Beim Branchentreff der FilmCommission Bodensee trafen sich Vertreter aus der Filmbranche, um sich über Filmproduktionen unter Coronabedingungen auszutauschen.
Die Corona-Pandemie hat die Filmbranche hart getroffen. Praktisch über Nacht wurden Dreharbeiten gestoppt, Produktionen eingefroren und Festivals abgesagt. Die Auftragsbücher vieler Unternehmen waren schlagartig leer.

Seit die Kontaktbeschränkungen schrittweise gelockert werden, sind Filmproduktionen wieder möglich, wenn auch mit strengen Richtlinien. Mindestabstand, Temperaturmessungen, Maskenpflicht: Am Set läuft momentan einiges anders.

Um aus dem neuen Alltag am Set zu berichten, haben sich drei Gastreferenten dem Zoom-Meeting zugeschaltet: Tommy Niessner (Produktionsleiter), Anna-Luise Dietzel (Producerin) und Sofie Englisch (Hygienefachkraft) wirken momentan an der Produktion des Films „Willi und die Wunderkröte“ mit. Um am Set alle Vorschriften einzuhalten, haben Sie ein Hygienekonzept erstellt. „Herzstück des Hygienekonzepts ist die Einteilung der Personen in verschiedene Gruppen von unterschiedlicher Wichtigkeit. Die Hauptdarsteller und der Regisseur werden beispielsweise komplett isoliert. Ein Ausfall von ihnen wäre fatal. Der Kontakt zwischen den unterschiedlichen Gruppen wird auf ein Minimum beschränkt.“, fasst Englisch das Hygienekonzept zusammen.

„Wir haben in Thüringen die optimale Location für uns gefunden. Es ist ein altes Hofgut, das im Prinzip komplett von der Außenwelt abgeschottet ist. Das ermöglicht uns einen Dreh unter strengen Corona-Vorsichtsmaßnahmen.“, erläutert Dietzel die Locationwahl.

Der zeitliche und finanzielle Mehraufwand sei schon sehr hoch, gibt Niessner zu. Ob sich das lohnt, muss jede Produktion für sich entscheiden. Dies hängt von vielen Faktoren ab: Wurde mit dem Dreh bereits begonnen? Können viele Szenen draußen gedreht werden? Wie groß ist das Budget? „Der finanzielle Mehraufwand liegt bei unserer Produktion im höheren sechsstelligen Bereich. Dennoch war es für uns sinnvoll, diesen Aufwand auf uns zu nehmen. Durch das konsequente Einhalten des Abstands, insgesamt mehr als 200 Tests und unser Hygienekonzept konnten wir alle Beteiligten bestmöglich schützen.“, so Niessner.

Die Teilnehmer des Branchentreffs haben von den drei Referenten viele nützliche Tipps erhalten, die sie in ihre tägliche Arbeit unter Coronabedingungen einfließen lassen können.

Die FilmCommission Bodensee dient der Förderung der regionalen Filmwirtschaft und bietet in- und ausländischen Filmschaffenden kostenlose Beratung, Information und Unterstützung rund um den Dreh in der grenzüberschreitenden Vierländerregion Bodensee.

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