Zeitgenössisches Kunsthandwerk aus Bayern in einem Haus für moderne Kunst, Architektur, Graphik und Design: Die Ausstellung zum Danner-Preis 2020 nimmt damit einen wichtigen Aspekt des Programms der Pinakothek der Moderne auf: den Austausch zwischen freier und angewandter Kunst. Die Danner-Stiftung, 1920 in München gegründet, gehört zu den renommiertesten Einrichtungen in Europa zur Förderung des Kunsthandwerks. Seit 1984 verleiht die Stiftung im Turnus von drei Jahren für herausragende kunsthandwerkliche Leistungen den nach ihr benannten Preis.

Nach 1996 ist es bereits das zweite Mal, dass Die Neue Sammlung die Einladung zur Ausstellung des Danner-Preises ausgesprochen hat, wodurch die seit Langem währende Verbundenheit beider Institutionen in Fragen des Kunsthandwerks zum Ausdruck kommt.

2020 wird zum 13. Mal der Danner-Preis verliehen, eine der bedeutendsten Auszeichnungen in diesem Bereich. Der Wettbewerb fördert neue gestalterische Ideen und Entwicklungen im Kunsthandwerk und steht unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Staatsministers für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, Hubert Aiwanger. Eine international besetzte Fachjury vergibt den Preis, der anlässlich des 100-jährigen Gründungsjubiläums der Stiftung diesmal mit 20.000 Euro dotiert ist.

Die Schmuckkünstlerin Bettina Dittlmann erhält den Danner-Preis 2020 für ihre Magnetbrosche „Wohin“. „Bettina Dittlmann setzt Magnete in ihre Schmuckarbeiten ein, um verbliebenen und poveren Materialien wie Zunder, Eisenstaub oder Eisendraht eine neue Form zu geben ohne dabei eine endgültige Gestalt zu formulieren. Dieses radikale Bekenntnis zu Erneuerung, Mitwirkung und Veränderung verleiht ihrem Werk eine sozialgesellschaftliche und politische Relevanz. Ihr Schmuck ist in diesem Sinne auch ein Angebot an seine Träger*innen, aktiv Verantwortung zu übernehmen“ wie es Angelika Nollert, Direktorin der Neuen Sammlung, in ihrer Laudatio formuliert.

Die Ehrenpreise gehen an Otto Baier für seine Titanobjekte „Stromboli“ und „Vulkano“, an Peter Bauhuis für vier seiner Objekte „Skulptur/Kette“, an Petra Bittl für ihre Keramikgefäße „Paar“ und „Wintergestalt“ und an Paul Müller für seine grazilen Kerzenleuchter.

Im Laufe seiner 36-jährigen Geschichte hat der Danner-Preis nicht an seiner Attraktivität und Bedeutung verloren. So beteiligten sich am Wettbewerb 2020 rund 200 Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerker. Als ausstellungswürdig befand die Jury die Arbeiten von 33 weiteren Wettbewerbsteilnehmerinnen und -teilnehmern für die Danner-Preis-Ausstellung.

Auch in diesem Jahr war es der Stiftung ein wichtiges Anliegen, handwerklich und künstlerisch qualitätvolle Werke in Verbindung mit aktuellen Tendenzen im Kunsthandwerk zu präsentieren. Damit steht der Danner-Preis stellvertretend für die Ziele der Stiftung, etablierte Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerker ebenso zu fördern wie junge Talente und einen lebendigen Diskurs zur Fortentwicklung des Kunsthandwerks zu ermöglichen.

Aus Anlass des 100-jährigen Gründungsjubiläums der Stiftung wird der Bayer. Kgl. Hofgoldschmied Karl I Rothmüller als ihr Ideengeber und Initiator in der Ausstellung gewürdigt. Weitere Objekte aus der Sammlung der Danner-Stiftung werfen das Licht auf eine fast völlig unbekannte Facette der Stiftung. Darunter eine noch nie zuvor gezeigte Arbeit von Stanislav Libenský und Jaroslavá Brychtová, den beiden Begründern der internationalen Studio-Glas-Bewegung in Europa.

Eine Ausstellung der Danner-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Neuen Sammlung

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