Pro Jahr erhalten mehr als 400.000 Menschen ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk. Ca. 70 Prozent dieser Operationen werden in das Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) gemeldet, einem freiwilligen Register, das die Qualität in der Endoprothetikversorgung misst und darstellt. Darin stellen mit jeweils über 30 Prozent Patienten der Altersgruppe der 75- bis 84-Jährigen den größten Anteil bei den Hüftimplantationen und die Gruppe der 65- bis 74-Jährigen bei den Knieeingriffen.
„Für diese Patienten halten die EndoCert-zertifizierten Kliniken ein gesondertes Versorgungskonzept bereit“, erklärt Dr. Holger Haas, Vorsitzender der EndoCert-Zertifizierungskommission und Chefarzt am Zentrum für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin des Gemeinschaftskrankenhauses in Bonn.
Denn gerade ältere Menschen leiden oft auch an anderen Erkrankungen, die neben der Arthrose des betroffenen Gelenks die Lebensqualität beeinflussen und die Erholung nach dem Eingriff erschweren können. EndoCert-zertifizierte Einrichtungen müssen daher nachweisen, dass sie neben der erforderlichen Kooperation mit einer Abteilung für Innere Medizin über ein spezialisiertes Behandlungskonzept gerade für ältere Menschen verfügen. Dies gilt vor allem für die Häuser, in denen diese Aufgabe nicht durch eine Abteilung für Geriatrie von Altersmedizinern übernommen werden kann. Damit ist gewährleistet, dass Endoprothetik-Zentren den besonderen Herausforderungen des älteren Menschen bei seiner Behandlung gerecht werden.
In Deutschland tragen etwa 50 Prozent aller Endoprothetik-Versorger das Gütesiegel EndoCert. In diesen Kliniken operieren sehr erfahrene Endoprothetiker. „Erfahrung und Routine beim Einbau von künstlichen Hüft- und Kniegelenken haben einen positiven Einfluss auf das Ergebnis“, sagt Prof. Dr. Karl-Dieter Heller, Präsident der DGOU-Sektion AE – Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik und Ärztlicher Direktor der Orthopädischen Klinik am Herzogin Elisabeth Hospital in Braunschweig. Daher schreiben die EndoCert-Standards u.a. vor, dass ein Hauptoperateur mindestens 50 Prothesen pro Jahr implantieren muss, bei einem Senior-Hauptoperateur sind es mindestens 100. Auch die Indikationsstellung, also die Empfehlung zur Operation, und Hygienestandards werden in EndoCert-Kliniken nach festen Vorgaben umgesetzt.
Neben der richtigen Klinikwahl kann sich der Patient noch mit weiteren Maßnahmen vorbereiten und so maßgeblich am Erfolg der Operation mitwirken.
Dazu gehören:
Mit dem Rauchen pausieren oder ganz verzichten: Wundheilungsstörungen am Implantat treten bei Rauchern doppelt so häufig auf wie bei Nicht-Rauchern. Diese schädlichen Effekte lassen sich jedoch mit einem Rauchverzicht bereits ab 6 Wochen vor und nach der Operation minimieren.
Training im Vorfeld: Langes Liegen bringt insbesondere den Körper von älteren Patienten aus dem Gleichgewicht, Muskeln werden schnell abgebaut. Daher ist die schnelle Mobilisation nach dem Eingriff wichtig für den Behandlungserfolg. Betroffene sollten bereits vor der Operation ihre Muskeln gut trainieren, damit sie nach dem Eingriff wieder schnell fit werden.
Blutzuckereinstellung bei Diabetes mellitus: Um Infektionen und sonstige Komplikationen zu verhindern, hat sich das Augenmerk in jüngster Zeit auf die Blutzuckerwerte vor und während der Behandlung im Krankenhaus gerichtet. Normale Blutzuckerwerte tragen dazu bei, dass die Operation im Normbereich komplikationslos und infektionsfrei verläuft. Daher sollten Patienten dafür sorgen, dass sie die Blutzuckereinstellung im Vorfeld der Operation von einem Arzt überprüfen lassen.
Ernährung anpassen: Übergewicht erhöht das Komplikationsrisiko bei einer endoprothetischen Versorgung. Daher gilt auch hier: Im Vorfeld der Operation aktiv werden und Kilos abbauen. Aber auch ohne Operation sollte Normalgewicht angestrebt werden. Denn Übergewicht geht auf die Gelenke und gilt beim Knie als einer der Hauptgründe für Arthrose.
Weitere Informationen:
www.dgou.de
www.dgooc.de
www.endocert.de
Endomap-Kliniksuche unter: www.endomap.de/de/index
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V.
Straße des 17. Juni 106-108
10623 Berlin
Telefon: +49 (30) 28004440
Telefax: +49 (30) 28004449
http://www.dgou.de
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 (30) 340603606
Fax: +49 (30) 3406036-01
E-Mail: presse@dgou.de
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 (30) 3406036-16
Fax: +49 (30) 3406036-01
E-Mail: presse@dgou.de