„Viele Geflüchtete leiden aufgrund ihrer Erlebnisse in ihrem Heimatland oder während ihrer Flucht nach Hamburg unter posttraumatischen Belastungsstörungen, depressiven Störungen oder Angststörungen. Wir eröffnen traumatisierten Geflüchteten einen niederschwelligen Zugang zu psychologischer Hilfe, indem wir sie beraten, ambulant erstbehandeln und sie zu qualifizierten Angeboten der Regelversorgung weitervermitteln. Zugleich bieten wir Menschen, die selbst in der Versorgung Geflüchteter tätig sind, Fort- und Weiterbildungen sowie Supervisionen an“, sagt Prof. Dr. Ingo Schäfer, Leiter des Koordinierenden Zentrums für traumatisierte Geflüchtete (centra) und Oberarzt in der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des UKE.
Das Angebot von centra richtet sich an Geflüchtete, die älter als 18 Jahre alt sind und mit einem Aufenthaltstitel, einer Aufenthaltsgestattung oder einem Duldungsstatus in Hamburg leben. Sie erhalten bei centra psychologische Ersthilfe und werden dann an Praxen und andere Krankenhäuser der psychotherapeutischen und psychiatrischen Regelversorgung weitervermittelt. Medizinische Untersuchungen, pharmakologische Behandlungen oder eine psychiatrische Notfallversorgung bietet centra hingegen nicht an. Bei den Beratungsgesprächen werden die behandelnden Ärztinnen und Ärzte von besonders qualifizierten Sprachmittlerinnen und Sprachmittlern unterstützt.
Darüber hinaus haben die UKE-Experten eine Datenbank aufgebaut, in der perspektivisch alle in der Beratung und Behandlung von Geflüchteten tätigen Hilfseinrichtungen in Hamburg mit ihren spezifischen Angeboten aufgelistet sein sollen. Die Datenbank wird kontinuierlich erweitert.
Das UKE hatte nach einer Ausschreibung der Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration der Stadt Hamburg im Juni 2019 den Zuschlag für den Aufbau und den Betrieb des Koordinierenden Zentrums erhalten. Im August hat centra Räume im Heidenkampsweg 97 bezogen.
Versorgung minderjähriger Geflüchteter
Während centra volljährige, traumatisierte Geflüchtete berät und auf die Vermittlung in die Regelversorgung spezialisiert ist, erhalten traumatisierte Kinder und Jugendliche mit Fluchtgeschichte in der Flüchtlingsambulanz des UKE Hilfe. Das multikulturelle und interdisziplinäre Team bietet Psychotherapien, psychiatrische und psychosoziale Angebote und non-verbale Therapieformen wie Kunsttherapie sowohl einzeln als auch in Gruppen an. Die Behandlungen werden ungeachtet des Aufenthaltsstatus‘ der Patientinnen und Patienten durchgeführt.
Weitere Informationen zu centra: https://traumanetz-flucht-hamburg.de/
Das 1889 gegründete Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ist eine der modernsten Kliniken Europas und mit rund 13.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber in Hamburg. Pro Jahr werden im UKE rund 511.000 Patientinnen und Patienten versorgt, 106.000 davon stationär und 405.000 ambulant. Zu den Forschungsschwerpunkten des UKE gehören die Neurowissenschaften, die Herz-Kreislauf-Forschung, die Versorgungsforschung, die Onkologie sowie Infektionen und Entzündungen. Über die Medizinische Fakultät bildet das UKE rund 3.400 Mediziner und Zahnmediziner aus.
Wissen – Forschen – Heilen durch vernetzte Kompetenz: Das UKE. | www.uke.de
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