Der Hartmannbund Niedersachsen hat an die Apothekerinnen und Apotheker im Lande appelliert, sich nicht am Modellprojekt von Impfungen in der Apotheke zu beteiligen. „Eine Schutzimpfung ist keine Banalität, die ohne ärztliches Wissen um individuelle Vorerkrankungen der Patienten und das Erkennen von möglichen Komplikationen vorgenommen werden darf“, sagte die niedersächsische Vorsitzende des Ärzteverbandes, Prof. Dr. Anke Lesinski-Schiedat. Grundsätzlich müsse deshalb die Abwägung, welche Impfung zu welchem Zeitpunkt vorgenommen werde, durch die Ärzteschaft individuell erörtert und entschieden werden. „Die niedersächsische Ärzteschaft ist in der Lage, die Schutzimpfungen in Niedersachsen flächendeckend sicherzustellen“, betonte Lesinski-Schiedat. Experimente mit ungewissem Ausgang seien also ohnehin überflüssig.
„Wir haben bisher gut mit den Apotheken zusammengearbeitet, weil jeder sich auf seine Kernkompetenz konzentriert hat“, sagte Lesinski-Schiedat. Wenn es zur Substitution der ärztlichen Impf-Tätigkeit durch Apotheker kommen sollte, drohe dieses Gleichgewicht aus den Fugen zu geraten. Es werde dann nicht mehr lange dauern, bis die ersten Ärztinnen und Ärzte überlegen, ob sie nicht zukünftig ihren Medikamentenbedarf über Internet-basierte Apotheken decken sollten. Eine solche Entwicklung solle im Interesse aller Beteiligten – vor allem auch der Patientinnen und Patienten – unbedingt vermieden werden.
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