Nachdem Anfang des Jahres das letzte Tammarwallaby an einen anderen Zoo abgegeben wurde, sind nun wieder Kängurus im Zoo eingezogen. Die beiden männlichen Parmawallabys wurden 2017 geboren und haben ihre Anlage in der Nachbarschaft der Helmkasuare bezogen.
Parmakängurus erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von etwa einem halben Meter und ein Gewicht von bis zu sechs Kilogramm. Sie zählen damit zu den kleinsten Kängurus. Typische Kennzeichen der Art sind helle Fellpartien an Kehle und Wangen und ein dunklerer Streifen auf dem Rücken im ansonsten rötlichen oder graubraunen Fell.
„Anhand der Parmakängurus kann man gut aufzeigen, dass sich im Zoo immer wieder etwas verändert“, erklärt Dr. Stefan Stadler, Leiter der Wissenschaftlichen Abteilung des Zoos. „Für unsere Helmkasuare wollen wir mehr Platz. Zukünftig sollen die großen Laufvögel zusätzlich die benachbarte Anlage nutzen können. Hier lebte bis vor Kurzem unser Gelbrückenducker. Er konnte inzwischen auf die ehemalige Mähnenwolfanlage umziehen. Diese ist groß genug für ein Paar der afrikanischen Antilopen, sodass wir hoffen, bald einen weiblichen Ducker nach Frankfurt holen zu können. Um den durch die Zusammenlegung der Gehege gewonnenen Platz optimal zu nutzen und unseren Besucherinnen und Besuchern interessante Arten zu zeigen, sollen sich die Helmkasuare die vergrößerte Anlage zukünftig mit den Parmakängurus teilen“, so Stadler.
Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft erklärt: „Dass unser Zoo so zentral in der Innenstadt liegt, hat viele Vorteile. Aber räumlich wachsen kann er nicht. Um die Tiere optimal zu halten, muss ihr Bestand vorerst an die Gegebenheiten angepasst werden. Mit der Entwicklung des Masterplans für den Zoo lassen wir die kleinteiligen Strukturen, die das Gelände seit den 50er Jahren prägen, hinter uns. Wir werden das Gelände ganz anders, großzügiger und attraktiver planen. Durch die Vergesellschaftung von Arten entstehen neue Möglichkeiten der Raumnutzung, die uns zukünftig noch spannendere Tierbeobachtungen bieten werden.“
Wissenswertes über Parmakängurus
Parmakängurus (Macropus parma) kommen in New South Wales, Australien, vor. Darüber hinaus lebt eine eingeführte Population auf der Kawau-Insel in Neuseeland. Parmakängurus gelten als potenziell gefährdet (IUCN Redlist), denn der Bestand ist relativ klein (weniger als 10.000 Individuen) und ihr Verbreitungsgebiet fragmentiert. Außerdem stellt der Rotfuchs, eine in Australien vom Menschen eingeschleppte, invasive Art, den kleinen Kängurus nach. Ursprünglich lebte das Parmakänguru in den Illawarra- und Cambewarra-Bergen südlich von Sydney. Mitte des 20. Jahrhunderts nahm man an, dass die Art ausgestorben sei. 1965 entdeckte man, dass eine Kolonie von Parmakängurus, die 1870 durch den damaligen Gouverneur auf der neuseeländischen Kawau-Insel ausgesetzt worden war, überlebt hatte. Nach ihrer Wiederentdeckung wurden Parmakängurus zurück nach Australien gebracht und rund 300 Tiere an Zoos abgegeben. Die wiedereingeführte Population entwickelte sich gut, und erfreulicherweise entdeckte 1967 ein Forscherteam, dass im Great Dividing Range auch einige Tiere des ursprünglichen Bestandes überlebt hatten.
Quelle: Handbook of The Mammals of the World, Nr. 5, Monotremes and Marsupials, 2015
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