Mit Skepsis sieht der Verein Deutsche Sprache (VDS) dem Erscheinen des neuen Duden am Mittwoch (12.8.2020) entgegen. Nach Angaben der Duden-Redaktionsleiterin Kathrin Kunkel-Razum seien drei Seiten der vermeintlichen gendergerechten Sprache gewidmet; dort würde es „Hinweise zum gendergerechten Sprachgebrauch“ geben sowie eine Beschreibung der Probleme und derzeitigen Lösungsvorschläge.

„Der Duden lehnt sich damit weit aus dem Fenster“, kritisiert Prof. Walter Krämer, Vorsitzender des VDS, das Vorgehen, „viele Menschen nehmen das, was im Duden steht, für bare Münze und werden glauben, dass Gendersternchen und ähnliche Konstrukte echte Bestandteile der deutschen Sprache seien.“ Allerdings sind keine der verschiedenen Zeichen, die mittlerweile in Deutschland zum Zwecke des Genderns im Umlauf sind (zum Beispiel: _*•:) Teil der amtlichen Rechtschreibung. „Das, was einige Städte beim Gendern treiben, ist vorauseilender Gehorsam einer vermeintlich politisch korrekten Sprache, die in der Bevölkerung keinen Rückhalt hat“, beklagt Krämer, „es muss endlich Schluss sein, dass Einzelne von oben herab entscheiden wollen, wie sich Sprache zu entwickeln hat.“

Gendersternchen und ähnliche Konstrukte trügen weder zur Geschlechtergerechtigkeit bei noch zur Inklusion, so Krämer weiter: „Wer auf diese Art der Sprachentstellung besteht, grenzt alle aus, die Deutsch ihrem Sprachgefühl entsprechend sprechen und schreiben wollen.“

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