Exzellenzcluster, Hightech, Spitzenforschung: Dresden zählt zu den wichtigsten Standorten wissenschaftlicher Forschung in Deutschland. Mit dem SCHAUFENSTER DER FORSCHUNG eröffnen die Technischen Sammlungen eine neuen Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe, die über aktuelle Forschungsprojekte an Dresdner Instituten, über Ziele, Methoden und Ergebnisse der Forschung und über Innovationen aus Dresden informiert und zum Gespräch einlädt. Gemeinsam mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wurden dafür interaktive Exponate entwickelt und gebaut.
Wissenschaft und Forschung sind in der Öffentlichkeit so präsent wie seit Langem nicht. Immer mehr Menschen wollen wissen, an welchen wissenschaftlichen Themen gearbeitet wird und wie die Forschungsergebnisse ihr Leben verändern können. „Deshalb ist es gerade in der Wissenschaftsstadt Dresden wichtig, dass die Forschung in die Gesellschaft geht und über ihre Arbeit informiert. Mit dem SCHAUFENSTER DER FORSCHUNG bauen wir gemeinsam mit Dresdner Instituten ein neues Bildungsangebot und eine Dialogplattform auf und laden unsere Besucherinnen und Besucher ein, aktuelle Forschung zu erleben und zu diskutieren“, so der Direktor der Technischen Sammlungen Roland Schwarz.
Das SCHAUFENSTER DER FORSCHUNG startet mit dem Dresden-Würzburger Exzellenzcluster ct.qmat – Komplexität und Topologie in Quantenmaterialien sowie dem Barkhausen Institut. In enger Abstimmung mit den Instituten sind kubusförmige Portale entstanden, die zum Entdecken, Erforschen und Verstehen einladen. Präsentationsflächen und interaktive Exponate bieten einen umfangreichen Einblick in die Forschungsarbeit.
Das Exzellenzcluster ct.qmat – Komplexität und Topologie in Quantenmaterialien untersucht in Dresdner und Würzburger Hochleistungslaboren neue Quantenmaterialien, die unter extremen Bedingungen wie ultratiefen Temperaturen, hohem Druck oder starken Magnetfeldern überraschende Phänomene aufweisen. Diese Quantenmaterialien könnten zum Beispiel die Basis für megaschnelle Quantenchips sein, die kaum Energie verbrauchen und über gigantische Speicherkapazitäten verfügen – wenn es gelingt, ihre besonderen Eigenschaften auch unter Alltagsbedingungen nutzbar zu machen.
Speziell für die Ausstellung im SCHAUFENSTER haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sieben interaktive Exponate vom haarigen Donut bis zum frustrierten Magneten entworfen, mit denen sich die geheimnisvolle Quantenwelt spielerisch entschlüsseln lässt.
„Für das SCHAUFENSTER DER FORSCHUNG haben wir unsere hochkomplexe Wissenschaft in Mitmach-Formate übersetzt, die mindestens genauso viel Spaß machen wie unsere Forschung. Das war ein spannender Prozess, in dem wir viel gelernt haben. Wir freuen uns, mit der Ausstellung eine Tür zu unserer Welt zu öffnen und mit allen Interessierten ins Gespräch zu kommen. Begleitend haben wir ein Online-Angebot gestartet, das wir nach und nach weiter ausbauen“, so Prof. Matthias Vojta von der TU Dresden, Sprecher des Excellenzclusters ct.qmat.
Im Barkhausen Institut arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Software, Prozessoren und Übertragungswegen, die das schnelle Internet der Dinge zuverlässiger und vertrauenswürdiger machen sollen. Dabei geht es um Sicherheit und nicht zuletzt um den Schutz der Privatsphäre, wenn Roboter, Fahrzeuge und Haushaltsgeräte künftig autonom über das Internet kommunizieren, Informationen aus der Umwelt aufnehmen, analysieren und eigenständig darauf reagieren. Die Präsentation im SCHAUFENSTER stellt zahlreiche Anwendungen des Internets der Dinge vor und fordert zum Airhockeyspiel gegen einen Roboter heraus.
„Das SCHAUFENSTER DER FORSCHUNG ist ein hervorragendes Beispiel für die Zusammenarbeit von Kultur und Wissenschaft im Rahmen der Allianz DRESDEN-concept. Wir geben der Öffentlichkeit mit der Ausstellung und dem Begleitprogramm die Möglichkeit, Einblicke in unsere Forschung und deren künftige Auswirkung auf die Gesellschaft zu bekommen. Denn nur wenn die Bevölkerung Vertrauen in die neuen technologischen Möglichkeiten gewinnt, kann die Digitalisierung erfolgreich verlaufen“, äußert sich der wissenschaftliche Leiter des Barkhausen Instituts Prof. Dr. Gerhard Fettweis.
Fragen stellen, ins Gespräch kommen, unmittelbar und auf Augenhöhe – ab Oktober 2020 sind auch Dialogveranstaltungen im SCHAUFENSTER geplant. An jeweils einem Samstag im Monat können interessierte Bürgerinnen und Bürger eine halbe Stunde Gesprächszeit mit einer Wissenschaftlerin oder einem Wissenschaftler des Barkhausen Instituts im SCHAUFENSTER buchen.
Die aktuellen Veranstaltungstermine werden auf den Social Media Kanälen der Technischen Sammlungen Dresden unter #TSDialog veröffentlicht.
2021 folgen Dialogveranstaltungen in Kooperation mit dem Exzellenzcluster ct.qmat zu den Geheimnissen und Potentialen der Quantenmaterialien. Die Veranstaltungen in Kooperation mit dem Barkhausen Institut werden unterstützt durch das Amt für Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Dresden.
ct.qmat
Das Exzellenzcluster ct.qmat – Komplexität und Topologie in Quantenmaterialien ist der führende deutsche Forschungsverbund auf dem Gebiet der topologischen Quantenmaterialien. Das Ziel der Einrichtung ist die Entwicklung eines tiefgreifenden Verständnisses von Quantenphänomenen im Allgemeinen und die Identifizierung von Materialien, in denen solche Phänomene beobachtbar sind.
Barkhausen Institut
Das Barkhausen Institut ist ein 2017 gegründetes, unabhängiges Forschungsinstitut in Dresden. Die Forscherinnen und Forscher des Instituts arbeiten an Software, Betriebssystemen und Übertragungswegen, die das schnelle Internet of Things (Internet der Dinge) zuverlässiger und sicherer machen sollen.
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