Schritte klappern über das Pflaster und verhallen in den verwinkelten Gassen in der Altstadt von Neustadt in Holstein. Über die Ostsee schleicht sich die frühe Nacht heran und aus den Fenstern der roten Backsteingebäude fließt warmes Licht in die beginnende Dämmerung. In den Cafés sitzen die Leute bei Kaffee und Kuchen, bei Tee und Torte. Die Glocken der ev. Stadtkirche schlagen die Stunde und ihr Klang verweht mit den Rufen der Möwen; die Gasse hinunter, über das Wasser, durch den Hafen. Vor dem Abendhimmel sind die Silhouetten der Silotürme zu erkennen, die massigen, geduckten Lagerhäuser. Boote schaukeln im Hafen, Taue klappern an Masten, drüben im Kommunalhafen fahren LKW und Traktoren. Der  Geruch von brackigem Wasser weht herüber, der von Rost und Romantik. Am Ufer lädt das gastliche Klüvers Brauhaus zur Einkehr; zu leckerem, selbstgebrautem Bier und auch zu guten Fischgerichten. An einem Hafen, der lebt und mehr als ein  halbes Jahrtausend alt ist. Hansestadt übrigens war Neustadt nie, Handelsort schon immer, eine Verbindung zwischen Hinterland und Meer. Von hier fuhren sie hinaus; nach Schweden, ins Baltikum, auf die OST-See. Geschichte ist zu spüren, gerade in der dunklen Jahreszeit. Wenn man sich hier treiben lässt und Muße hat, innezuhalten, vom Meer und der Seefahrt zu träumen. An einem Ort des Aufbruchs und der Wiederkehr gleichermaßen. Vielleicht wird man sie entdecken, die Hospitalkirche zum Heiligen Geist, diese kleine Kirche ist nur zu festen Terminen zur stillen und inneren Einkehr geöffnet (weitere Info: stadtkirche-neustadt.de)  gelegen in einem historischen Häuserensemble. Im Gotteshaus riecht es nach kalten Kerzen und die schwere Holztür fällt wieder leise ins Schloss. Am Boden der Hospitalkirche zum Heiligen Geist liegen Grabplatten mit sonderbaren, eingeritzten Zeichen, an der Decke hängt ein schönes Votivschiff, an den weißgekalkten Wänden sind – teilweise seltsame – Bilder zu sehen, manch Rest gotischer Malerei. Hier, hinter 800 Jahre alten Mauern, fanden auch diejenigen Schutz und Geborgenheit, die das Christentum nach Norden brachten. Neustadt an der Ostsee war ein Ort des Aufbruchs, seinen Zauber und den dieser Zeit spürt man hier und heute, wenn Zeit ist und Muße zum Entdecken.

Eckernförde süß und aromatisch

Wer kennt schon den Porst. Ein würziges Kraut ist das und gehörte früher wie Wermut oder Kümmel in den Feinbrand, diesen verfeinern die Menschen seit Alters her; um ihn bekömmlicher zu machen, wohlschmeckender. In Eckernförde  hat Andreas Michelsen dies zur Meisterschaft gebracht. Auch mit Porst, mit vielen anderen aromatischen Dinge wie zum Beispiel Anis oder Kakao. Zusammen mit seiner Frau Tanja lebt und liebt der Brennermeister und Brauer das Spirituosen-Handwerk. Am Hafen in der Eckernförder Altstadt steht ein historischer Hof und in der alten Schmiede destillieren sie Gin und Aquavit, hier reifen gute Geiste beispielsweise aus Himbeeren und Sanddorn. Es ist eine besondere Atmosphäre; es ist solides Handwerk, ein wenig wirkt es wie mystisches Alchimistentum, die kupferne Edelbrandkolonne ist ein Schmuckstück und der zentrale Punkt in dieser Spirituosenmanufaktur. Tanja und Andreas Michelsen arbeiten mit bewährten Rezepten und in handwerklicher Perfektion, aber sie experimentieren auch: Das Komponieren mit edlen Kräutern – Bio-Anbau oder im Freiland gesammelt, wo erlaubt -, das sei die Kunst. Den Gin destillieren sie mit 16 Botanicals, also Pflanzlich-Aromatischem wie Früchten und Kräuter, erklärt Andreas Michelsen: neben Wacholder auch Ingwer und Lavendel, Rosenblüten und eben dem Porst, den sie selbst in Schweden sammeln. Porst, bitter, mild und leicht süßlich gleichermaßen, ist ein typisches Würzkraut im Ostsee-Raum, schon die Wikinger frisierten damit ihre Drinks. Michelsens greifen mit Leidenschaft in den Kräutergarten, experimentieren mit Liebe am Geschmack und mit Lust am Aroma, machen aus alten Rezepten auch neue Geschmackserlebnisse. Überraschend ist das manchmal, immer ist es gut. Fachleute sehen das genauso und vergaben mehrfach Weltklasse Auszeichnungen. Michelsen nehmen sich Zeit für Geist und Destillat, der Kunde darf das genauso tun. www.clara-hof-destillerie.de   

