„Wachsende Abstände beobachten wir heute nicht nur veranlasst durch die Corona-Pandemie, sondern auch durch sich verschärfende soziale Ungleichheiten und durch einen sich polarisierenden öffentlichen Diskurs. Wenn wir bedenken, dass die in der Einheit geheilte Teilung Deutschlands in der Katastrophe des Nationalsozialismus wurzelte, erweist sich dieses Auseinanderdriften der Gesellschaft in Form eines erstarkenden Nationalismus oder eines wieder aggressiveren Antisemitismus als ganz besonders fatal. Unsere Einheit in Vielfalt erfordert unbedingten Respekt voreinander, verständnisvolles Interesse füreinander und gelebte Solidarität untereinander“, so Bischof Bätzing und Landesbischof Bedford-Strohm. „Wir wenden uns daher entschieden gegen Tendenzen einer gesellschaftlichen Spaltung. Im geeinten Deutschland müssen wir für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft eintreten.“
Dabei gelte es, die unterschiedlichen Lebensgeschichten auch jetzt noch zu erzählen. Nicht Besserwisserei, sondern wechselseitiges Zuhören müsse die Grundhaltung sein, in der Menschen mit unterschiedlichen Geschichten aus Ost und West sich begegneten. Es komme vor allem darauf an, wie man einander achte und beistehe. „Vor 30 Jahren durften wir den Tag der Wiedervereinigung Deutschlands feiern. Friedlicher Protest, Kerzen und Gebete der Menschen in Ostdeutschland hatten den Weg dazu gebahnt. Heute stehen wir vor der Herausforderung der Corona-Pandemie. Wie die Menschen damals vertrauen wir heute auf die Kraft Gottes“, schreiben Landesbischof Bedford-Strohm und Bischof Bätzing.
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