Dass man seitens der politischen Entscheidungsträger an die besondere Integrationskraft des Sports nicht nur glaubt, sondern diese auch durch die Implementierung eines Projekts praktisch fördert, ist im Jahr 2016 ganz besonders deutlich geworden. Als Reaktion auf die rasch gestiegenen Asylantragszahlen 2015 in Bayern rief das damalige Bayerische Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr in enger Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landes-Sportverband (BLSV) das Projekt „Sport schafft Heimat“ ins Leben. Ziel war und ist eine schnelle und niedrigschwellige Unterstützung der Integrationsbemühungen der bayerischen Sportvereine, die sich speziell an Menschen mit Fluchthistorie richtet. Dafür stehen jährlich insgesamt 200.000 Euro zur Verfügung, die mit max. 2.000 Euro pro Verein ausgezahlt werden. Dabei vertraut man seitens des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration auf die mittlerweile 30-jährige Expertise des BLSV und seiner Mitarbeiter des Programms „Integration durch Sport“.
Wie solche Projekte erfolgreich umgesetzt werden können, zeigt der TSV Unterföhring, der bereits seit 2017 als kooperierender Verein Partner des Projekts „Sport schafft Heimat“ ist. Der Verein verfügt über ein sehr gut ausgebautes Kooperationsnetzwerk mit der Gemeinde, anderen (Sport-) Vereinen, Initiativen, Trägern und Unternehmen in Unterföhring und leistet seit Jahren einen bemerkenswerten Beitrag zur Integration von Menschen mit Fluchthintergrund. Das Mixed-Team „Servus und Salam“ ist nur eines von vielen erfolgreich implementierten Sportprojekten des Vereins. Seit der Saison 2017/2018 nimmt das Volleyball-Team erfolgreich am Ligabetrieb teil, aktuell trainieren und spielen hier acht geflüchtete Sportler mit zehn Einheimischen erfolgreich und mit viel Spielfreude zusammen.
Sport als bindendes Element für die Integration
Sportminister Joachim Herrmann bezeichnete den Sport insgesamt als bindendes Element für die Integration: "Sport ist Begegnungsstätte unabhängig von Sprache, Alter, Religion und Herkunft." Gerade deshalb eignet sich der Sport und das gemeinsame Sporttreiben besonders gut für die Integration. Beim Sport könne man Freunde finden, voneinander lernen und ein gegenseitiges Verständnis entwickeln.
Der BLSV-Vizepräsident Breitensport und Bildung, Klaus Drauschke, der zusammen mit Sportminister Joachim Herrmann die Auszeichnung in Unterföhring vornahm, ergänzt: „Der TSV Unterföhring steht stellvertretend für die vielen Sportvereine in ganz Bayern, die Sportlerinnen und Sportler mit Fluchthintergrund aufnehmen und teilhaben lassen. Überall in Bayern leisten die Sportvereine einen besonderen Beitrag bei der schrittweisen Integration von Menschen, die aus ihrem Land hierher geflohen sind. Insbesondere seit 2015 wurden dabei herausragende Initiativen, Einfallsreichtum und Mut gezeigt – teilweise wurden sogar eigene Sportabteilungen gegründet. Besonders positiv ist, dass alle Beteiligten von den gegenseitigen Integrationsbemühungen profitieren. So engagieren sich einige Sportlerinnen und Sportler mit Fluchthintergrund bereits auch ehrenamtlich in ihrem neuen Sportverein. Diese Erfolge gilt es nachhaltig zu stärken und weiter auszubauen. Aus diesem Grund ist ein Projekt wie ‚Sport schafft Heimat` so wichtig.“
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