Zum zweiten Mal innerhalb eines Monats stand am vergangenen Wochenende eine Lagerhalle im Irseer Ortsteil Oggenried (Landkreis Ostallgäu, Bezirk Schwaben) in Vollbrand. Feuerwehr und Polizei gehen von einem Brandanschlag aus, weil die Einsatzkräfte einen weiteren Brandherd in ausgelagerten Strohballen des gleichen Eigentümers entdeckten.

Die beiden Großfeuer, die von den Freiwilligen Feuerwehren von Irsee, Eggenthal, Friesenried, Blöcktach, Baisweil, Kemnat und Kaufbeuren bekämpft wurden, haben einen Millionenschaden an der eingestürzten Lagerhalle, einen zerstörten Maschinenpark, eine vernichtete Fotovoltaik-Anlage und ein abgebranntes Hackschnitzelwerk hinterlassen. Das hat Auswirkungen auf das Fernwärmenetz des Marktes Irsee, an das auch Kloster Irsee als Tagungs-, Bildungs- und Kulturzentrum des Bezirks Schwaben angeschlossen ist.

Gemeinsam mit Irsees Bürgermeister Andreas Lieb verurteilte daher Schwabens Bezirkstagspräsident Martin Sailer den Anschlag auf die kommunale Infrastruktur.

„Hier gibt es nicht nur einen Geschädigten, sondern unser gesamter Markt Irsee ist betroffen“, betonte Bürgermeister Lieb. „Der Biogasbauer hat mir versichert, dass er alles daransetzen wird, die Wärmeversorgung für unsere Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen“.

„Der Brand bedroht nicht nur ein kleines Privatunternehmen in seiner Existenz, sondern schädigt auch die öffentliche Hand“, unterstreicht Bezirkstagspräsident Martin Sailer. „Es handelt sich um einen Anschlag auf die kommunale Infrastruktur und das Nachhaltigkeitskonzept unseres Eigenbetriebs Kloster Irsee, das sich ganz bewusst entschieden hat, regional nachwachsende Rohstoffe statt fossiler Brennstoffe einzusetzen. Als Kommunalpolitiker dürfen wir hierzu nicht schweigen.“

Neben sechs Mehrfamilien- und 19 Einfamilienhäusern sind auch die beiden Personalhäuser des Bezirks sowie das Schwäbische Tagungs- und Bildungszentrum Kloster Irsee an das Nahwärmenetz Irsee-Oggenried angeschlossen. Nach Rücksprache mit der Kriminalpolizei Kaufbeuren hat der Leiter von Kloster Irsee, Dr. Stefan Raueiser, gemeinsam mit Bürgermeister Andreas Lieb eine Summe von 10.000 Euro ausgelobt, um den oder die Täter ausfindig zu machen.

Sachdienliche Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen. Die Kripo Kaufbeuren erbittet telefonische Hinweise unter 08341 / 9330.

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