Davon, dass hier einst – vor hundert Jahren – eine Fischräucherei war, riecht man gar nichts mehr. Vielmehr dies: fruchtig, saftig-satt, süß irgendwie. In der Luft liegt ein Aroma nach Karamell, nach Lakritz – willkommen in der Bonbonkocherei.  Im Hinterhof eines historischen Hauses in der Altstadt von Eckernförde und nur ein paar Schritte vom Hafen entfernt, läuft die Zeit ein wenig  anders. Die Bonbonkocherei  ist Schauküche und Spezialitätengeschäft gleichermaßen, es gibt süße Leckereien in aller Vielfalt und launige Erklärungen, wie diese hergestellt werden. Man schaut zu. Sieht, wie die Bonbonkocher die zuvor geschmolzene Masse auf dem Kühltisch kneten und man bekommt Appetit. Gerade, wenn es vielleicht nach Anis duftet oder nach Waldmeister. Herzstück ist der kupferne Kessel; hier schmilzt der Zucker, wird zu Karamell gekocht oder mit Aromen verfeinert. Es ist ein Erlebnis für alle Sinne: die Düfte und Aromen, der Blick in die Manufaktur mit dem schönen Kessel und den alten Geräten. Es klappert und raschelt, wenn die Bonbons aus der Stanze fallen oder aus der Motivwalze. Es ist ein schönes Gefühl, dabei zu sein; dieses Handwerk und das Werden von etwas Schönem und Leckerem miterleben zu können – schmecken tun die Bonbons klasse. Der Hartkaramell, die „Sprotten“, das typisch norddeutsche Lakritz und , und, und. Große Augen also nicht nur bei den kleinen Besuchern, sondern gewiss auch bei den Erwachsenen. Die nicht nur ein Tütchen Kindheit mit nach Hause nehmen, sondern ein Geschmackserlebnis  erfahren. Zum lecker Schmecken und ein bisschen auch zum Staunen.  www.bonbonkocherei.de                                                              

