Aktien seien alternativlos, zumindest für Anleger, die langfristig vom Wertschöpfungspotential der Weltwirtschaft profitieren möchten. „Doch noch immer wird meist die Frage nach dem Value- oder Growth-Ansatz gestellt, als seien diese Stile bzw. Faktoren die einzig zielführenden Performancetreiber im Rahmen einer scheinbar binären Investmentstrategie. Die Realität ist zumindest seit der Finanzkrise 2008 und den Möglichkeiten innovativer Datenverarbeitung weit komplexer“, so Thomas Böckelmann, leitender Portfoliomanager der Vermögensmanagement Euroswitch.

Aktienmärkte werden von drei Gruppen von Akteuren bestimmt

Der Investmentprofi hat an den Aktienmärkten drei Gruppen von Akteuren identifiziert. Da seien zum einen die Momentum-Spieler. „Der Begriff „Spieler“ ist hier bewusst gewählt, denn mit fundamental orientiertem Investieren hat dieser Ansatz wenig zu tun. Man kauft schlichtweg das, was bislang steigt, in der Hoffnung, es werde schon so weitergehen“, sagt Böckelmann. Doch mit steigenden Kursen steige oft auch die Fallhöhe, da die eingepreisten Erwartungen von der Wirklichkeit nicht erfüllt werden könnten. Momentum-Engagements seien daher oft von recht abrupten Kurseinbrüchen gekennzeichnet. Für den „Momentum“-Spieler stelle sich die Frage nach Value oder Growth nicht, er kaufe was gerade läuft – egal warum. Das Momentum sieht der Investmentexperte seit der Finanzkrise bei Growth-Aktien. Zum anderen gebe es den Contrarian-Ansatz. Scheinbar trotzig wird hier gegensätzlich zum Momentum investiert – günstige, in Ungnade gefallene Titel gekauft oder aktuell gut gelaufene verkauft, da bereits eine Überbewertung vermutet wird. „Contrarian-Anleger setzen daher seit Jahren immer wieder auf Value, da sie davon ausgehen, dass der Trend zugunsten von Growth-Titeln irgendwann brechen muss“, erklärt Böckelmann. Im Gegensatz zu den massegetriebenen Ansätzen stehe das Investieren aus eigenen Überzeugungen heraus – der Conviction. „Vielen Conviction-Investoren – zu denen wir uns auch selbst zählen – sind die Begriffe Value und Growth viel zu unscharf abgegrenzt, diese Begriffswelt ist mehr ein Tummelfeld von Index- und Faktoranbietern mit nicht immer einheitlichen Definitionen“, erläutert Böckelmann.

Value + Growth + Quality statt Value oder Growth

Die Unterscheidung zwischen Value und Growth erscheint dem Investmentexperten für die Umsetzung seiner Aktienanlagestrategie nicht ausreichend. Die Palette betriebswirtschaftlicher Kennzahlen und marktorientierter Parameter reiche viel weiter und kann dabei den Entscheidungsprozess für ein Investment aus Überzeugung unterstützen. Dabei spielen auch Mischkriterien aus value-lastigen und growth-lastigen Indikatoren eine große Rolle. Deshalb verfolgt der Investmentexperte für seinen ARC ALPHA Equity Story Leaders-Fonds eine andere Philosophie: Die Verbindung beider Stile ergänzt Böckelmann durch den dritten Faktor Quality (QGARP – quality growth at a reasonable price, also Wachstum hoher Qualität zum akzeptablen Preis). Dazu gehören Kriterien, die die Stabilität des Wachstums unterstreichen, zum Beispiel Aspekte wie Markt- und Preisführerschaft, Transparenz und Prognostizierbarkeit der Umsatzentwicklung, hohe Margenstabilität aber auch niedriger Verschuldungsgrad und hohe Ausgaben für Forschung und Entwicklung für den Aufbau neuer Wachstumsfelder. „Wir sind davon überzeugt, unter der gleichgewichteten Verwendung der Kriterien Value, Growth und Quality die geeigneten Werkzeuge zu besitzen, langfristig überdurchschnittlich erfolgreich an der Wertschöpfung der Weltwirtschaft teilzuhaben – mit einem konzentrierten Aktienportfolio etablierter Unternehmen, die von strukturellen Wachstumstrends profitieren“, fasst Böckelmann seine Investmentphilosophie zusammen.

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