Die Verzinkungsindustrie ist bislang noch wenig digitalisiert. Doch genau dort liegt das Potenzial, Prozesse zu vereinfachen. Das beweist The Coatinc Company (TCC), die sich der Herausforderung der Digitalisierung annimmt: In Zusammenarbeit mit einem Start-up entwickelte TCC eine App, die die Logistik erleichtert und dadurch Zeit und Geld spart.

Wenn ein Werk der Gruppe Bauteile beim Kunden abholte, mussten diese bislang noch vor Ort vermessen werden. Der Kunde konnte die Maße der Werkstücke (Treppen, Gelände, Rahmen etc.) nur schwer übermitteln, sodass die Vermessung vom Oberflächenveredler selbst übernommen wurde. Die Problematik dabei: Der Transport der Bauteile ließ sich nur schwer planen, da im Vorfeld nicht bestimmt werden konnte, ob das Material in den LKW passt, bedingt durch fehlende oder ungenaue Maßangaben. “Das hatte zur Folge, dass wir mit Leerfahrten oder zusätzlichen Transporten rechnen mussten. Wir haben uns daher nach digitalen Lösungen umgeschaut, um unsere Logistik-Planung zu erleichtern”, so Gabi Wilwers, Geschäftsführerin von The Coatinc Company und zuständig für dieses Projekt.

Diese digitale Lösung wurde nun mit dem Unternehmen “plattform3l”, Teilnehmer des Förderprogramms “TechBoost” der Telekom, erarbeitet. Plattform3l entwickelte eine Digitalstrategie für TCC und sicherte die Zusammenarbeit mit einem weiteren Start-up, das die Entwicklung der App übernahm.

Die Bedienung

Den Zugang zur App erhalten Kunden per Einladungslink, mit dem sie sich im System registrieren. Via Augmented Reality (computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung) vermessen sie die Bauteile und fotografieren die Werkstücke zusätzlich. Im Anschluss schätzt der Kunde oder die Kundin das Gewicht, hängt den Lieferschein an und gibt gegebenenfalls einen gewünschten Abholtermin und -ort an. Zwar hält das System alle wichtigen Kundendaten im System fest, aber Abweichungen wie z. B. eine neue Lieferzeit kann der Kunde bei jedem Auftrag angeben. Jeder Vorgang wird in der Bestellhistorie dokumentiert, inklusive der Fotos der Werkstücke, welche die Abwicklung im Schadensfall vereinfacht.

Alle Daten werden an eine zentrale E-Mail-Adresse des jeweiligen Werkes weitergeleitet: Mitarbeiter in der Logistik erhalten die Auftragsinformationen und Lademeter, mit der sie ihre Touren planen. Durch die Fotos stellen sie sicher, ob das Material auch stapelbar ist. An den Bildern können sie ebenfalls erkennen, ob Besonderheiten in der Verarbeitung beachtet werden müssen, wie beispielsweise die Verzinkungsfähigkeit einzelner Werkstücke. Für The Coatinc Company ist diese App bereits ein erster großer Schritt hin zur digitalen Transformation: “Diese App verbessert nicht nur die Kommunikation mit unseren Kunden, sie ermöglicht auch eine effizientere und schnellere Bearbeitung der Aufträge und erhöht sicher auch die Qualität. Sie stellt nicht nur für unser Unternehmen einen Quantensprung dar, sondern auch für unsere Industrie. Wir werden effizienter in der Logistikabwicklung und haben mehr Zeit für Fachfragen der Kunden, während diese, vor allem Schlosserbetriebe, die Vorteile erkennen und sich an die digitalen Möglichkeiten gewöhnen. Wir können nun optimistisch in die Entwicklung weiterer Maßnahmen investieren und damit die digitale Transformation in unserem Unternehmen vorantreiben, denn dies ist erst der Anfang, die App, die in Kürze an den Start geht, soll natürlich weiter ausgebaut werden”, so Gabi Wilwers weiter.

Über die The Coatinc Company Holding GmbH

The Coatinc Company verbindet Oberflächentechniken der Feuerverzinkung (Normaltemperatur-, Hochtemperatur- und Schleuderverzinkung), Pulverbeschichtung, Nassbeschichtung und Anodisieren mit einer großen Vielzahl angeschlossener Dienstleistungen. Das Spektrum der Leistungen fängt mit der Beratung an und geht über alle folgenden Verfahrensschritte, inklusive Anarbeitung bis hin zur termingerechten Verpackung. Hinzu kommen eine umfassende Logistik mit digitalisierter Warenwirtschaft und Exportabwicklung. Inklusive aller Beteiligungen erwirtschaftet das Unternehmen ca. 300 Mio. € Umsatz sowie eine Verzinkungstonnage von 450.000 Tonnen pro Jahr.

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