Mit der Fackel in den Sturm 

Der November des Jahres 1872; tagelang blies der Sturm aus südlichen Richtungen und drückte das Wasser der Ostsee Richtung Baltikum, die Nordsee strömte nach. Dann drehte der Sturm auf Nordost und entwickelte sich zu einem Orkan. Die Ostsee kam mit aller Macht zurück, das eingeflossene Nordseewasser lief nicht schnell genug ab – und eine mörderische Sturmflut war die Folge. Vom 12. auf den 13. November schlugen meterhohe Wellen an die Küste zwischen Dänemark und Pommern. Ganze Landstriche und Ortschaften wurden überflutet und die Küstenlinie stellenweise neu geschrieben, Häuser wurden zerstört und Menschen obdachlos. Viele Leute waren tot. Wer jemals ein wütendes Meer gesehen hat, weiß um seine Gewalt. Heute Abend ist es an der Ostsee bei Grömitz völlig friedlich und die Dämmerung kommt früh. Das Meer wirkt müde, verhalten schwappen die Wellen an den Strand, es ist Winter an der Ostsee und ein kalter Wind weht aus Ost. Die Leute tragen eine Fackel, hören still und staunend zu, was der Gästeführer berichtet. Himmel und Meer in magischem Blau und ein schöner Schein auf den Gesichtern. Wärme auf der Haut, Wärme im Herzen.  Eine Fackelwanderung an der Küste ist immer romantisch, mit Geschichte und Geschichten wird sie spannend. Bis in den März werden zum Beispiel in Grömitz und anderen Orten solche geführten Fackelwanderungen angeboten. Es wird berichtet, erzählt und erklärt. Spannend und kurzweilig, mit dieser besonderen Atmosphäre einer Strandwanderung mit Feuer. Nachdenklich blickt man auf das stille, kleine Meer und denkt an die Flut von 1872. Anderntags blickt man in den Himmel und folgt dem Polarstern, findet den Großen Wagen. Und andere Sternbilder, die des Winters, ihre hellen Sterne – Sirius, Orion – oder Andromeda. Verliert sich in kosmischer Mythologie und die Gänsehaut kommt nicht nur von der Kühle allein. Die Naturexperten entführen auf wundersame Weise. In die Geschichte – von der Steinzeit zu den Piraten. An die Ostsee natürlich – wie funktioniert das kleine Meer eigentlich? Und in den Sternenhimmel. Längst dämmert es und der helle Sand schimmert in der beginnenden Nacht. Das Blau von See und Himmel wird magisch. Aufgehoben die Grenzen, so wie Zeit und Raum hier und heute. Und was prickelt hier im Gesicht – die Kälte vom Meer oder die Wärme der Fackel? Wer gerne mit seinem eigenen Feuer das Dunkel erhellen möchte findet in der dunklen Jahreszeit überall entlang der Ostsee Schleswig-Holstein sowie in der Holsteinischen Schweiz eine Gelegenheit. Aktuelle Termine unter www.events-ostsee.de 

Auf dem Meer Spazierengehen und die Natur spüren 

300 Meter sind gut 500 Schritte, je nach Größe. 500 Schritt sind ein guter Abstand zum Alltag und am Ende wartet eine gefühlte Unendlichkeit. 300 Meter hinaus aufs Meer und trotzdem mit festem Boden unter den Füßen – die Seebrücke von Kellenhusen ist was für Landratten und Sehleute gleichermaßen. Die Holzplanken schimmern in edlem hellgrau wie das Deck eines schicken Schiffes, in der Dunkelheit fein illuminiert führt die Seebrücke den Grenzgänger zwischen Land und Meer hinaus, jeder Schritt entspannt, jeder Meter mehr entlastet. Erst die Dünen mit dem Strandhafer, dann der Sand und die sanfte Brandung – es beruhigt, so zu gehen, förmlich über den Dingen dahinzuschreiten. So langsam, so sanft wie der Wintertag sich schon nachmittags dem Ende neigt. So harmonisch und übergangslos wie Himmel und Meer ausgeglichen sind, in einander übergehen. Es ist kühl und ruhig, der Geist ist gesammelt.  Die lange Dünung zieht sich dahin wie ein endloses Ausatmen. Blau das Meer und blau der Himmel, besänftigend. Wer allein unterwegs ist, hat das Glück, hier seinen kleinen, geheimen Zufluchtsort gefunden zu haben – auf dem Weg des Innehaltens oder ganz am Ende der Seebrücke hinterm Windschutz. Und sei es nur für ein paar Augenblicke der Zufriedenheit beim Blick über das Meer und wo das Wasser an den Dalben leise gluckert. Und im Dunkeln wird es hier sogar noch stimmungsvoller, wenn 31.000 LEDs die Silhouette der Seebrücke im Wasser nachzeichnen und erhellen. Nach gut 300 Metern – oder 500 Schritt, je nachdem – fühlt man die Freiheit.   Die Natur spürt man nicht nur auf der Seebrücke in Kellenhusen, sondern auch in verschiedenen anderen Orten entlang der Küste www.seebrücken.de

