»Der diesjährige Weltkindertag ist für Flüchtlingskinder kein Grund zu feiern. Zu Tausenden werden sie in Lagern wie im griechischen Moria eingepfercht und ihrer Rechte beraubt«, erklärte Birte Kötter, Vorstandssprecherin von terre des hommes. »Solche Lager sind kein Ort für Kinder, denn geflüchtete Kinder und Jugendliche brauchen Unterstützung, Sicherheit und Betreuung, Zugang zu Bildung und eine angemessene Gesundheitsversorgung. Nichts davon bekommen sie in Lagern wie in Griechenland in ausreichendem Maße.«
terre des hommes fordert deshalb eine Kehrtwende der gescheiterten europäischen Asylpolitik. »Es nützt den Kindern nichts, wenn ihre Rechte in Sonntagsreden betont und im Alltag mit Füßen getreten werden. Wir wollen jetzt Taten sehen, nämlich die Evakuierung der Lager auf den griechischen Inseln und die Aufnahme der Flüchtlinge in den EU-Staaten«, so Birte Kötter. Die von der EU-Kommission angekündigte Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems müsse Lehren aus dem humanitären Desaster in Griechenland ziehen und endlich die Menschen- und Kinderrechte zum Fundament der europäischen Flüchtlingspolitik machen.
Die bisher bekannt gewordenen Pläne weisen jedoch in eine gegenteilige Richtung. »Wenn etwa Asylantragsteller*innen sich zunächst einer Vorprüfung unterziehen müssen und erst dann in die EU gelangen können, um dort den eigentlichen Asylantrag zu stellen, verfestigen wir das System der Lager als Dauereinrichtung auf südeuropäischem Boden. Dabei dürfte Moria abschreckend genug sein, um zu zeigen, dass dies System nicht funktioniert«, sagte Birte Kötter.
terre des hommes hat zusammen mit 40 weiteren Organisationen bereits im März in einem offenen Brief an die Bundesregierung ausführlich zur Reform der EU-Asylpolitik Stellung genommen.
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