Zur Auftaktsitzung der Zukunftskommission Landwirtschaft am kommenden Montag wird Elisabeth Fresen, Bäuerin aus Verden an der Aller, Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e.V. und Mitglied in der Kommission mit dem Trecker vor das Bundeskanzleramt fahren. Im Vorfeld nimmt sie wie folgt Stellung:

Ich freue mich auf die Arbeit in der Kommission und werde mich für die Erarbeitung eines Gesellschaftsvertrages einsetzen, der uns Bäuerinnen und Bauern eine klare Perspektive gibt. Für den anstehenden Umbau der Landwirtschaft hin zu mehr Natur-, Klima- und Tierschutz müssen in der Kommission klare Ziele, ein Zeitrahmen sowie eine ausreichende Finanzierung erarbeitet werden – Analog zu den Ergebnissen der Borchert-Kommission. In der Zukunftskommission Landwirtschaft sollte es das Ziel sein, Einigung in zentralen Punkten zu erreichen. So können wir die Konflikte innerhalb der Landwirtschaft und zwischen Landwirtschaft und Zivilgesellschaft befrieden.

Wir Bäuerinnen und Bauern stehen unbestritten vor großen Herausforderungen und brauchen, um diese anpacken zu können, dringend einen breiten gesellschaftlichen Rückhalt sowie stark veränderte politische Rahmenbedingungen. Wir können und wollen natur-, klima- und tierschutzgerecht wirtschaften. Nicht aber zu solch ruinösen Erzeugerpreisen, in solch instabilen Wertschöpfungsketten und innerhalb einer so einseitig auf Export und Intensivierung ausgerichteten EU-Agrarpolitik (GAP).

Alleine in Deutschland haben wir in den letzten 20 Jahren 160.000 landwirtschaftliche Betriebe verloren. Viele Kolleginnen und Kollegen stehen nach dem dritten Dürresommer mit dem Rücken zur Wand. Die Konzernmacht in der Wertschöpfungskette verstärkt diese Situation weiter. Damit muss Schluss sein. Wir wollen von unserer wertvollen Arbeit auf den Höfen leben können. Auch damit wieder mehr junge Menschen in die Landwirtschaft einsteigen, Höfe übernehmen und gesunde Lebensmittel erzeugen.“

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