Glücklich nahe Dänemark

Urlaub an der Ostsee kann glücklich machen. In Glücksburg; ganz oben, an der Flensburger Förde, zum Beispiel mit und in den Glück in Sicht Ostseelodges. Gelegen sind sie in einer gepflegten aber naturbelassenen Parkanlage, unter alten Bäumen und in die Natur integriert. Mit ihrer gelungenen Architektur und den natürlichen Materialien, wie Holz, fügen sie sich stimmig in die hügelige Landschaft.  Manche Lodges sind auf Pfählen errichtet, hier entsteht das wohlige Gefühl, nicht nur eins mit der Natur zu sein, sondern darüber zu schweben. So ist Raum geschaffen für ein entspanntes Zusammensein und schönes Wohnen im Urlaub, mit der Familie und mit Freunden. Raum für Rückzug und Entfaltung gleichermaßen. Und Räume, die großzügig sind und einladend: Die größten Lodges haben mehr als 200 Quadratmeter Fläche – mit riesigen Wohnzimmern. Und die Kleinen können sogar in typisch norddeutschen Alkovenbetten schlafen.  Panoramafenster schaffen das Gefühl, mitten in der Natur zu leben und so sind die Sinne angesprochen – man sieht die Natur, hört sie, fühlt sie, wenn die alten Eichen und Buchen rauschen und der Blick über die Förde, über das Wasser bis nach Dänemark reicht. Und vor der Terrasse, dem eigenen Deck und Logenplatz, die Möwen im Wind schreien, manchmal Gänse  mit sehnsuchtsvollem Ruf vorüberfliegen und die Schwäne auf der Förde dahingleiten. Das Wohnambiente ist stimmig und angepasst; nordisch und klar, schlicht und schön, komfortabel und individuell, viel helles Holz. Und es geht noch mehr: von der privaten Sauna in der Lodge Großes Glück Meeresrauschen zum Beispiel ist es nicht weit zur Erfrischung in die Förde. www.glueck-in-sicht.de  Generell hat sich in den letzten Jahren das Bild an der Region verändert, so dass nicht nur die Glück in Sicht Lodge mit modernem Stil für glückliche Momente sorgt. In der Lübecker Bucht hat beispielsweise das Arborea Marina Resort eröffnet oder das Strandkind, auf dem Priwall sind neue Appartments und das Hotel SlowDown entstanden, auch in Grömitz gibt es Meerblick, ebenso wie in der Hafenspitze in Eckernförde oder im Beach Motel in Heiligenhafen. www.ostsee-buchen.de  und www.winterschön.de 

Frischer Fisch vom Kutter – auch im Winter 

Eine winterliche Stille liegt über dem Hafen, frischer Seewind streicht über das Wasser, lässt es leicht kräuseln und die Taue an den Masten verhalten klappern. Doch es tut sich etwas, die Möwen merken es als erstes. Langsam schiebt sich mit leise rauschender Bugwelle ein blau-weißes Schiff in den Hafen.  Kapitän Lars Hauswald wendet seinen Kutter im Hafenbecken von Niendorf und legt mit einem letzten Zug am Gas die NIE /Kyra Hauswald an die Kante. Wer Bescheid weiß, ist schon hier – es gibt frischen Fisch. Lars Hauswald war auf Fangfahrt in der Lübecker Bucht; Dorsch, Hering und Schollen in der Hauptsache, je nach Saison, je nach Glück. Wie das Wetter mitmacht und es die Quoten ihm erlauben. Die Fische verkauft Familie Hauswald, sie sind Fischer in 5. Generation, an die Genossenschaft und auch an lokale Restaurants sowie küchenfertig an jeden Kunden ab Kutter oder Stand. Und: An der Küste ist das Fischbrötchen der Imbiss-Klassiker schlechthin, auch im Winter – freitags und samstags, man möge sich auf der homepage danach erkundigen oder nachfragen – gibt es am Niendorfer Hafen was Leckeres auf die Hand. Bei Hauswalds zum Beispiel, dort unter anderem einen Backfisch aus Dorsch oder die hausgemachten Fischfrikadellen, Matjes natürlich mit selbst hergestellter Sauce, Hausfrauenart, und anderes mehr. Die ofenfrischen Brötchen, so erklärt es der Käpt´n, werden am Stand auf Bestellung belegt; so gibt es zum Beispiel ein dunkles Brötchen mit einer Scheibe Avocado und  Fischfrikadelle. So schmeckt die Ostsee, in einem Heimathafen der Ostseefischer. Wo man sich Appetit holen kann zum Selbermachen oder Inspiration für Einkehr, und wo man sich ein Fischbrötchen holen kann oder gewiss auch zwei, weil es so gut schmeckt. Hier in Niendorf und anderen Häfen an der Ostsee, wo es noch authentisch ist und genauso schmeckt. Von auf die Hand bis Sterneküche.  Info zu Hauswald: www.niendorf-fisch.de   Erst im Oktober neu eröffnet haben beispielsweise die „Fischköppe“ in Scharbeutz, ungewöhnliche Kreationen gibt es auch in der Fischeria Seegold in Grömitz oder in der Fischbar in Sehlendorf – Fischer landen auch in Laboe an. Von den Fischern und Fischbrötchenbuden gibt es sogar bewegte Bilder unter  www.aufgefisht.de

