„Nach der langen Pause seit Februar ist es großartig, endlich wieder Rennen segeln zu können. Normalerweise würde man sicherlich nicht beide Regatten in einer Woche segeln. Das ist physisch sehr hart. Aber jetzt ist es eine gute Möglichkeit, um wieder in den Modus zu kommen“, berichtet die Belgierin, die vor allem die Europameisterschaft Anfang Oktober in Polen im Fokus hat. Dass die deutschen Frauen in der ersten Hälfte der Kieler Woche auf der Bahn fehlen, überrascht sie nicht: „Für die Deutschen ist die zweite Hälfte in der nationalen Qualifikation für Tokio wichtig. Da konzentrieren sie sich drauf.“ Emma Plasschaert selbst hat diesen Stress nicht mehr. Sie ist bereits national für die Spiele in Tokio nominiert worden und hat ihren Plan – soweit es die Corona-Situation zulässt – auf den Sommer 2021 ausgerichtet.
Jetzt genießt es Emma Plasschaert mit einigen Landsfrauen, aber auch starker weiblicher Konkurrenz aus Schweden, Dänemark und Polen, sich mit dem männlichen Nachwuchs zu messen: „Das macht wirklich Spaß. Sonst trifft man ja doch immer die gleichen Gegnerinnen. Jetzt haben wir mal ganz andere Gesichter auf der Bahn.“ Auf Rang zwei hinter dem Niederländer Paul Hameeteman und direkt vor der Dänin Anna Munch steuert sie auf einem guten Kurs Richtung Podium in der ersten Kieler-Woche-Hälfte, um dann ab Donnerstag im reinen Frauen-Feld voll auf Angriff zu setzen.
Startzeiten am Montag, den 7.Sept.:
11 Uhr: 420er, Europe auf Bahn Juliett
11.30 Uhr: Laser 4.7, Laser Radial Open auf Bahn TV-Bahn/Hotel
11.30 Uhr: J/24, J/70, J/80 auf Bahn Charly
13 Uhr: 505er, Contender, Musto Skiff auf Bahn Echo
ORCi-IDM der Seesegler:
11.30: 1. Start auf Bahn Alpha.
Geplant sind für alle Klassen und Bahnen je drei Wettfahrten, Musto Skiff vier Wettfahrten.
Vorhergesagt sind 3 Beaufort bis Mittag, nachmittags um 4 Beaufort, auf der Außenbahn am Spätnachmittag bis 5 Beaufort.
Segeln plus X mit Hygiene und Abstand
Neben Segelsport auf höchstem Niveau kennzeichnete bislang auch traditionell eine bunte Eventfläche in Schilksee die Kieler Woche. Anders in diesem Jahr. Im Mittelpunkt des Geschehens steht ausschließlich der Segelsport. Schilksee wird zu einer geschlossenen Gesellschaft ohne Eventareal. Das Hafengelände wird für die Öffentlichkeit abgesperrt. Die Aktiven sind mit Trainern und Organisatoren unter sich. Auf Veranstaltungszelte, die Sponsorenmeile und Verkaufsstände wird verzichtet. Das Regattahaus, der boot-Düsseldorf-Club als Check-In-Zelt, die Vaasahalle und das Areal rund um den Kieler Yacht-Club in Düsternbrook sind die Anlaufstellen an Land, ggf. wird die Bootshalle des KYC in Strande integriert. Die Aktiven, Organisatoren und Trainer erhalten Einlass-Tickets, die nur für bestimmte Areale gelten.
„Es sind enorme Herausforderungen, denen wir uns stellen, um den Seglerinnen und Seglern auch in diesem Jahr die Möglichkeit zu geben, Regatta zu segeln. Dabei steht die Gesundheit aller Beteiligten ganz klar im Vordergrund. Hygienevorschriften und Mindestabstandsregeln müssten eingehalten werden“, so der Organisationsleiter der Kieler-Woche-Regatten, Dirk Ramhorst. Zudem werden die Einreise-Vorschriften Einfluss auf die endgültigen Starterlisten nehmen.
Da das analoge Kieler-Woche-Erlebnis in Schilksee im Jahr der Pandemie also nicht stattfindet und Zuschauer vor Ort damit ausgeschlossen sind, legen die Veranstalter ein noch größeres Gewicht auf die digitale Öffentlichkeitsarbeit. Die Präsenz in den sozialen Netzwerken wird ausgebaut, und die Regatten werden den Segelfans in aller Welt umfangreich über Kieler-Woche-TV virtuell zugänglich gemacht. Für den TV-Bereich zeichnet die Landeshauptstadt Kiel verantwortlich und trägt die entsprechenden Kosten.
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