„Die Corona-Pandemie zwingt uns alle, neue Wege zu gehen – wir haben jetzt den ersten digitalen IFAT impact Business Summit realisiert“, erklärt Stefan Rummel, Geschäftsführer der Messe München. Die drei Tage des Events waren dicht gepackt mit B2B-Networking und Wissenstransfer für die internationale Umweltbranche. „Auch 2021 wollen wir wieder digitale Formate anbieten. Zudem starten die Vorbereitungen für die IFAT 2022, Unternehmen können sich wieder als Aussteller anmelden“.
Digitale Interaktion auf vielen Ebenen
Fundament des digitalen Summit war das IFAT Ausstellerportal mit mehr als 3.000 gelisteten Unternehmen sowie ihren Produkten und Lösungen. Während des Events fanden 154 Produktpräsentationen statt und mehr als 1.400 1:1-Meetings konnten gebucht werden. Parallel dazu lief ein Konferenzprogramm mit 20 Sessions und rund 70 Speakern. Einen Großteil davon realisierten die Partner der IFAT sowie die IFAT-Spin-offs aus China, Indien und Afrika. Rund 2.100 Teilnehmer aus 104 Ländern nutzten die verschiedenen Angebote des Summits.
Von Joghurtbechern, Afrika-Einblicken und Künstlicher Intelligenz
Wege zur Kreislaufwirtschaft waren ein zentrales Thema, so auch bei der Lösungstour „Vom Joghurtbecher zum neuen recycelten Produkt“. Die Experten machten drei Top-Maßnahmen fest: Recyclinggerechteres Design der Produkte, Sensibilisieren der Endverbraucher für eine bessere Vorsortierung und Quotenvorgaben seitens der (EU-)Politik, damit mehr Recyclingware in Plastikneuprodukte einfließen kann. „Plastik ist notwendig für unser Leben. Es fragt sich nur, wie wir damit umgehen“, meinte Michael Perl von der SeSoTec GmbH.
Daneben gab es zahlreiche Einblicke in internationale Märkte, so auch zu Afrika: „Afrika leidet nicht unter Wassermangel“, sagte Sylvain Usher, Geschäftsführer der African Water Association (AfWA). „Das Problem ist, dass das Wasser aufgrund vieler Lecks oder illegaler Ausleitungen nicht beim Verbraucher ankommt. Der Kampf gegen Wasserverluste ist daher eines der zentralen Anliegen des afrikanischen Wassermanagements.“
Interessant auch Aussagen zur Künstlichen Intelligenz in der Umweltbranche: „Den unmittelbarsten und stärksten Einfluss hat Künstliche Intelligenz im Greentech-Bereich beim Management des Klimawandels und bei der Kreislaufwirtschaft“, sagte Dr. Philipp Gerbert, Direktor bei appliedAI, Deutschlands führender Initiative für Künstliche Intelligenz (KI). Allerdings müsse die KI zunächst ihren eigenen CO2-Fußabdruck durch Emissionen aus dem Stromverbrauch der Rechenzentren eliminieren. Prof. Dr. Ralf Boris Wehrspohn, Vorstand bei der Fraunhofer-Gesellschaft, verwies unter anderem auf die vielen potenziellen Anwendungen in der Wasserwirtschaft, sei es Online-Monitoring von Trinkwasser, wirtschaftlichere und resiliente Kläranlagen oder nachhaltiges Wassermanagement in Städten.
Inhalte aus der Konferenz werden in Kürze auf der Website der IFAT zur Verfügung stehen.
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