Natur pur auf Fehmarn

Die Wege sind einsam am Ende der Insel. Begleiteten den winterlichen Wanderer hin zum Weststrand der Insel Fehmarn noch Bäume, so ist die Landschaft zwischen Land und Meer nun nordisch herb; karg, leer, windgekämmt, Strandhafer in der Farbe von Messing und einem Himmel darüber, der so klar ist wie jetzt der eigene Kopf. Dünen ohne Anfang, ohne Ende, die Strandseen und die Teiche, viel Wasser auch im Hinterland, machen diesen Ort zu einem des Übergangs, einem amphibischen. Die Schritte klirren in den Kies der Strandwälle, der Geruch nach Rosen und Sandstaub ist nur noch eine Erinnerung an den Sommer. Heute liegt das Meer zwar grau, aber gutmütig, und in der Luft ist eine Ahnung von Schnee sowie Aromen von Tang und Meer. Dieser Tag ist windstill und man möge einmal zuhören:  da ist ein seltsames Pfeifen zu hören, hoch klingend und wie abgehoben – es wird das der Pfeifente sein. An windstillen Tagen toll zu hören ist das Gluckern der Eiderenten –  ein schönes Geräusch! Und auch wenn es windstill ist – meist hört man doch das Wasser, an leisen Tagen flüstert es gegen die Steine am Strand. Und nimmt man sein Fernglas – neben winddichter Kleidung ein Muss auf dieser Tour – zur Hand, dann wird man gewiss staunen: man sieht vielleicht tausende Eiderenten, die geruhsam auf dem wintermüden Wasser sitzen. Besonders an windstillen Tagen ist dieses Schauspiel hier zu beobachten, denn die Eiderente gilt als der Wintervogel auf Fehmarn schlechthin, die Insel und ihre küstennahen Gewässer als eines der wichtigsten Überwinterungsgebiete für Vögel aus dem hohen Norden ohnehin. Auch Weißwangengänse, wegen ihres Aussehens nach dem Habit geistlicher Frauen auch Nonnengänse genannt, sind häufig anzutreffen. Sie zu beobachten, gelingt auch ohne Fernglas, ihre munteren Rufe heben im Chor an, es klingt fast wie Bellen. Überhaupt scheint das Zuhören im Winter besser zu funktionieren, in dieser stillen Abgeschiedenheit stört nichts die Sinne. Im Winter ist Zeit für das Wesentliche. Gleich hinter dem Deich liegt das NABU Wasservogelreservat Wallnau. Die Wasserflächen und das ausgedehnte Grünland sind vielen gefiederten Wintergästen ein ungestörter Rastplatz. Die Beobachtungshütten bieten Schutz vor dem Wetter und werden zum Logenplatz für den regen Flugverkehr im Naturschutzgebiet. Erstaunlich farbenfroh ist das Gelände an einem sonnigen Tag im Winter: Blitzblau spiegelt sich der Winterhimmel in den stillen Wasserflächen. Kontrastreich gesäumt sind sie von strahlend gelben Schilfgürteln und dem satten Grün der Salzwiesen, auf dem die grasenden Gallowayrinder unbeeindruckt von den Jahreszeiten ihre Runden ziehen. Öffnungszeiten, aktuelle Ankündigungen und weiterführende Informationen zum NABU Wasservogelreservat Wallnau unter    www.nabu-wallnau.de 

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