Was immer schön läuft
Aus dem Hahn sprudelt ein Wasserfall, die Badewanne wird zum See. Die hohe Kunst der Armaturengestaltung lässt Bauherren nicht nur träumen, sondern aus dem Vollen schöpfen. Stardesigner sind seit Langem gut beschäftigt, Wasser in feine Form zu bringen. Und dabei so erfolgreich, dass zur exakten Entwurfsumsetzung gleich mal eine neue Produktionsanlage entsteht. Der Einsatz lohnt, denn die Resultate sind einfach nur wow! – und sehr gefragt.
Die Armatur eine Skulptur? Gerne doch, vor allem im Luxussegment. Mal eckig und kantig aus goldfarbenen Kuben komponiert. Mal in organischer Linienführung in edlem Platinum auf den Spuren der Natur. Oder mal als stringent geformte Standarmatur, die an die moderne Leselampe neben dem Sofa erinnert. Natürlich in Schwarz, was besonders häufig in architektonisch gestalteten Bädern angesagt ist. Aber auch frisches Weiß „läuft“, meldet der Fachhandel.
Gleiches gilt für elektronische Wasserspender. Händewaschen gehört schließlich zu den wichtigen Maßnahmen, um Covid-19-Infektionen einzudämmen. Umso besser, wenn man dabei nichts berühren muss. Ebenfalls nachgefragt werden deshalb Spender, die mittels Sensoren Seife servieren. Was am Waschbecken bisher nahezu dem öffentlichen Bereich vorenthalten war, könnte also bald im privaten Bad hygienische Highlights setzen. Ästhetisch ansprechende Lösungen stehen schon in den Startlöchern. Den griffigen Handschmeichlern alter Kreativschule können sie dennoch in einem Punkt nichts vormachen. Es gibt Dinge, die bleiben so wie sie sind: zum Anfassen.
Wofür man sich Zeit nehmen sollte
Wow! heißt es auch, wenn es um die Vielfalt der gebotenen Badlinien und -stile rund um den Waschplatz geht. Das macht die Auswahl zwar nicht gerade leichter. Aber andererseits erhöht sich damit die Möglichkeit, dass der eigene Geschmack getroffen und umgesetzt wird. Dabei stößt man in den bundesweiten Badausstellungen zunehmend auf Berater, die zunächst Fotos einsetzen, um sich an die persönlichen Vorlieben ihrer Kunden heranzutasten.
Schritt für Schritt werden Materialien hinzugefügt und Farben beigemischt. Oftmals ist das Ergebnis für den Bauherren selbst überraschend. Aufwand und Geduld lohnen jedoch, denn für das persönliche Wohlsein im privaten Spa spielt die Individualität eine große Rolle – und natürlich die Haptik. Nicht zuletzt deshalb ist der Besuch einer Badausstellung von Bedeutung. Zeit nehmen zum Fühlen heißt es daher, wenn es um die finale Auswahl der Einrichtung geht, so wie auch die der Fliesen.
Bei der Wandgestaltung mit der Masse schwimmen – muss nicht sein. Der Mix aus verschiedenen Werkstoffen, Formaten, Farben und Strukturen macht‘s. Großen Platten werden kleinteilige Schmuckmosaike entgegengesetzt und Holz, Natursteine sowie sogar Stoffe imitiert. Fischschuppen in Keramik kommen ebenso an die Wand wie Ornamente aus Tausend und einer Nacht. Damit aber nur Teilbereiche bemustern und für den Rest einfarbige XXL-Formate wählen. Aufgrund des geringen Fugenanteils wirkt die Wand bzw. der Raum viel größer, als er in Wirklichkeit ist. Speziell Besitzer von kleinen Bädern macht das glücklich.
Wann es sicher zu Glücksmomenten kommt
Doch es gibt noch mehr Grund zur Freude. Klug angewandte Geometrie macht es nämlich möglich, auch dort eine förderfähige barrierefreie Dusche zu realisieren, wo es der vorhandene Platz mit Blick auf die DIN-Vorgaben eigentlich nicht hergibt. Und dann steht man unter der Dusche und lässt das Wasser auf sich niederprasseln oder spürt den Sprühnebel, der von den feinen Strahlen ausgeht. Fehlt anschließend nur noch die Tasse duftender Filterkaffee…
Bei Franziska van Almsick ist es umgekehrt. Sie braucht zuerst den Kaffee, dann kommt sie auf Touren – um am Abend erneut im Bad abzutauchen. Dort hat die VDS-Badbotschafterin absolut ihre Ruhe, denn „wenn Mama badet, bleibt die Tür zu. Eine Stunde lang. Das ist Familiengesetz.“ Das geht auch im normalen Bad, wie sie erzählt. „Und wenn ich es demnächst renoviere, dann mit sehr viel Stauraum und Megalicht am Spiegel. Plus Fußbodenheizung.“ Mehr verrät sie nicht. Da bleibt sie privat.
Wie die zweifache Mutter finden auch viele andere, dass ein privates Bad ein Rückzugsort sein sollte, abgeschirmt von den Nachbarräumen und neugierigen Blicken. Auch ausreichend Schränke und eine Beleuchtung, die hell genug ist und zugleich eine behagliche Atmosphäre schafft, stehen auf der Anschaffungsliste für die persönlichen Glücksmomente ganz oben. So wie eben die bodengleiche Dusche. Für Franziska van Almsick ist ein rutschfestes Modell ein Muss, „ob Kinder im Haus sind oder nicht, macht keinen Unterschied“. Auch jeder Badprofi rate dazu. „Mit ihm im Bunde sichert man sein Bad ohnehin am besten.“
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