„Dieser Prozess muss auch in den nächsten Jahren fortgesetzt werden. Im Vertrauen auf den im Bundesverkehrswegeplan 2030 manifestierten Investitionshochlauf haben die Bauunternehmen in den letzten Jahren begonnen, ihre Kapazitäten weiter aufzubauen. Dieses ist auch nötig, um den Investitionsstau wie geplant abzubauen. Doch Vertrauen benötigt in erster Linie stabile Rahmenbedingungen,“ ergänzte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe.
„Zwar sind die Unternehmen der Baubranche durch erhebliche eigene Anstrengung und mit Unterstützung durch Politik und Verwaltung bislang verhältnismäßig gut durch die Krise gekommen. Dennoch wird die gesamtwirtschaftliche konjunkturelle Entwicklung mittelfristig auch am Bau nicht spurlos vorbeigehen“, so Dieter Babiel, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie.
Im Wirtschaftsbau ist bereits ein deutlicher Rückgang der Aufträge zu erkennen. Weitere Ausfälle drohen bei den Kommunen, deren Finanzlage auch 2021 sehr angespannt bleiben wird. „Wichtig bleibt daher, die Investitionslinie Verkehr mindestens auf stabilem Niveau fortzusetzen. Der geplante Rückgang der Mittel für den Fernstraßenbau von 8,6 Mrd. Euro in 2021 auf ca. 8,3 Mrd. Euro ab 2022 verlässt diese Linie leider ein Stückweit,“ erklärte Michael Gilka, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen.
Mit Sorge sehen die bauwirtschaftlichen Verbände zudem die unklare Situation der Autobahn GmbH des Bundes, die zum 1. Januar 2021 die Zuständigkeit für die Bundesautobahnen übernehmen wird. Die Verwaltungskosten der Autobahn GmbH dürfen nicht zu Lasten der Investitionsplanung gehen. Die Bauunternehmen spüren leider jetzt schon, dass sich teilweise die Planungs- und Ausschreibungssituation im Bundesfernstraßenbau verschlechtert hat, da die Länder ihre Aktivitäten deutlich eingestellt haben und die Kapazitäten der Autobahn GmbH noch nicht greifen.
„Es muss jetzt sichergestellt werden, dass auch nach dem 1.1.2021 leistungsfähige Strukturen vorhanden sind. Für die mittel- und langfristige Kapazitätsplanung der im Straßenbau tätigen Bauunternehmen sind Planungssicherheit sowie Klarheit hinsichtlich der Zuständigkeiten essenziell. Letztlich hängen hiervon zahlreiche Arbeitsplätze in der Baubranche ab“, so die drei Verbände.
Die Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen e. V. (BVMB) mit Sitz in Bonn ist ein bundesweit tätiger, tarifpolitisch ungebundener Wirtschaftsverband, der die Wirtschafts-, Markt- und Wettbewerbsinteressen seiner mittelständischen Mitgliedsunternehmen bereits seit 1964 auf politischer Ebene sowie gegenüber Auftraggebern aus allen Baubereichen vertritt. Die Mitgliedsunternehmen der BVMB erwirtschaften mit ihren insgesamt mehr als 150.000 Mitarbeitern ein Umsatzvolumen von rund 25 Mrd. Euro pro Jahr. Aufgrund der Strukturen der BVMB-Mitgliedsunternehmen – von kleineren und mittleren – bis hin zu großen Straßen-, Brücken-, Hoch-, Erd-, und Gleisbauunternehmen sowie Bahnsicherungsunternehmen und deren Lieferanten, deckt die BVMB einen Großteil des Spektrums der deutschen Bauwirtschaft ab.
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