Was tun, wenn plötzlich jemand neben einem bewusstlos wird? Den Notruf 112 wählen, ganz klar. Und dann? Bis der Rettungsdienst eintrifft, vergehen im Schnitt sieben Minuten. Doch wenn das Herz nicht mehr schlägt, ist das zu lang, und es gibt nur einen Menschen, der das Leben der betroffenen Person retten kann: man selbst. Laienreanimation braucht Menschen, die sich trauen. Jeder kann helfen. Aber viele sind im Ernstfall unsicher, ausgelöst durch das Gefühl, nicht richtig zu wissen, was zu tun ist.
Der mit dem heutigen Tag gestartete Wettbewerb stellt eine Corona-bedingte Alternative zum zentralen Aktionstag anlässlich der "Woche der Wiederbelebung" dar. Wie bereits in den vergangenen Jahren ist auch 2020 das Motto der bundesweiten Aktionswoche: "Ein Leben retten. 100 pro Reanimation" – eine bundesweite Initiative verschiedener Fachgesellschaften, die auch durch Gesundheitsminister Jens Spahn unterstützt wird.
Ab sofort haben alle Leipziger Schüler ab Klassenstufe 5 die Möglichkeit, sich anzumelden, Videos von maximal drei Minuten Länge zu erstellen und über die gemeinsame Aktionsseite www.schuelerrettenleben-leipzig.de hochzuladen. Einsendeschluss ist der 16. Oktober. Eine fachkundige Jury ermittelt die besten Beiträge in den Kategorien "Gruppenarbeit", "Einzel- oder Tandemarbeit" sowie "Jugendgruppen der Hilfsorganisationen". Sie werden bei einer feierlichen Abschlussveranstaltung am 7. November am UKL prämiert. Zusätzlich wird ein Publikumspreis vergeben. Auf die Gewinner warten attraktive Geld- und Sachpreise. Unabhängig von einem Gewinn erhalten alle Schüler, die ein Video eingeschickt haben, als Dankeschön und Anerkennung ein kleines Überraschungspaket.
"Macht euch schlau in Sachen Wiederbelebung. Dreht einen kleinen Film zum Thema Wiederbelebung und lasst eurer Kreativität freien Lauf", sagt Dr. Alexandra Ramshorn-Zimmer, Oberärztin der Zentralen Notfallaufnahme (ZNA) des UKL, "zeigt, wie ihr in einer solchen Situation reagiert. Zeigt, wie ihr andere Menschen dazu bringt, nicht nur zu gaffen oder Fotos zu machen." Als Notärztin weiß sie, wie Wiederbelebung funktioniert. Dieses Wissen möchte sie gern an viele junge Menschen weitergeben und hofft auf rege Beteiligung: "Es ist egal, ob ihr in der Klasse, mit euren Freunden oder allein dreht – schickt uns einfach bis zum 16. Oktober euer Video." Minderjährige Teilnehmer benötigen für ihre Anmeldung die Genehmigung der Eltern oder der Erziehungsberechtigten.
Zur Auftaktveranstaltung im Neuen Rathaus sagte Prof. Thomas Fabian, Bürgermeister für Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule: "Leipzig steht an sich gut da, alle Akteure arbeiten eng zusammen. Und doch ist diese Aktion des UKL und seiner Partner sehr wertvoll." Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand des UKL, ergänzte: "Das Lernverhalten der Menschen verändert sich. Junge Menschen von heute können am meisten über bewegte Bildern von einer Sache überzeugt werden, und die Jungen sind es auch, die am ehesten bereit sind zu helfen." Trotz aller bereits etablierten Maßnahmen sei die Wiederbelebungsquote nicht gut genug, erklärte Prof. André Gries, Ärztlicher Leiter der Zentralen Notfallaufnahme am UKL, aus fachlicher Sicht. "Die Zeit zwischen Herz-Kreislauf-Stillstand und Erste-Hilfe-Maßnahmen muss deutlich verkürzt werden", so Prof. Gries.
Partner im Aktionsbündnis "Leipzig drückt" sind neben dem UKL der Arbeiter Samariter Bund, der Malteser Hilfsdienst, die Johanniter Hilfsgemeinschaft, das Deutsche Rote Kreuz, die Branddirektion Leipzig, das HELIOS Herzzentrum, das Landesamt für Schule und Bildung und die Stadt Leipzig.
Unterstützt wird die Aktion von einer ganzen Reihe wichtiger gesellschaftlicher und fachlicher Akteure. Darunter sind der Berufsverband Deutscher Anästhesisten (BDA), die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie & Intensivmedizin (DGAI), das Deutsche Reanimationsregister (German Resuscitation Council, GRC), der Deutsche Rat für Wiederbelebung und die Initiative "Ich kann Leben retten" (IKLR). Weiterhin unterstützen die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), die Leipziger Gruppe, Porsche Leipzig, der SC DHfK Leipzig, die Firma "commlab" sowie der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR), Redaktion Wissen und Bildung, und Radio Leipzig.
Aktionsseite mit allen wichtigen Informationen und Teilnahmebedingungen: http://www.schuelerrettenleben-leipzig.de/
Das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) blickt gemeinsam mit der Medizinischen Fakultät als zweitälteste deutsche Universitätsmedizin auf eine reiche Tradition zurück. Heute verfügt das Klinikum mit 1450 Betten über eine der modernsten baulichen und technischen Infrastrukturen in Europa. Zusammen mit der Medizinischen Fakultät ist es mit über 6000 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber der Stadt Leipzig und der Region. Jährlich werden hier über 400.000 stationäre und ambulante Patienten auf höchstem medizinischen Niveau behandelt. Diese profitieren von der innovativen Forschungskraft der Wissenschaftler, indem hier neueste Erkenntnisse aus der Medizinforschung schnell und gesichert in die medizinische Praxis überführt werden.
Universitätsklinikum Leipzig AöR
Liebigstraße 20
04103 Leipzig
Telefon: +49 (341) 97109
http://www.uniklinik-leipzig.de
Telefon: +49 (341) 97-15907
Fax: +49 (341) 97-15906
E-Mail: markus.bien@uniklinik-leipzig.de