Unter dem Motto „Die Zukunft im Auge behalten – Chancen der Früherkennung nutzen“ startet morgen, am 8. Oktober, die diesjährige Woche des Sehens: Mehr als jeder vierte junge Mensch in Deutschland ist kurzsichtig – Tendenz stark steigend. Gleichzeitig werden 60 Prozent der Sehschwächen von Kindern zu spät erkannt. Bei vielen Eltern herrscht große Unsicherheit, wie oft wann und von wem Kinderaugen gecheckt werden sollten. Hier die Empfehlung und Hintergründe.

Mehr als jeder vierte junge Mensch in Deutschland ist kurzsichtig – Tendenz stark steigend. Vor allem die zunehmende Nutzung von Smartphone & Co wird für den Anstieg verantwortlich gemacht. Gleichzeitig werden 60 Prozent der Sehschwächen von Kindern zu spät erkannt. Umso wichtiger ist es, gerade die Augen der „Generation Kurzsichtig“ regelmäßig untersuchen zu lassen. Darauf macht das „Kuratorium Gutes Sehen“ anlässlich der „Woche des Sehens“ vom 8. bis 15. Oktober aufmerksam.

„Die Zukunft im Auge behalten – Chancen der Früherkennung nutzen“ lautet das Motto der diesjährigen Woche. Selten war der Aufruf zum Sehtest bei Kindern und Jugendlichen dringlicher als heute. So weisen Wissenschaftler seit Jahren darauf hin, dass die intensive Nutzung von digitalen Geräten Kinderaugen schadet, weil sie die Augen einseitig auf das Sehen in der Nähe konditioniert. Das Risiko kurzsichtig zu werden ist bei Kids, die weniger als eine Stunde täglich draußen verbringen, mehr als doppelt so hoch als bei denen, die mehr als zwei Stunden im Freien sind. Die Corona-bedingten Schulschließungen im Frühjahr haben den Trend zum Digitalen noch verstärkt. Einer Studie zufolge stieg die Verweildauer in den sozialen Medien in dieser Zeit werktags um 66 Prozent, die Nutzungsdauer von Online-Spielen sogar um 75 Prozent. Die Folge: Noch weniger „augenfreundliches“ Tageslicht, noch mehr „digitaler Sehstress“. 

Vorbeugen ist besser als heilen: Erster Augencheck bis zum dritten Lebensjahr

Kinder müssen das Sehen erst lernen. Jedes Sehdefizit kann also zu einer Sehentwicklungsstörung führen. Leider gibt die Augenprüfung im Rahmen der U7a-Untersuchun keine 100% Sicherheit: kleinwinkliges Schielen oder eine einseitige Sehschwäche lassen sich nur bei einer augenärztlichen Untersuchung entdecken. Eltern ist deshalb anzuraten, ihr Kind vor dem dritten Lebensjahr einem Augenarzt vorzustellen; noch früher, wenn Anzeichen für eine krankhafte Veränderung des Auges vorliegen, das Kind auffälliges Verhalten zeigt oder in der Familie eine starke Fehlsichtigkeit bekannt ist. 

Beste Lernbedingungen: Regelmäßiger Sehtest für Schulkinder und Jugendliche 

Da sich Kurzsichtigkeit meistens erst zwischen dem 7. und 20. Lebensjahr entwickelt, sind regelmäßige Sehtests während der Schulzeit wichtig; besonders dann, wenn die Eltern eine Brille tragen. Ohne Korrektur sind kurzsichtige Kinder im Straßenverkehr oder beim Radfahren stark gefährdet. Aus diesem Grund sollten sie sofort zum Augenarzt, wenn sie im Verkehr unsicher sind, in der Schule die Schrift an der Tafel schlecht erkennen, ungern lesen oder über Anstrengungsbeschwerden bei der Naharbeit klagen. 

Um einen weiteren Anstieg der Kurzsichtigkeit rechtzeitig zu erkennen, müssen alle bereits kurzsichtigen Kinder und Jugendliche einmal jährlich zur Kontrolle; alle anderen, mit Normal-, Weitsichtigkeit oder ohne Auffälligkeiten, alle drei Jahre. Viele Kurzsichtigkeiten werden übrigens erst beim Führerscheinsehtest entdeckt, eine Weitsichtigkeit fällt dagegen oft nicht auf.

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