Grosses Interesse an der jüdischen kultur
Wegen großer Nachfrage wird die Sonderführung „Spuren jüdischen Lebens in Mergentheim“ am Sonntag, den 6. September, erneut angeboten. Neben dem bereits angekündigten Termin um 14.00 Uhr wird Klaus Huth, Vorsitzender des Vereins Stolpersteine Bad Mergentheim e.V, auch um 15.30 Uhr in rund 1,5 Stunden durch die Altstadt führen. Mit der Sonderführung tauchen man an authentischen Orten in die bedeutende jüdische Vergangenheit Bad Mergentheims ein. Mit dem Ticket der Führung kann man zudem die eindrückliche Dauerausstellung „Jüdisches Leben in Mergentheim“ besuchen: geöffnet ist das Residenzschloss Mergentheim am Sonntag bis 17.00 Uhr.
Europäischer Tag der jüdischen Kultur
Am Sonntag, den 6. September 2020, wird in rund 30 Ländern der Europäische Tag der Jüdischen Kultur begangen. Der Aktionstag erinnert an die Beiträge des Judentums in Vergangenheit und Gegenwart. Auch die Staatlichen Schlösser und Gärten beteiligten sich: Schon seit 2010 nimmt das Residenzschloss am „Europäischen Tag der Jüdischen Kultur“ teil.
Ausstellung „Jüdisches Leben in Mergentheim“ im Residenzschloss
Die Ausstellung „Jüdisches Leben in Mergentheim“ im Residenzschloss vertieft die Sonderführung. Sie erzählt von der Geschichte der jüdischen Gemeinde Mergentheims. Bereits seit 1293 lebten jüdische Einwohner in der Stadt und unter dem Deutschen Orden. Die israelitische Gemeinde zählte im Jahr 1700 40 Mitglieder und erreichte 1895 mit 280 Personen ihren höchsten Stand. Die nationalsozialistische Gewaltherrschaft führte auch in Mergentheim zu Flucht und Deportation. Mindestens 61 jüdische Mergentheimer kamen von 1939 bis 1945 ums Leben.
FELIX FECHENBACH, JOURNALIST UND SCHRIFTSTELLER
Der Schwerpunkt in der Ausstellung im Residenzschloss liegt auf den Schicksalen der Mergentheimer Felix und Hermann Fechenbach. Felix Fechenbach, 1894 in Mergentheim geboren, war Journalist und Schriftsteller und politisch in der SPD engagiert. Wegen angeblichen Landesverrats wurde er zu elf Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust verurteilt. Aufgrund des öffentlichen Drucks gegen das Urteil kam er aus dem Zuchthaus frei und schloss sich dem Widerstand gegen die Nazis aktiv. Er wurde 1933 beim Transport in ein KZ ermordet.
HERMANN FECHENBACH
Hermann Fechenbach, Vetter von Felix Fechenbach, wurde 1897 in Mergentheim geboren. Er erlitt als Soldat im Ersten Weltkrieg eine schwere Verwundung, in deren Folge er ein Bein verlor. Von 1919 bis 1926 studierte Fechenbach an den Kunstakademien in Stuttgart, München, Florenz und Wien. Besonders im Holzschnitt fand er sein künstlerisches Medium, das ihm internationale Anerkennung einbrachte. 1939 emigrierte er aus Deutschland nach England. Dort erschienen 1969 seine 137 Holzschnittillustrationen zur Genesis zusammen mit einer modernen englischen Übersetzung der Jerusalem-Bibel. Das Deutschordensmuseum im Residenzschloss bewahrt den Nachlass von Hermann Fechenbach.
Service und Information
Spuren jüdischen Lebens in Mergentheim
Sonderführung mit Klaus Huth, Vorsitzender der Stolpersteine Bad Mergentheim e.V.
PREIS
Erwachsene 9,50 €; Erwachsene mit Kurkarte 9,00 €, ermäßigt 6,00 €
TREFFPUNKT UND KARTENVERKAUF
14.00 Uhr an der Schlosskasse
HINWEIS
Teilnahme nur mit Mund-Nasen-Schutz möglich.
Residenzschloss Mergentheim
ÖFFNUNGSZEITEN
Mi – So, Feiertag 10.30 bis 17.00 Uhr
PREIS
Erwachsene 7,00 €; Erwachsene mit Kurkarte 6,50 €, ermäßigt 3,50 €, Familien 17,50 €
Besondere Hinweise: Die Ausstellungsräume zur Jungsteinzeit sind zurzeit geschlossen.
KONTAKT
Residenzschloss Mergentheim
Deutschordensmuseum
Schloss 16
97980 Bad Mergentheim
Tel. +49(0)7931.52212
info@schloss-mergentheim.de
KOMMEN. STAUNEN. GENIESSEN. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg öffnen, be-wahren, vermitteln und vermarkten 62 historische Monumente im deutschen Südwesten. 2019 besuchten rund 4 Mio. Menschen diese Originalschauplätze mit Kulturschätzen von höchstem Rang: darunter Schloss Heidelberg, Schloss und Schlossgarten Schwetzingen, das Residenzschloss Ludwigsburg, Schloss und Schlossgarten Weikers-heim, Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, Kloster und Schloss Salem sowie die Festungsruine Hohentwiel.
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