Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck – das ist eine Tatsache. Und dieser Eindruck basiert beim Kennenlernen zum großen Teil auf Äußerlichkeiten. Auch wenn niemand als oberflächlich gelten möchte, kann sich kaum jemand davon freimachen, Menschen reflexartig einzuordnen – noch bevor überhaupt ein einziges Wort miteinander gewechselt wurde. „Wissenschaftliche Studien belegen beispielsweise, dass Kleidung beeinflusst, was andere über jemanden denken. Vor allem im Berufsleben gilt es sich deshalb stets sauber und ordentlich zu kleiden, da dies sich stark darauf auswirkt, ob der Gesprächspartner für seriös gehalten und Vertrauen zu diesem aufgebaut wird“, weiß Andreas Kolos, Coach, Keynote-Speaker, Unternehmer und Buchautor. Allerdings beeindruckt auch die eleganteste und teuerste Kleidung nicht, wenn sie nicht selbstsicher und überzeugend getragen wird. Es gilt also, sich immer dem Anlass entsprechend zu kleiden und sich in den eigenen Modestücken wohlzufühlen.

Es muss nicht immer der Anzug sein

Früher galt der Anzug als „sichere Bank“ für das Berufsleben. Noch immer gibt es in vielen Unternehmen einen „Dresscode“, bei dem elegantere Kleidung vorausgesetzt wird. Doch vor allem in Start-ups oder der Kreativbranche spielen Anzug und Kostüm eine immer geringere Rolle. Schon beim Kauf gilt es aber bei jedem Modeteil auf gute Stoffqualität und Verarbeitung sowie auf eine gut sitzende Passform zu achten. Ebenfalls empfiehlt es sich, die Kleidungsstücke nach Anlass auszuwählen. Kolos rät: „Faustformal bei der Wahl der Kleidung: Immer an der Branche und dem Gesprächspartner orientieren. So wird ein Anzug beim Treffen in der Handwerksbranche in den meisten Fällen overdressed sein, Hemd und Jeans bei einem Meeting der Geschäftsführung eines Großkonzerns eher underdressed.“

Ordentliches Schuhwerk als Erfolgsgarant

Als Garant für einen erfolgreichen Auftritt gelten jedoch nach wie vor blank geputzte Schuhe. „Wer Seriosität und Erfolg ausstrahlen möchte, darf nicht mit abgewetztem, staubigem oder sogar kaputtem Schuhwerk erscheinen. In Businesskreisen fällt der Blick vom Profi nämlich meist erst auf die Fußbekleidung“, weiß der Coach und erläutert: „Daran macht er den Gesamteindruck aus, den er von seinem Gegenüber erhält, da rettet auch der beste Anzug nichts.“ Ebenso in diesem Fall gilt: Ob braunes Leder oder weiße Sneaker hängt von der Branche ab – der Gürtel sollte aber auf jeden Fall farblich zu ihnen passen.

Passende Farben und Accessoires

Es gibt Farben, die Menschen gegenüber anderen Personen kompetenter erscheinen lassen. Im Berufsleben empfiehlt es sich, eher Grau, Dunkelblau oder Schwarz zu wählen – oder als Frau auch Weiß und Beige. Farbakzente dürfen durchaus gesetzt werden, aber am besten als Krawatte oder Halstuch. „Doch das traditionelle Businessoutfit muss trotzdem nicht langweilig sein. Ich rate deshalb lieber zu ausgefallenen Schnitten oder Marken als zu knalligen Farben oder Mustern“, sagt Kolos und ergänzt: „Auch mit Accessoires wie Uhren oder Statementketten lassen sich Akzente setzen. Diese sollten jedoch auf Kleidung sowie Persönlichkeit abgestimmt sein.“

Individualität sollte nicht zu kurz kommen

Bei all den Empfehlungen und Tipps gilt es jedoch, nicht die eigene Persönlichkeit und den eigenen Modestil zu vernachlässigen. Man sollte sich immer in der eigenen Kleidung wohlfühlen und möglichst Modestücke wählen, die die individuellen Vorzüge unterstreichen und eventuelle Nachteile kaschieren. „Als hilfreich erweist sich auch, gelegentlich durch Modejournale zu blättern und auf das eigene Stilgefühl zu vertrauen. Fällt dies schwer, empfehle ich, sich professionelle Stil- und Farbberatung zu suchen“, berichtet der Unternehmer abschließend.

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