheit auszubauen und in die globale Gesundheit zu investieren“, erklärt Dr. Bernd Bornhorst, Vorstandsvorsitzender von VENRO. „Dabei reicht es nicht aus, allein auf Pandemien zu blicken, die auch Deutschland treffen könnten. Nur mit starken, öffentlichen Gesundheitssystemen weltweit können wir das Menschenrecht auf Gesundheit verwirklichen und die täglichen Gesundheitskrisen besonders in ärmeren Ländern verhindern.“

Positiv bewertet VENRO, dass die globale Gesundheitsstrategie sich an dem Health in all Policies-Ansatz orientiert. Dessen Ziel ist es, nicht nur die Gesundheitsversorgung zu verbessern, sondern gleichzeitig gesunde Lebensbedingungen zu schaffen, etwa durch sichere Ernährungs- und Arbeitsbedingungen. Weiterhin betont die Strategie die Notwendigkeit, die lokale Bevölkerung und die Zivilgesellschaft beim Aufbau einer bedarfsorientierten Gesundheitsversorgung einzubinden.

„Nun gilt es, die globale Gesundheitsstrategie mit Leben zu füllen und angemessen zu finanzieren“, unterstreicht Bornhorst. Der Bundestag muss hierfür in den anstehenden Haushaltsberatungen sicherstellen, dass mindestens 0,1 Prozent des Bruttonationaleinkommens für gesundheitsbezogene Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung stehen. Bei der Überprüfung der Strategie muss zudem die Zivilgesellschaft eng eingebunden werden.

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